Glück und Unglück: Die Dos and Dont's

Glück und Unglück: Die Dos and Dont's

Wie du Unglück vermeiden und Glück pachten kannst

In diesem Artikel frönen wir ein bisschen dem Aberglauben und geben dir Tipps, wie du möglichst viel Glück absahnen kannst - und wie du vermeintliche Pechbringer vielleicht sogar neutralisierst.

Was du über Glücksbringer wissen musst



Von Glück, Pech und ganz viel Aberglaube

Mit dem Glück ist das so eine Sache - entweder man hat es oder man hat es nicht. Leider. Manche behaupten aber auch, das ist alles eine Sache der Perspektive. Aber einige Menschen haben schon verdammt viel Glück. Um sich das Glück zu sichern und Pech möglichst zu vermeiden, gibt es verschiedenste Mittelchen und Methoden - und zwar überall auf der Welt. Während man sich in Russland nicht an die Ecke eines Tisches setzt, weil man Angst hat, für die nächsten sieben Jahre Single zu bleiben, vermeiden es die Menschen in Südkorea nachts zu pfeifen - denn das könnte Unheil in Form von Dämonen anlocken. Und auch hierzulande ist Aberglaube rund um die Themen Glück und Pech weitverbreitet. Neben den klassischen Glücksbringern gibt es unzählige Rituale und Marotten, die Jahrhunderte überstanden haben und immer noch Teil unseres Alltags sind. Von anderen hast du vielleicht noch nie etwas gehört. Hier mal eine kleine Auswahl:

Was bringt Unglück - und wie kann man es vermeiden?

Kaputter Spiegel

Dir ist ein Spiegel herunter gefallen und zersplittert? Mist - sieben Jahre Pech. Aber warum eigentlich? Im Spiegel sehen wir nicht nur uns selbst, auch unsere Seele soll sich darin spiegeln. Zerbricht nun ein Spiegel, zerbricht damit im Aberglauben auch die Seele und braucht sieben Jahre, um sich von diesem Schrecken zu erholen und wieder zu heilen. Spiegel stehen aber auch oft für ein Art Portal in eine Parallelwelt, in der sich böse Geister und Dämonen aufhalten. Zerbrichst du nun einen Spiegel, kommen diese frei und beginnen Unheil zutreiben. Ein bisschen kannst du hier das Unglück aber umgehen. Entweder zu zermalmst alle Teile des Spiegels zu Staub und zerstreust ihn oder du wartest bis zum nächsten Vollmond und betrachtest die Reflexion des Mondes in einer der Spiegelscherben - auch das soll helfen. Alternativ kannst du auch einfach einen Gegenstand aus Porzellan zu den Spiegelscherben werfen - ein zerbrochener Spiegel bringt zwar Unglück, aber Scherben allgemein - insbesondere Porzellan (siehe Polterhochzeit) sollen Glück bringen. So kannst du Unglück mit Glück also einfach neutralisieren. 

Unter einer Leiter lang gelaufen

Läufst du unter einer aufgestellten Leiter hindurch, soll das angeblich Pech bringen. Grund dafür ist, dass du die heilige Form des Dreiecks durchkreuzt. Abwenden lässt sich dieses Unglück aber ganz leicht, indem du direkt noch einmal rückwärts unter der Leiter hindurchgehst.

Schwarze Katze kreuzt den Weg

Ein ziemlich mieser Aberglaube, der mit dafür sorgt, dass schwarze Katzen recht schwer im Tierheim vermittelt werden. Angeblich soll es dir Unglück bringen, wenn eine schwarze Samtpfote deinen Weg von links nach rechts kreuzt. Abwenden kannst du dieses Unglück, indem du wartest, bis die Katze wieder von rechts nach links läuft. Oder geh einfach auf sie zu, streichel sie und freu dich, dass du eine Katze getroffen hast.

Spinnen töten

Spinnen gehören nicht unbedingt zu den Lieblingstieren der Menschen. Deswegen entscheiden sich viele dazu, die Insekten - gerade wenn sich in die eigene Wohnung verirrt haben - zu erschlagen und mit dem Staubsauger aufzusagen. Solltest du eine Spinne töten, bringt dir das aber Unglück. Tatsächlich ist so eine kleine Hauspinne im eigenen Heim ganz nützlich und hält andere Insekten wie beispielsweise Fliegen in Schach. Die nächste Spinne also am besten am Leben lassen oder einfach mit einem Stückpapier und einem Glas zurück ins Gras setzen.

Salz umstoßen

Du sitzt am Tisch, reichst mit dem Arm darüber, um nach deinem Glas zu greifen und stößt dabei den Salzstreuer um. Salz verschwenden - gerade wenn du am Esstisch sitzt - soll Unglück bringen, insbesondere Streitereien für alle Anwesenden. Salz war früher noch ein ziemlich seltenes und wertvolles Gut, weswegen sich dieser Aberglaube wohl durchgesetzt hat. Dass Aberglaube allgemein nicht sonderlich viel Sinn macht, zeigt auch gleich die Methode, wie du dieses Unglück abwenden kannst - indem du noch mehr Salz verschwendest und dir etwas über deine Schulter wirfst. Ah ja....

Regenschirm im Haus öffnen

Auf keinen Fall einen Schirm im Haus öffnen! Klingt nach einem seltsamen Aberglauben, aber auch hier kommt durch die Geschichte ein bisschen Licht ins Dunkel. Im Gegensatz zu heute waren Schirme früher mit ziemlich scharfen Metallspitzen ausgestattet - und da kann eben schnell mal was ins Auge gehen... Ein anderer Ursprung dieses Aberglaubens könnte womöglich noch weiter zurückliegen. Bereits im alten Ägypten nutzen einige Menschen eine Art Sonnenschirm. Öffnete man diesem aber in Innenräumen, befürchtete man damit den Gott der Sonne zu beleidigen und Unglück auf sich zu ziehen. Und auch wenn an dem Aberglauben (wahrscheinlich) nix dran ist - den Schirm erst draußen aufzumachen, ist trotzdem eine gute Idee, damit du nirgendwo hängen bleibst oder versehentlich Sachen umwirfst.

Über Kreuz

...die Hände schütteln oder anstoßen - nicht machen! Dieser Aberglaube hat sich ziemlich gut gehalten und lässt sich spätestens zu Geburtstagen oder Silvester immer wieder beobachten. Aber woher kommt das eigentlich? Erklärungen gibt es verschiedene - früher soll es beispielsweise Unglück gebracht haben, wenn man in irgendeiner Form das Kreuz Christi nachgeahmt hat. Gut möglich ist auch, dass sich diese negative Assoziation durch den Knigge gehalten hat und das Händeschütteln über Kreuz eher ein Zeichen von mangelnden Respekt für deine*n Gegenüber ist.



Was bringt Glück?

Vierblättriges Kleeblatt

Der seltene Klassiker - findest du auf der Wiese ein vierblättriges Kleeblatt, soll es dir Glück bringen. Der Grund dafür ist denkbar einfach - vierblättriger Klee ist selten, da es sich hier eigentlich um eine Mutation handelt. Trotzdem sind die Chancen gar nicht so schlecht, dass du auch mal eins findest. Nimm dir einfach etwas Zeit dafür und suche nicht unbedingt nach einem vierblättrigen Kleeblatt (das kann in der Masse sehr verwirrend sein), sondern halte bei Weißklee Ausschau nach einem weißen Viereck - das fällt inmitten der weißen Dreiecke, die auf den Blättern als Muster erkennbar sind, nämlich mehr auf.

Übrigens - es gibt auch andere seltene Kleeblätter, die mehr als drei oder vier Blätter haben, denen Bedeutungen nachgesagt werden:

  • fünfblättrig: Liebe oder Ruhm
  • sechsblättrig: Reichtum
  • siebenblättrig: lebenslanger Wohlstand


Marienkäfer

...bringen Glück, wenn sie dir zufliegen. Der Aberglaube stammt wie sooft aus der Religion - wie der Name schon sagt, soll der Käfer von der Jungfrau Maria entsandt sein und bei Bauern und Bäuerinnen für eine erfolgreiche Ernte sorgen. Wenn du das Glück eines zugeflogenen Marienkäfers behalten willst, solltest du einfach warten, bis er wieder wegfliegt. Schüttelst du ihn ab oder tötest ihn sogar, soll das Pech bringen.

Klopfen auf Holz

Dreimal auf Holzklopfen und Unheil, Krankheiten und Pech vermeiden - wenn das doch so einfach wäre. Sehr verbreitet ist dieser Aberglaube zumindest. Manche gehen so weit, dass sie sich lieber dreimal symbolisch auf den (Holz)Kopf klopfen, als ganz darauf zu verzichten - sicher ist sicher. Es gibt verschiedenen Bräuche, die als Erklärung für die Herkunft dieses Aberglaubens dienen: So sollen Matrosen beim Betreten eines Schiffes auf das Holz eines Mastes geklopft haben, um sich von der Stabilität zu überzeugen. In jedem Fall ist das dreimalige Klopfen auf Holz ein gängiges Mittel für aberggläubische Menschen, um jegliches Unglück abzuwenden.

Poltern

Scherben bringen Glück, sagt ein altes Sprichwort. Und auch noch heute wird insbesondere vor Hochzeiten beim Polterabend ordentlich Keramik und Porzellan zerscheppert. Dabei sollen böse Geister (ähnlich wie zu Silvester) vertrieben werden. Aber woher kommt nun eigentlich dieser Aberglaube an das Glück durch Scherben? Tatsächlich liegt das an einem Übersetzungs- beziehungsweise Verständnisfehler. Als Scherbe wurden früher auch Vorratsbehältnisse (meist aus Ton) bezeichnet. Wer also viele Tonbehältnisse hatte, war demzufolge auch reich an Vorräten und musste sich ums Essen keine Gedanken machen. 

Geldsegen mit dem Kuckuck

Solltest du einmal in der Natur unterwegs sein und den Kuckuck rufen hören und du noch zufällig dein Portemonnaie dabei haben, dann klopf doch einmal kurz auf Letzteres. Das soll nämlich dafür sorgen, dass bei dir demnächst ordentlich die Kassen klingeln und du zu Geld kommst. In einigen Gegenden ist der Kuckuck aber Unglücks- und Glücksbringer zu gleich. So heißt es im Volksmund: Morgens Sorgenkuckuck, mittags Trauerkuckuck am Abend Glückskuckuck. Dass der Kuckuck nicht nur positiv gesehen wird, liegt vor allem an der Art, wie er seine Jungen aufzieht (lässt). 



Noch mehr Glücksbringer und ihre Bedeutung findest du übrigens hier.

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