In welchen Müll kommen Kassenzettel, müssen Joghurtbecher ausgespült werden und wohin mit gebrauchten Atemschutzmasken?
Allein in Deutschland produzieren wir über 400 Kilogramm Haushaltsabfall pro Jahr pro Kopf - das kann und sollte auf jeden Fall reduziert werden. Jede Menge Artikel zu Müllreduzierung, plastikfreiem Einkaufen und Recycling findest du hier. Mindestens genauso wichtig ist es aber, den anfallenden Müll, der trotzdem noch entsteht, richtig zu trennen und richtig zu entsorgen. Deswegen kommt hier unser kleiner Mülltrennungs-Guide:
Gelbe Tonne/Gelber Sack/Wertstoffcontainer
Das kommt rein: Kunststoff, Alu, Weißblech, Materialverbunde wie zum Beispiel Tetrapacks oder beschichtete TiefkühlverpackungenAuch wenn Kunststoff und Alu gemeinsam entsorgt werden können, ist es wichtig, verschiedene Materialien einzeln wegzuwerfen.
Es muss zum Beispiel der Joghurtdeckel vollständig vom Plastikbecher abgetrennt werden, damit die Sortiermaschinen beides erkennen und anschließend recyceln können. Das gilt auch für Käseverpackungen und Ähnliches, bei denen Schale und Deckel komplett getrennt werden sollten, da sie aus unterschiedlichen Plastikarten bestehen. Zusätzliche Papierverpackungen, wie sie bei vielen Molkereiprodukten wie Frischkäse oder Joghurt üblich sind sind, können meist leicht abgemacht und dann getrennt im Papiermüll entsorgt werden.
Ausgewaschen werden müssen die Plastikverpackungen nicht - löffelrein reicht vollkommen aus.
Hier kannst du übrigens eine Petition unterschreiben, die den gelben Sack für München fordert. Bisher muss der Plastikmüll hier nämlich - genau wie Glas - zu Wertstoffinseln gebracht werden.
Biomüll
Das kommt rein: Küchen- und GrünabfälleDas nicht: (Biologisch abbaubare) Plastiktüten
Im Biomüll landen alle Küchenabfälle wie Obst- und Gemüseschalen, Essensreste, Kaffeesatz und auch Grünabfälle wie Blumen, Gras und Laub. Wenn man den Biomüll nicht ohne Tüte sammeln will, gibt es die Möglichkeit Bioabfäll-Papiertüten (mit dem blauen Engel) zu verwenden. Herkömmliche Plastiktüten sind natürlich auch eine Möglichkeit, wenn am Ende nur der Inhalt in der Biotonne landet und die Tüte im Plastikmüll entsorgt wird.
Weniger empfehlenswert sind biologisch abbaubare Plastiktüten, da auch diese in Verwertungsanlagen oft als "Störfaktor" erkannt und - schlimmstenfalls mit Inhalt - aussortiert werden.
Außerdem werden biologisch abbaubaren Tüten selbst in Großkompostieranlagen nur ungenügend abgebaut und zersetzen sich nicht komplett.
Papiermüll
Das kommt rein: Papier, Pappe, KartonDas nicht: Thermopapier wie Kassenzettel oder Fahrkarten, Backpapier, Taschentücher, verschmutze Pizzakartons - das gehört alles in den Restmüll
Papier kann fast zu 100 Prozent recycelt werden. Dafür muss allerdings Plastik (zum Beispiel Sichtfenster bei Briefumschlägen oder Brottüten) abgetrennt und im Plastikmüll entsorgt werden. Außerdem sollten Papiertüten erst entsorgt werden, wenn diese tatsächlich kaputt sind, da die Produktion sehr ressourcenintensiv ist und für die Reißfestigkeit oft lange Frischfasern oder chemisches Klebematerialgenutzt wird.
Glas
Das kommt rein: Glasflaschen und EinweggläserDas nicht: Vasen, Trinkgläser, Fensterglas, Glühbirnen und ähnliches, da diese Glassorten anders zusammengesetzt sind und dementsprechend einen anderen Schmelzpunkt haben. Das kommt entweder in den Restmüll oder auf den Wertstoffhof, wenn es kaputt ist.
Auch Glas kann fast zu 100 Prozent recycelt werden, das A und O ist hierbei aber die Trennung nach Weiß-, Braun- und Grünglas.
Andere Farben (zum Beispiel blau oder gelb) dürfen nur mit Grünglas entsorgt werden. Außerdem ist es wichtig, dass Glasflaschen und Einweggläser am besten ohne Deckel entsorgt werden - die gehören in den gelben Sack/in die Wertstoffcontainer.
Auch hier gilt aber: Die Flaschen und Gläser müssen vorher nicht ausgespült werden, es reicht wenn sie leer sind.
Restmüll
Wie der Name schon sagt, landet im Restmüll der restliche Müll, der nicht verwertbar ist - zumindest dann, wenn es sich nicht um Sondermüll handelt (siehe Punkt Spezieller Müll). Es ist wichtig, dass im Restmüll tatsächlich wirklich nur das landet, was nicht wiederverwertet werden kann, da Restmüll verbrannt und die freigesetzte Wärme zur Energiegewinnung genutzt wird.Gebrauchte Atemschutzmasken und Schnelltests gehören in den Restmüll.
Spezieller Müll
Es gibt natürlich auch Müll, der überhaupt nicht in den Hausmüll gehört, zum Beispiel Medikamente (am besten bei Apotheken abgeben), Batterien (Sammelstellen in Drogerien und Supermärkten), oder Elektrogeräte (Wertstoffhöfe, Elektromärkte). Auch Kleidung und Sperrmüll sind ein Sonderfall.Kleidung/Schuhe
Intakte Kleidung kann verkauft, gespendet oder verschenkt werden. Was allerdings nicht mehr anders verwertet werden kann (zum Beispiel als Putzlappen), gehört in den Restmüll oder auf Wertstoffhöfe. Auch kaputte Schuhe können so entsorgt werden.Sperrmüll
Sperrmüll wird von Wertstoff- beziehungsweise Recyclinghöfen angenommen. Bei Wertstoffhören sollte allerdings wirklich nur das landen, was nicht mehr benutzt oder repariert werden kann, da Holz und Möbel dort verbrannt werden. Was also noch gebraucht oder hergerichtet werden kann, sollte bei Recyclinghöfen landen, oder verschenkt/verkauft/gespendet werden.Hier findest du ein Interview mit unserem egoFM Müllspezialisten Johannes Wittmann, der mit jeder Menge Mythen um das Thema Müll aufräumt.
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