King's Land

King's Land

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Mads Mikkelsen überzeugt in einem dänischen Historiendrama als hartgesottener Bauer unter der Regie von Nikolaj Arcel. egoFM Kinoexperte Fabian Broicher weiß mehr über den Film.

Wer hinter King's Land steckt

Dänemark ist eine starke Filmnation. Regisseure wie Thomas Vinterberg und Anders Thomas Jensen kommen aus dem Geburtsland des Dogma-Kinos. Schauspieler wie Viggo Mortensen und Nikolaj Coster-Waldau spielen Hauptrollen in großen Hollywood-Produktionen. Und auch Nikolaj Arcel hat schon im großen Amerika gedreht. Nachdem er für seinen Landsmann Lars von Trier Drehbücher schrieb, führte er bei Der Dunkle Turm Regie. Die Adaption des Buches von Stephen King mit Idris Elba und Matthew McConaughey konnte Publikum wie Kritiker*innen nicht überzeugen. Sieben Jahre später nimmt er sich jetzt einer historischen Geschichte seines Heimatlandes an, rund um Landwirtschaft, Politik und Macht. Und mit Mads Mikkelsen schlüpft ein weiterer prominenter Däne in die Hauptrolle.



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Worum es in King's Land geht

Unter dem König Friedrich V. ist Dänemark im achtzehnten Jahrhundert im Aufschwung. Ihm steht die Förderung der Landwirtschaft im Sinn. Als Ludvig Kahlen von seinen Diensten in der deutschen Armee in sein Heimatland zurückkehrt, wittert er seine Chance. Denn trotz seines niederen Blutes träumt er von einem Adelstitel. Den erhofft er sich durch Erfolge in der Landwirtschaft. Er überzeugt die dänische Regierung, ihn in die jütländische Heide ziehen zu lassen, wo das Land als unwirtlich gilt.

Dort möchte er ein widerstandsfähiges Gemüse heimisch machen, das er während seines Aufenthaltes in Deutschland gefunden hat: die Kartoffel. Trotz dieses unmöglich scheinenden Vorhabens erzielt er schnell erste Erfolge. Diese wecken die Aufmerksamkeit des hochnäsigen Adligen Frederik De Schinkel. Er besitzt etwas Land in der Nähe des Jütlands und fürchtet, dass Kahlens Erfolg dessen Wert schmälern würde.

Der Trailer für King's Land


So ist King's Land

In dunklen, fein ausgestalteten Bildern fängt Nikolaj Arcel das bäuerliche Leben in der trostlosen Umgebung der jütländischen Heide ein. Sie machen die Verzweiflung von Ludvig Kahlens Suche nach fruchtbarem Boden spürbar: Man friert, wenn sich der erste Schnee über das Feld legt. Freut sich, wenn Kahlen einen ersten Spross auf dem Feld entdeckt. Nicht unähnlich zu There Will Be Blood, dem Meisterwerk von Paul Thomas Anderson, das von der Suche nach Öl in Amerika erzählte. Eine ungeschönte Erzählung einer abweisenden Landschaft.

Und auch King's Land erzählt nicht von einem klassischen Helden, genau wie There Will Be Blood. Ludvig Kahlen ist ein getriebener Charakter, der keinen Hehl um seine egoistischen Motive für seine landwirtschaftlichen Pläne macht. Er ist ein harter, unbarmherziger Arbeitgeber, der ein fahrendes Volk anheuert, diesen Helfern jedoch das Essen verbietet, um die Ernte zu retten. Andere Menschen bedeuten ihm nichts. Erst die adlige Ann Barbara, die zu Kahlen auf den Bauernhof zieht, dringt zu ihm durch und schafft es, an seine Menschlichkeit zu appellieren. Kahlen wird vom charismatischen Mads Mikkelsen wortkarg und stoisch gespielt, scheinbar stets auf der Jagd nach seinen inneren Dämonen. Eine starke Schauspielleistung, die King's Land sehenswert macht. Abgesehen davon verbirgt sich hier ein Geheimtipp, abseits des Mainstreams. Gut erzählt, stark gefilmt und solide gespielt.

Deswegen bekommt King's Land 7 von 10 Kartoffelfeldern.



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