"Ich würde nicht sagen, dass wir unsere Privatsphäre aufgegeben haben. Wir haben sie nur einfach erweitert."
In der funktionalen WG sind die Zimmer nicht nach Personen, sondern nach Funktionen eingeteilt. Heißt: Es gibt ein Zimmer für alle zum Schlafen, eines, in dem alle arbeiten, und auch ein eigenes Zimmer für Sex.
Wir haben in der funktionalen WG vorbeigeschaut, um herauszufinden, wie es sich dort lebt:
Funktional wohnen
Isabel, Nicola, Fabi, Theresa, Nike und Joseph leben in einer Wohnform, die für viele Menschen im ersten Moment ein bisschen absurd klingt: Funktional zu wohnen bedeutet nämlich nicht nur, dass es für jede "Funktion" ein eigenes Zimmer gibt, das sich die WG teilt, auch Kleidung, Shampoo und andere Gegenstände werden untereinander geteilt. Einzige Tabus: Der Schreibtisch der*s jeweils anderen, Unterwäsche und die Zahnbürste.Wenn alle alles teilen
Die sechs Freund*innen genießen es sehr, ständig in Gemeinschaft zu sein, Gesprächspartner*innen zu haben und sich in jedem der Räume zu Hause fühlen zu können. Aber bei all dem Teilen stellt sich doch auch die Frage, wie das mit der Privatsphäre so ist… und mit Sex, ähem, dafür braucht es ja dann doch etwas Raum für sich? Auf diese Frage lachen die Bewohner*innen der funktionalen WG, weil sie das tatsächlich ständig gefragt werden.Die Lösung ist aber eigentlich ganz einfach: Es gibt ein Privatsphäre-Zimmer und wer einfach mal Ruhe braucht, weil er*sie sich zum Beispiel nicht gut fühlt, oder aber den*die Partner*in zu Besuch hat und Sex haben möchte, der*die zieht sich einfach dorthin zurück und macht die Türe zu.
Privatsphäre wird in der funktionalen WG also einfach etwas anders verstanden:
"Ich würde nicht sagen, dass wir unsere Privatsphäre aufgegeben haben. Wir haben sie nur einfach erweitert"
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