Klimakiller Internet

Klimakiller Internet

Wie du nachhaltig im Internet surfst

Während wir uns gerade damit abgefunden haben, dass wir uns fürs Fliegen schämen sollten, kommt nun auch das Surfen ins Spiel.

Wir können echt viel tun für die Umwelt: weniger Fliegen, auf Plastik verzichten, vegan werden... und: weniger im Internet surfen.


Das Internet ist mit seinem ganzen Stromverbrauch nämlich ein echter Klimakiller. Das hat eine Studie der französischen Organisation "The Shift Project" erneut verdeutlicht. 

Die Serverräume verbrauchen Strom und stoßen Unmengen an CO2 aus

Okay, aber jetzt mal von vorn: Die Geräte, mit denen wir surfen funktionieren natürlich nur mit Strom. Doch um den geht es gar nicht mal so wirklich - vielmehr geht es um den Strom, von dem wir überhaupt nichts mitbekommen.
Egal ob wir was auf Google suchen, eine Mail verschicken oder eine Serie streamen: Wir rufen dafür Daten von Servern ab, die irgendwo laufen und gekühlt werden müssen – und das braucht Unmengen an Strom, der eben oft echt umweltschädlich produziert wird.

Das weitere Problem: Wir nutzen immer mehr Daten und der CO2-Ausstoß steigt rasant an.

Inzwischen betragen die durch das Internet verursachten CO2-Emissionen vier Prozent der Gesamtemissionen - der private Flugverkehr macht nur 2,4 Prozent aus. Auch wenn Flugzeuge wesentlich schlechter für die Umwelt sind, weil sie die Schadstoffe direkt in die Atmosphäre pusten - nicht nur für sich persönlich, sondern auch die Umwelt wäre der ein oder andere Online-Detox-Tag eine gesunde Sache.

Auf das Internet komplett zu verzichten ist allerdings nicht die Lösung des Problems.

Wir müssen deswegen nicht ohne Internet auskommen. Nicht zuletzt, weil das nicht realistisch ist. Langfristig brauchen wir Lösungen, die das Surfen überall verträglicher für die Umwelt machen. Erneuerbare Energien für die Stromversorgung der Serverräume zum Beispiel und die Aufklärung darüber, dass das Internet überhaupt so viel Strom verbraucht. Wenn wir uns das bewusst machen, ist das schon mal der richtige Schritt.

Bewusst surfen: Tipps für ein nachhaltigeres Internet

Es gibt ein paar kleine Dinge, die wir tun können, um beim Großen mitzuwirken. Das macht einen Unterschied in Sachen Nachhaltigkeit und ist auch wirklich nicht zu viel.

Mit diesen vier Tipps kannst du selbst für ein umweltfreundliches Internet sorgen:

  • Dokumente oder Bilder in eine Cloud laden und den Link weiterleiten anstatt sich alles per Mail oder WhatsApp zu schicken und alles, was nicht mehr akut gebaucht wird gar nicht erst online stellen sondern auf die externe Festplatte packen
  •  Autoplay ausschalten, sodass das nächste Video bei Facebook oder YouTube garnicht erst geladen automatisch abgespielt wird, wenn das davor zu Ende ist
  •  Serien auf Streaming-Diensten runterladen und offline anschauen - oder zumindest mal rechtzeitig abschalten, bevor man einschläft oder wenn man was anderes nebenbei macht
  • den Spamordner in den Mails leeren und aus unnötigen WhatsApp Gruppen austreten. Das ist einerseits gut für die Umwelt - andererseits kriegen wir dann nicht mehr dauernd unnötige Nachrichten und Mails



Fazit: Die Länder, in denen die Serverräume stehen, müssen zum Beispiel mit mehr grüner Energie für die Nachhaltigkeit des Internets sorgen. Wir können aber mit einem kleinen Einsatz zur Lösung des Problems beitragen.


Langfristig muss eine politische Lösung her, damit die Digitalisierung wirtschaftlich und nachhaltig zugleich ist. Ein Verzicht auf das Internet ist nicht mehr denkbar und das ist im Sinne der Informationsbeschaffung und -verbreitung auch gut so. Wir sollten uns das Problem des Stromfessers Internet dennoch bewusst machen. Es reicht auch erst mal, wenn wir die Bilder der letzten Party ein bisschen vorsortieren, bevor wir sie in die WhatsApp-Gruppe posten.

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