Im Jahr 2000 war Markus Kavka noch mit Polo-Shirt und britischem Haarschnitt unterwegs. Im Interview verrät er, was er sonst so getrieben hat.
Begonnen hat sein Jahr mit der Freude, dass noch alles läuft wie im Jahr davor gefühlt und einer Woche ohne Erinnerungen, weil sein Silvester - sagen wir mal - echt intensiv war.
Der damals 32-jährige Markus Kavka war im ersten Jahr des neuen Jahrtausends nicht mehr nur auf Indie-Konzerten unterwegs, sondern vor allem in den Berliner Techno-Bunkern. In diesem Jahr ging es bei ihm als DJ so richtig los – seine komplette Freizeit und seine Arbeit drehten sich um Musik.
Ein Leben voller Musik: Von Radiohead bis Techno
Das Album
Kid A von Radiohead hat er fast täglich gehört. Man muss sich den jungen Kavka dazu mit Polo-Shirts von Lacoste, Jeans und Adidas Originals vorstellen – so saß er inmitten seiner unzähligen Platten zu Hause und beschäftigte sich ohne Pause mit Musik.
"Mein Alltag war sehr von Musik geprägt. Meine ganze Wohnung war voll mit Musik. Wirklich überall lagen Platten rum. Mein Job drehte sich zu 100 Prozent um Musik, einfach alles, auch meine komplette Freizeit stand komplett im Zeichen der Musik, was ja auch ein Zeichen dafür ist, dass ich das große Glück habe mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben."
Von Viva zu MTV: Auch beruflich ging es nur um Musik
Im Juni ist er dann aufgrund seines Wechsels von Viva zu MTV nach München gezogen und war mittendrin in der Welt des Musikfernsehens:
"Ich bin wirklich froh und glücklich, dass ich in der Zeit, besonders im Jahr 2000 im Musikfernsehen mittun konnte."
Das Musikfernsehen war im Jahr 2000 nämlich noch in seiner absoluten Blütezeit. Plattenlabels investierten noch um einiges mehr Geld in die Produktion von Alben und Musikvideos.
Davon hat auch Markus profitiert: Er ist mindestens zweimal im Monat in die USA geflogen – oft nur für kurze Interviewtermine mit Bands.
Und dann mit Kassette im Gepäck wieder zurück nach Deutschland
"Da wurden keine Inhalte digital übermittelt, sondern da wurde eine Kassette von A nach B getragen. Auch in den Kameras waren noch Kassetten."
In Sachen Handy war Markus Kavka aber ziemlich modern unterwegs: Er hatte ein Nokia zum Aufschieben und war damit ziemlich up to date. Von Handykameras, geschweige denn Smartphones war da aber noch überhaupt keine Spur.
Digitaler als Mails wurde es im Arbeitsalltag nicht. Auch das Protokoll der täglichen Sitzung wurde noch kopiert und rumgegeben.
Was jetzt fehlt: Techno-Clubs von früher
Es hat sich einiges verändert in den letzten 20 Jahren, vor allem im Musikbusiness. CDs sind total weg vom Fenster und man besitzt kaum noch Musik, stattdessen wird gestreamt.
Was Markus besonders vermisst? Die kleinen guten Techno-Bunker und das Musikfernsehen von damals. Nichtsdestotrotz: Er ist noch immer mit Begeisterung dabei Musikvideos im Fernsehen anzusagen – nur eben in einem etwas kleineren Maß als früher.
Artikel teilen: