Die Faszination mit dem Bösen

Die Faszination mit dem Bösen

Was es damit auf sich hat

Von  Sabrina Luttenberger
Es gibt tausende Gangsterfilme, zig True Crime Podcasts und: oft sind sie die Lieblingscharaktere in Serien: Bösewicht*innen! Aber warum eigentlich?

Warum faszinieren uns Verbrechen und "das Böse" so?

Die Faszination von Kriminalfällen, Bösewicht*innen oder sonstigem Grusel lässt sich tatsächlich evolutionsbiologisch erklären: Man spricht von der "morbiden Neugier", also einer Neugier für grausames Verhalten und Täter*innen. Indem wir uns damit auseinandersetzen, zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind, bereiten wir uns unterbewusst auf Gefahren vor. Dies ist eine mögliche Antwort auf die Frage. Andere sagen aber auch, es liegt an unserer Angstlust. Nervenkitzel. Endorphine.

Empathie oder Halo-Effekt

Oft sind Bösewicht*innen die spannendsten oder beliebtesten Charaktere. Schurk*innen mögen wir dann, wenn wir verstehen, warum sie so handeln - wir entwickeln Empathie mit ihnen.
Wenn wir wiederum weniger über die Handlungsmotive von Bösen wissen, diese jedoch mit gewissen Merkmalen versehen werden, wie etwa dass sie charmant, intelligent oder attraktiv sing, dann handelt es sich um den Halo Effekt. Dabei überstrahlen diese gewissen Merkmale andere Attribute, wie zum Beispiel "böse", wie ein Heiligenschein und wir nehmen die Schurk*innen positiver wahr, als sie es eigentlich verdient haben.

Aus ähnlichen Gründen fasziniert auch True Crime derart viele Menschen

In diesem Fall geht es um das "moralische Involvement" - wir überlegen uns, wie wir selbst zum Fall und den Täter*innen stehen und entwickeln eine Art Attachement.

Allerdings ist True Crime nicht immer ganz unkritisch zu betrachten

Was immer wieder kritisiert wird, ist die Glorifizierung von Straftäter*innen, zum Beispiel im Falle der Netflix-Serie Dahmer-Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer. Der Serienmörder wird als Opfer dargestellt, das zu einem Monster gemacht wurde, was ab einem gewissen Punkt einfach nur respektlos gegenüber den wahren Opfern ist.



Ein psychologischer Einblick in die Welt der Kriminalfälle

Wenn du dich mehr für die Psyche von Täter*innen interessierst: In einem Interview gibt uns die Kriminalpsychologin Lydia Benecke einen spannenden Einblick in die Welt der Kriminalfälle und menschlichen Abgründe.

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