Freebikes

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Gratis Fahrräder für Düsseldorf

Ein Kreativkollektiv möchte in Düsseldorf ein kostenloses Sharing-System für Fahrräder etablieren, das in kleinem Rahmen bereits funktioniert. Wo sie damit noch hinwollen hat uns Initiator Dominique Garaudel verraten.

Shoppen, Snobs, Messen, Mode und Karneval... das sind vielleicht so einige der gängigen Klischees, die man mit Düsseldorf verbindet. Fahrradstadt? Wohl eher nicht. Aber genau das will das Kreativkollektiv Denken 3000 ändern, das sich als Teil einer kleinen, aber dennoch interessanten Kreativszene in Düsseldorf beschreibt und die eben diese mit dem Konzept Freebikes in Zukunft hoffentlich noch etwas sichtbarer machen wird.

"Düsseldorf hat ein Fahrrad-Problem", erzählt uns Dominique Garaudel, einer der Initiatoren von Freebikes am Telefon. "Es fährt kaum jemand Fahrrad, weil es hier auch keinen Spaß macht. Deswegen wollen wir einen Impuls geben, dass die Menschen ihre Stadt mehr selbst gestalten."

Und genau das macht das Team, das hinter Freebikes steht. Zur Nacht der Museen haben sie das Projekt, das sie selbst als Experiment bezeichnen, gelauncht. Zunächst nur für diesen einen Tag wurden 50 Fahrräder in Umlauf gebraucht, wodurch die Besucher von den verschiedenen Museen bequem mit dem Fahrrad hin und her fahren konnten. In Kooperation mit dem NRW Forum Düsseldorf und dem Grand Départ-Büro (Düsseldorf ist Startpunkt der Tour de France) haben sie dazu aufgerufen, alte, nicht mehr gebrauchte Fahrräder zu spenden. Die Spender haben dafür im Gegenzug freien Eintritt zu den Museen erhalten.

Die Fahrräder wurden gegebenenfalls repariert und anschließend einheitlich aufgehübscht, sodass sie zwar alle unterschiedlich aussehen, und doch eindeutig auf der Straße als Freebike zu erkennen sind.

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Bildquelle: Facebook | FREE-BIKES


Für diesen Testabend wurden spezielle Stationen eingerichtet, an denen man die Fahrräder entnehmen kann, aber auch wieder abliefern soll. Nachdem der Anklang an diesem Abend sehr gut war, wurde die Aktion auch für weitere Thementage ausgeweitet, ein Teil der Fahrräder ist auch bis heute noch dauerhaft im Umlauf.

Die erste Frage, die einem in den Kopf schießt: funktioniert das denn? Sind die Leute nicht zu bequem, lassen sie irgendwo stehen oder nehmen sie mit?

Natürlich verschwinden einige Fahrräder, aber viele tauchen dann plötzlich wieder irgendwo wieder auf, weil uns jemand ein Foto und Info über den Standort auf die Pinnwand postet. Die haben dann oft nur einen Platten. Aber insgesamt war das Feedback sehr gut. Wenn dann auch Jugendliche herkommen, sich ein Fahrrad leihen und das dann auch wieder zurückbringen, obwohl man vielleicht gar nicht damit gerechnet hätte, dann ist das eine ganz tolle Erfahrung.
(Dominique Garaudel, Freebikes)

Und um diese Erfahrung geht es. Den Bewohnern der Stadt Vertrauen schenken, damit sie sich verantwortlich fühlen und mithelfen. Darauf ist das Projekt auch angewiesen, denn die Fahrräder müssen teils wieder eingesammelt, repariert und die gespendeten Fahrräder erstmal fahrtauglich gemacht werden. Das macht das Team derzeit mit freiwilligen Helfern, was für einzelne Aktionstage und in kleinem Umfang funktioniert, aber einem größeren Ausmaß schwierig wird.

Wir brauchen natürlich eine unglaubliche Manpower, um das Ganze voranzutreiben. Wir wissen wo wir hinwollen, aber wir müssen schauen, dass wir da jetzt auch noch Unterstützung von der Stadt bekommen. Außerdem sind wir mit verschiedenen Sponsoren im Gespräch.
(Dominique Garaudel, Freebikes)

Wenn ihr noch mehr zu diesem Thema wissen wollt, dann schaut gerne mal auf der Homepage oder auf der Facebook-Seite von Freebikes vorbei. Außerdem könnt ihr uns auch gerne sagen, was ihr von dieser Idee haltet - einfach per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder auf unserer Facebook-Seite.

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