Im Dezember kommt man mit Freunden und Familie zusammen und feiert gemeinsame, besinnliche Zeiten. Warum also nicht mal neben den bekannten Traditionen die Gemeinsamkeit im Winter neu gestalten und zusammen ins Theater gehen?
Glaube Liebe Hoffnung
Von Ödön von Horváth und Lukas Kristl | Regie: Christian Stückl |Bühne & Kostüm: Stefan Hageneier | Musik: Tom Wörndl | Dramaturgie: Daphne Ebner
Gemeinsam mit dem Münchner Volkstheater versetzen wir uns in die 1930er Jahre. In eine Zeit, geprägt von der Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und Existenzängsten.Die junge Elisabeth will sich von den Problemen der Gesellschaft nicht unterkriegen lassen und hat sich in den Kopf gesetzt, unbedingt unabhängig und selbständig zu sein. Aus Geldsorgen beschließt sie deshalb ihren Leichnam an die Forschung zu verkaufen und das schon zu Lebzeiten. Denn Elisabeth, eine Vertreterin von Damenwäsche, hat Schulden und benötigt dringend einen Wandergewerbeschein, um überhaupt arbeiten zu dürfen. Ihren Körper für wissenschaftliche Zwecke zu verkaufen, scheint ihr deshalb der einzige Ausweg.
Da in diesen schwierigen Jahren keine Nachfrage an weiteren Leichen vorliegt, funktioniert Elisabeths Plan zwar nicht und sie wird abgewiesen. Aus Mitleid leiht der Präparator ihr aber das nötige Geld. Was er dabei aber nicht weiß: Sie braucht sein geliehenes Geld, um eine Strafe abzubezahlen, weil sie vorher ohne Lizenz gearbeitet hat.
Als das ans Licht kommt, zeigt er Elisabeth wegen Betrugs an und sie wird für zwei Wochen hinter Gitter gebracht. Warum sie diese Strafe hatte und dass sie lediglich arbeiten wollte, interessiert niemanden. Gesetz ist Gesetz.
Vorbestraft, ohne Geld und arbeitslos sieht sie sich in einem immer tieferen Teufelskreis vor:
Denn ohne Geld keine Erlaubnis zu arbeiten, ohne Arbeit kein Einkommen und ohne Einkommen keine Möglichkeit auf Existenz und ein gesetzmäßiges Leben.
Elisabeth bleibt trotzdem unerschrocken und voller Hoffnung, dass sich alles noch zum Guten wendet. Als sie sich in den Polizisten Alfons verliebt, scheint sich alles kurz zum besseren zu wenden - bis auch er von seiner Vergangenheit erfährt. Sie gerät in einen Strudel an Ereignissen und die vorerst unerschrockene Elisabeth verliert zunehmend ihren Glauben, ihre Liebe und ihre Hoffnung...
Ein Stück über die Zuversicht des Einzelnen im Kampf gegen die rücksichtslose und unerschütterliche Vorstellung von Recht und Gerechtigkeit einer Gesellschaft in düsteren Zeiten.
Die Premiere des gesellschaftskritischen Stücks Glaube Liebe Hoffnung findet am 30. November 2018 um 19.30 Uhr statt. Es wird anschließend am 3., 7., 15., 16. und 25. Dezember sowie am 2. Januar aufgeführt.
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