Story App

Story App

Die App für Textentdecker

Ein Rezept-Loop für Cheesecake. Hundewelpen-Lipsync von „Baby One More Time“. Failcompilation vom Heimweg am Samstabend… und schon kommt die Straßenbahn. Diese Zeit kann man aber auch anders überbrücken. Wie wär’s zum Beispiel mit einer Kurzgeschichte?

Seit 22 Jahren organisiert Otger Holleschek den Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb. Inzwischen gehen jährlich weit über 1.000 Einsendungen ein. Auf das Treppchen kommen die besten vier. Das macht mindestens 996 Geschichten jedes Jahr, die beinahe ungelesen ein Schattendasein in den Tiefen der Ordnersysteme auf irgendwelchen Computern führen. Wie schade!

Das dachte sich auch Otger Holleschek. Aber besonders für Laienautoren ist es nicht gerade einfach, Texte an den Mann zu bringen. Also musste eine Plattform her, um die Geschichten für jedermann zugänglich zu machen. Und was eignet sich da besser als eine App?



So hat uns das Sophia erklärt, deren Geschichte letztes Jahr den zweiten Platz belegte und die heute mit im Boot ist. Was sie da genau macht? Hauptsächlich Geschichten lesen. Ungefähr 800 Stück in den letzten zwei Monaten. Sie frisst sich durch riesige Textberge, die einerseits aus dem Sammelsurium von 21 Jahren Kurzgeschichtenwettberwerb bestehen, andererseits aus Einsendungen, die extra für die Story App eingehen. Denn hier kann jeder Autor sein Werk einschicken, egal ob Rentner oder Windelkind, Klempner oder hauptberuflicher Autor. Alles wird gelesen, besprochen und dann, sofern es den Qualitätsstandards entspricht, veröffentlicht.

Die Story App ist also wie ein kleiner Taschenbuchverlag, nur ohne Buch. Denn alles, was ihr für stundenlanges Lesevergnügen braucht, ist ein Smartphone. Runterladen, anmelden, losschmökern.



Und wie jeder ordentliche Verlag erweitert auch die Story App ständig das Angebot. Inzwischen machen sich Otger und Sophia daran, die Geschichten vertonen zu lassen. Bisher wurden etwa 100 der 500 Geschichten aus der App professionell eingesprochen, teilweise sogar von ziemlich berühmten Stimmen. James Bond-Bösewicht Götz Otto leiht seine Stimme, ebenso Singer/Songwriter Matze Rossi oder auch Francesco von der Höchsten Eisenbahn. Das klingt dann zum Beispiel so:



Was ihr dabei lest oder hört, könnt ihr dann mit bis zu fünf Sternen bewertet oder – ganz neu – als kleine Aufmerksamkeit eine Spende ganz charmant in Blumenform überreichen, die direkt an den Autor geht.

Für euch heißt das also 15 bis 20 Minuten guter Input an der Bushaltestelle, vor dem Einschlafen oder im Klamottenladen, während die Mutti 28 Outfits durchprobiert. Oder, falls ihr selbst gerne schreibt: Feedback, Wertschätzung, einen Ort zum Netzwerken. Und das alles für umme. Also, ihr verkappten Schriftsteller, worauf wartet ihr noch? Schneidet die Zigarre an, schenkt euch einen Rotwein ein und dann her mit euren Stories!


Bildquelle Titelbild: flickr | Text von Bart Everson | cc by 2.0 / Story App

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