Wir befinden uns gerade in der egoFM Beziehungs- und Sexwoche und haben deswegen mit jemandem gesprochen, der Pornos produziert und so auch ganz genau weiß, wie sie entstehen.
Als Pornoproduzent sagt Steven den Darsteller*innen am Set, wie sie sich verhalten sollen, damit es am Ende in der Kamera schön aussieht. Wie der Dreh aber tatsächlich abläuft, ist natürlich schon noch etwas Anderes:
"Am Ende des Tages ist es harte Arbeit, bei der sich natürlich auch Mann erstmal hochwixen muss, damit er dann auch wirklich funktioniert." - Steven Shame
Pornoproduzent Steven Shame
Das Interview zum Nachhören
Für Steven macht es einen guten Porno aus, dass sich die dargestellten Emotionen auf die Zuschauer*innen übertragen. Bei der Produktion legt er Wert auf authentische Geschichten, aber ohne dass es ein großes Drehbuch dazu geben muss. Hauptsache es gibt eine Geschichte, die Kopfkino erzeugen lässt.
"Man kann jetzt nicht ohne Storyboard einfach los vögeln, ich glaube, das wäre für die meisten Zuschauer viel zu langweilig." - Steven Shame
Geschlechterrollen im Porno
In seinen Pornos geben Steven und seine Kolleg*innen darauf acht, dass die Frauenrollen realistisch sind und zu den Darstellerinnen passen.
"Vom Gefühl her ist bei unseren Produktionen noch nie eine Frau schlecht weggekommen und das würde ich auch nicht sagen, dass das in regulären deutschen Pornos oft der Fall ist." - Steven Shame
Der Mann hat bei den Pornodrehs auf jeden Fall den stressigeren Job, sagt Steven. Denn der Mann muss am ehesten noch ein sexuelles Erlebnis haben, damit der Dreh funktioniert. Das ist ein Erfolgsdruck, dem nicht jeder standhalten kann.
Anforderungen an die Darsteller*innen
Drehen darf bei Steven nur, wer ein Gesundheitszeugnis vorlegen kann, dass nicht älter als zwei Wochen ist. Ansonsten sind die Ansprüche nicht allzu hoch:
"Ich sag da immer unserer Casterin: wenn's eine Frau ist und sie deutsch sprechen kann, dann nehmen wir sie." - Steven Shame
Der Pornoproduzent sagt, es gibt für alles eine Nische. Und entweder produzieren sie für die breite Maße, oder bedienen eben die expliziten Wünsche von Wenigen, die dann aber dazu bereit sind, mehr zu bezahlen.
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