Borat Sagdiyev ist zurück

Borat Sagdiyev ist zurück

Auch der zweite Teil löst gespaltene Meinungen aus

Im Moment redet das ganze Internet von der Borat-Fortsetzung. Wer die Filme bis jetzt noch nicht gesehen hat, wird früher oder später nicht darum herumkommen.

Seit dem 23. Oktober gibt es die Fortsetzung von Borat auf Amazon Prime. Borat Subsequent Moviefilm ist schockierend, , lustig, mehr als zeitgemäß und spielt wie erwartet mit der Grenze, was Satire darf.

Borat Sagdiyev ist zurück

Sacha Baron Cohen schlüpft in den Borat Filmen in die Rolle des kasachischen Fernsehreporters Borat Sagdiyev. Da ihn in dieser Rolle aber inzwischen die meisten Menschen erkennen, verkleidet er sich für den zweiten Teil erneut - Er spielt quasi eine Rolle in der Rolle. Borat schleicht sich zum Beispiel als Präsident Trump verkleidet in eine Versammlung der Republikaner oder tritt als Country-Sänger bei einer Veranstaltung der paramilitärischen und ultrarechten Washington State Three Percenters auf.

Inhaltlich geht es darum, dass Borat zurück nach Amerika kommt, um seine minderjährige Tochter zu verheiraten. Den Trailer gibt's hier:


Der neue Film beinhaltet unangemessene Szenen, bei denen man sich fragen kann, ob sie eine Linie überschreiten, die nicht überschritten werden sollte - alles in allem sind diese Szenen aber seltener als im Vorgänger-Teil. Dieser Eindruck kann allerdings auch dadurch entstehen, dass die Zuschauer*innen im Jahr 2020 (also 14 Jahre später) allmählich einfach an krasse Aussagen gewöhnt sind. 

Nichtsdestotrotz gibt es genügend Szenen, die zu Empörung führen, vor allem bei der Generation Z, der moralische Standards sehr wichtig sind. Grund zur Empörung liefern außerdem auch Protagonist*innen, die sich hintergangen fühlen. 

Protagonist*innen wurden nicht eingeweiht

Jeanise Jones zum Beispiel, die im Film als Babysitterin auftaucht, fühlt sich ziemlich hintergangen. Sie dachte sie wirkt bei einer echten Dokumentation mit, weil ihr nicht gesagt wurde, dass sie Teil einer Satire-Produktion sein wird.

Die 62-jährige dachte es gehe tatsächlich um an junges Mädchen, dass an einen reichen Mann verheiratet werden sollte. "They told me it was a documentary for this young lady to understand she has rights and she can do whatever a man can do" sagte Jones. Bis sie den ersten Trailer sah, dachte sie tatschlich es geht um das Schicksal eines jungen Mädchens und betet für dieses regelmäßig. 

Auch Angehörige der Holocaust-Überlebenden Judith Dim Evans waren empört über die Unehrlichkeit und erhoben sogar Anklage.


Klage einer Holocaust-Überlebenden

Judith Dim Evans ist eine Holocaust-Überlebende, die - ebenfalls im Glauben es handele sich um eine echte Dokumentation - Hauptdarsteller Cohen ein Interview gab.

Den fertigen Film sah Evans selbst nicht mehr, da sie in der Zwischenzeit verstorben ist. Ihre Angehörigen sind sich allerdings sicher, dass sie das Interview nicht gegeben hätte, wenn sie gewusst hätte, worum es eigentlich geht. Die Familie der verstorbenen wirft dem Produktionsteam vor, "den Holocaust und die jüdische Kultur zu verspotten".

Die Anklage wurde allerdings abgewiesen. Die Intention sei es nicht gewesen, Holocaust-Überlebende zu verspotten, sondern Holocaust-Leugner*innen. 

In dem Film wurde Evans von dem verkleideten Borat, der sich absolut schlimmste jüdischer Vorurteile bedient, in einer Synagoge besucht. Den Ausschnitt, um den es geht, siehst du hier:


Einen Meinungsartikel zum Thema "Was darf Humor" findest du übrigens hier.

Very nice

Nach dem ersten Teil hat Kasachstan lange Zeit versucht, sich von der Figur Borat Sagdiyev zu distanzieren - jetzt hat sich das Land quasi dem Hype ergeben: "Very Nice" ist der neue Tourismus-Slogan von Kasachstan.


Natürlich spiegelt der Umgang der Tourismus-Branche aber nicht die Haltung der kompletten Bevölkerung Kasachstans wider. Es gibt immerhin auch eine Online Petition, die die Löschung des Films fordert.

Alles in allem spaltet auch der zweite Borat-Film die Gemüter 

Viele Prominente Menschen sind begeistert, wie zum Beispiel Seth Rogen:

Andere - nicht nur, aber auch Republikaner*innen - sind empört.


Was ist deine Meinung zum neuen Borat-Film und findest du, dass Satire Grenzen haben muss? Erzähl's uns an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp: 089 / 360 550 460.

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