Mit dem Videospiel 'NeMO-Net' von der NASA können wir Meeresboden-Satellitenbilder auswerten und damit bei der Rettung von Korallenriffen helfen.
Der Regenwald der Meere
Korallenriffe und Seegraswiesen haben einen riesigen physikalischen und ökologischen Einfluss auf unsere Erde. Aufgrund ihrer Artenvielfalt und ihrer Möglichkeit, CO2 zu speichern, spricht man auch vom "Regenwald der Meere" und der "Lunge der Erde".Ein Hektar Seegras kann ungefähr so viel CO2 aufnehmen wie 10 Hektar Wald und mehr als ein Viertel aller marinen Organismen sind laut Forscher*innen in Korallenriffen zuhause.
Durch den Klimawandel soll allerdings bereits ein Fünftel aller Riffe verschwunden sein, weswegen unsere Meere dringend Schutz brauchen. Für diesen Schutz ist ein exaktes Standortverzeichnis von noch existierenden Korallenriffen, Seegraswiesen und ähnlichem notwendig - bisher gibt's das allerdings nicht.
Das liegt mitunter daran, dass sich die Menschheit bisher intensiver mit dem Mond und dem Mars auseinandergesetzt, als mit unserem eigenen Ozean, sagt Ozeangrafikerin und Tiefseeforscherin Dr. Sylvia Earle:
Um das zu ändern, hat sich die NASA etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Das Videospiel NeMO-Net.
'NeMO-Net' ist eine virtuelle Forschungsexpedition im Ozean
Das Videospiel NeMO-Net bietet den Spieler*innen die Möglichkeit, Satellitenbilder der NASA auszuwerten. Die Bilder wurden mithilfe von Drohnen und Flugzeugen und einer extra entwickelten FluidCam aufgenommen, die es ermöglicht, 3D-Bilder von Korallenriffen, Seegraswiesen und sogar Algen darzustellen.Die Spieler*innen müssen auf den Bildern markieren, wo sich Korallenriffe und andere Lebewesen und Pflanzen befinden und können sich damit Abzeichen verdienen.
Ziel der Forscher*innen ist es, eine möglichst genaue Übersichtskarte zu erschaffen
Mit dieser sollen die vom Klimawandel verursachten Veränderungen besser nachvollzogen und vor allem dann in Zukunft verhindert werden können. Der leitende Forscher erklärt:
"NeMO-Net nutzt die mächtigste Kraft auf diesem Planeten: keine ausgefallene Kamera oder einen Supercomputer, sondern Menschen. Jeder, sogar ein Erstklässler, kann dieses Spiel spielen und die Daten sortieren, um uns zu helfen, eine der schönsten Lebensformen, die wir kennen, zu kartieren." - Ved Chirayath
Durch das Spielen wird gleichzeitig eine künstliche Intelligenz der NASA trainiert, die dadurch irgendwann in der Lage sein soll, die Arbeit der Spieler*innen selbstständig zu übernehmen.
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