Der Alkoholatlas 2022

16 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen in Deutschland trinken in "riskanten Mengen"

Dass zu viel Alkohol schädlich ist, ist eigentlich wirklich nichts Neues mehr... Das hindert uns aber trotzdem nicht am Trinken. Viele tun das in "riskanten Mengen": In Deutschland 16 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen. Das hat allerdings ziemlich gravierende Folgen, wie nun mal wieder Alkoholatlas 2022 zeigt. Veröffentlicht hat ihn das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Er verdeutlicht die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Alkoholkonsums, aktuelle Daten zum Alkoholkonsum und will damit ein Bewusstsein für den eigenen Alkoholkonsum schaffen.  

Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Krebs

Laut Schätzungen der Expert*innen erkranken jedes Jahr 20.000 Menschen wegen ihres Alkoholkonsums an Krebs. Über 8.000 Krebstodesfälle gehen außerdem auf Alkohol zurück - bei Männern rund 6.200, bei Frauen 2.100. Selbst minimale Alkoholmengen steigern schon das Risiko, an Krebs zu erkranken. Bereits mit 12,5 Gramm Alkohol pro Tag, das sind etwas mehr als 0,3 Liter Bier, erhöht sich das Risiko für Krebs im Mund, Rachen, der Speiseröhre oder bei Frauen in der Brust. Wie genau Alkohol die Krebsentstehung fördert, wird noch erforscht. Das DKFZ schreibt dazu auf Instagram Folgendes:

"Vermutet wird, dass verschiedene Stoffe, die beim Abbau von Ethanol im Körper entstehen, eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen. [...] Möglich sind auch Veränderungen, die zwar nicht die Erbinformation selbst zerstören, aber das Ablesen der Gene beeinflussen und so ebenfalls die Krebsentstehung fördern könnten." - @dkfzheidelberg

Krebsprävention: Kein Alkohol

Am besten wäre es deshalb natürlich, komplett auf Alkohol zu verzichten. Wer das nicht möchte oder kann, dem raten die Expert*innen, pro Woche mindestens zwei alkoholfreie Tage einzulegen. Männer sollten maximal 0,6 Liter Bier oder 0,3 Liter Wein pro Tag trinken, Frauen 0,3 Liter Bier oder 0,15 Liter Wein.

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Expert*innen fordern strengeren Umgang mit Alkohol

Das Problem ist, dass viele Menschen wie selbstverständlich Alkohol trinken, weil es "eben dazu gehört" und weil er in unserer Gesellschaft so normalisiert ist. Das ist auch ein Grund, warum das DKFZ den Alkoholatlas 2022 veröffentlicht hat. Er soll die gesellschaftliche und politische Debatte anregen. Die Wissenschaftler*innen fordern darin einen strengeren Umgang der Politik: dazu gehören zum Beispiel Werbeverbote, eine höhere Altersgrenze oder höhere Preise. Damit konnte in anderen Ländern der Konsum um sechs Prozent gesenkt werden.