"Glitch" - Die Kunst der Störung

"Glitch" - Die Kunst der Störung

Entdecke die neue Sonderausstellung in der Pinakothek der Moderne

Was gibt es Besseres, als in dieser kalten Jahreszeit durch eine ganz besondere Ausstellung zu schlendern? Komm vom 1. Dezember 2023 bis 17. März 2024 in der Pinakothek der Moderne vorbei und lass dich von der Sonderausstellung "Glitch" in den Bann ziehen.

Fehlerhaftes und Störungen als Kunstform

Hast du beim Bild oben gerade auch zweimal hingeschaut und deinen Augen nicht recht getraut? Dann hast du damit bereits einen ersten Schritt in die Ausstellung gewagt:

Denn das Ziel von "Glitch" ist es, dich und alle anderen Kunstinteressierten durch Störungen oder vermeintlich Fehlerhaftes zu reizen, anzuregen und zu aktivieren.


Erst im Moment der Störung und der dadurch hervorgerufenen Irritation fällt unser Hauptaugenmerk auf die Beschaffenheit der Medien, denen wir täglich begegnen. Damit wird die produktive Seite des Fehlerhaften in den Fokus gerückt – so wie es dir gerade vielleicht bei der Betrachtung des Bildes ergangen ist.

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Jake Elwes (*1993, GB), Zizi – Queering the Dataset, 2019, 1-Kanal-Video, Farbe, kein Ton, Loop, 135 Min. (Videostandbild), Leihgabe Künstler*in © Jake Elwes


Komm mit auf die Reise durch 100 Jahre Störungen in der Kunst

Die Sonderausstellung "Glitch" ist eine umfassende, internationale Präsentation, die sich ausgehend von einer historischen Herleitung mit Bildstörungen in den technischen Bildkünsten auseinandersetzt. Und das alles feiert museale Premiere in der Pinakothek der Moderne. Hier kannst du in die einzigartige Welt eintauchen und dich auf eine Entdeckungsreise der letzten 100 Jahre begeben – Störungen und Fehler inbegriffen. In einer Welt, in der immer alles perfekt und fehlerfrei sein soll, kann das ganz schön erfrischend und inspirierend sein!
  • Pinakothek der Moderne
    Franziska Kunze im Interview


Der Begriff "Glitch" stammt übrigens aus dem Frühneuhochdeutschen beziehungsweise Jiddischen und bedeutet so viel wie "gleiten" oder "rutschen".


Als Terminus wurde Glitch zunächst in den 50er-Jahren im Fachjargon von Radio- und Fernsehtechniker*innen verwendet und seit den 90er-Jahren gibt es den Begriff auch in der Welt der Computerspiele. Glitch steht in diesem Kontext für das unerwartete Ergebnis einer Fehlfunktion, das bei Computerspielen, Video und Audio vorkommen kann. Die Wurzeln technischer Glitches gehen übrigens auf die Frühzeit der analogen Fotografie zurück.

foucault_fillette-au-piano_1952.jpgMarc Foucault (1902–1985, FR), Fillette au piano, 1952, Silbergelatineabzug, 29,5 × 37,2 cm, Museum Folkwang, Essen, © Estate Marc Foucault

Glitch Art entdecken

Die sogenannte Glitch Art beschäftigt sich als eine der jüngsten und unberechenbarsten Kunstformen seit den 90er-Jahren mit der produktiven Seite des Fehlerhaften und provoziert Störungen gezielt. Bei der Sonderausstellung "Glitch" kannst du dich auf historische Publikationen des 19. und 20. Jahrhunderts, analoge Fotografien, Videokunst, Sound-, Digital- und Net-Art bis zu interaktiven Arbeiten freuen. Hierbei hinterfragen 50 internationale Künstler*innen aus rund 20 Nationen kritisch die Realitätsnähe der Medien und machen damit Unsichtbares sichtbar.

Erkunde die Schönheit von Fehlern bei diesen besonderen Highlights

Die Ausstellung gliedert sich auf einer 1.200 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche in vier unterschiedliche Kapitel – von der analogen Fotografie bis zu digitalen und interaktiven Kunstwerken.
  • Born to Glitch präsentiert analoge Fotografien aus dem 20. Jahrhundert, die mit allen Regeln brechen.
  • Loss of Control zeigt den Grat zwischen Kontrollgewinn und Kontrollverlust auf.
  • Twisted Worlds widmet sich visuellen Welten, die ansonsten verborgen blieben.
  • Critical Disruptions beleuchtet globale Themen wie Kriege, sexuelle Orientierung und psychische Erkrankungen.

fenton_digital-tv-dinner_1978.jpgJamie Faye Fenton (*1954, US) mit Raul Zaritsky (Schnitt) und Dick Ainsworth (Ton), Digital TV Dinner, 1978, 1-Kanal-Video, Farbe, Ton, 2 Min. 41 Sek. (Videostandbild), Leihgabe der Künstlerin © Jamie Faye Fenton



Alle Informationen rund um die Sonderausstellung "Glitch" vom 1. Dezember 2023 bis 17. März 2024 in der Pinakothek der Moderne findest du hier. Und deine Tickets kannst du hier besorgen. Vielleicht ist das ja auch ein schönes Weihnachtsgeschenk für dich selbst oder deine Liebsten?

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