"Wo geht's nach Panama?"

"Wo geht's nach Panama?"

Neuer Code für brenzlige Situationen auf Festivals

Ihr fühlt euch auf dem Festival unwohl oder belästigt, euch ist übel oder ihr habt eine ominöse Beobachtung gemacht? Dann fragt das Personal unbedingt nach dem Weg nach Panama!

Festivals sind nicht nur ein Ort mit großartiger Live-Musik, viel, viel Glitzer, abgefahrenen Kostümen und einer Menge lustiger Leute, sondern auch ein Ort, an dem gerne mal das ein oder andere Literchen Alkohol konsumiert wird. Und Alkohol senkt die Hemmschwelle, was dann gerne mal dazu führt, in bestimmten Situationen Signale anderer nicht mehr wirklich deuten zu können und damit unangenehm zu werden. Oder aber das komplette Gegenteil könnte der Fall sein: Ihr habt bei runterknallender Sonne zu wenig (alkoholfreies) getrunken und euch wird ganz plötzlich ganz arg übel. In beiden Fällen heißt es: Nichts wie weg. Und das am besten so schnell und diskret wie möglich, ohne dass a) die unangenehme Person allzu viel mitbekommt oder b) ihr so viel erklären müsst, bis es zu spät ist und ihr schon am Boden liegt. Das geht auf einigen deutschen Festivals nun mit dem Code "Wo geht's nach Panama".

Melden könnt ihr euch nicht nur bei Security-Mitarbeitern oder der Polizei, sondern auch beim Barpersonal, Festivaljobbern, Sanitätern und bei allen anderen Mitarbeitern, die ein grün-rotes Armband mit dem Schriftzug Panama tragen.
Initiiert wurde die Panama-Kampagne vom Veranstalter FKP Scorpio. Das komplette Sicherheitspersonal bei Festivals wie dem Hurricane und Southside, dem Chiemsee Summer, Deichbrand, Highfield, A Summer's Tale und M'era Luna wurde dementsprechend auf den Code geschult. In den jeweiligen Apps der Festivals wird das Prinzip auch genau erklärt, wie zum Beispiel in der vom Hurricane.
 
Natürlich wird euch keiner Hilfe verweigern, wenn ihr nüchtern danach fragt, statt den Code zu benutzen. Die Frage nach "Wo geht's nach Panama" spart aber definitiv Zeit, da ihr im Trubel nicht groß erklären müsst, worum es denn nun genau geht. Benutzt ihr den Code, werdet ihr nämlich sofort und so diskret wie möglich in sichere Gefilde gebracht, wo ihr in aller Ruhe erklären könnt, was das Problem ist und sich anschließend um euch gekümmert wird.

Der Code ist nicht nur dafür gedacht, in Fällen von tätlichen Angriffen in Sicherheit gebracht zu werden oder von unangenehm aufdringlichen Personen wegzukommen, sondern auch falls euch übel ist oder ihr etwas merkwürdiges beobachtet habt, das möglicherweise eine größere Gefahr fürs Festival darstellt.

Das Prinzip an sich ist dabei nicht komplett neu, seit einigen Jahren existiert es schon bei diversen Festivals in England. Ähnlich ist auch die "Ist Luisa da?"-Kampagne von Kneipen, die Ende 2016 in Münster gestartet, aber mittlerweile überall verbreitet ist. Mit diesem Code können sich gerade Frauen beim Barpersonal melden, wenn sie sich von einer anderen Person belästigt fühlen und die Bar oder den Club dezent aus dem Hintereingang verlassen wollen.
 

Bildquelle: flickr | "Future Music Festival" von Eva Rinaldi | cc by-sa 2.0

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