Radikal jung

Radikal jung

Das Festival für junge Regie am Münchner Volkstheater

Du hast Lust auf neuen Input und ein vielseitiges Festival? Dann merke dir schon mal den 27. April bis 5. Mai vor: Beim Radikal jung kannst du dir im Volkstheater dreizehn Inszenierungen junger Regisseur*innen aus unterschiedlichen Städten ansehen.


Das Regietheaterfestival geht in die nächste Runde

Das Radikal jung ist fester Bestandteil der Theater-Szene, denn seit 2005 kommt es jedes Jahr im Münchner Volkstheater auf die Bühne. Dieses Jahr gibt es Inszenierungen aus den verschiedensten Städten: Von Antwerpen, Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Magdeburg, Mannheim, München, Innsbruck, Wien bis Weimar ist alles dabei.

Wir haben Florian Fischer, dem Kurator von Radikal Jung, über das diesjährige Festival gesprochen:

  • Radikal jung
    Florian Fischer im Interview

Die Eröffnung wird am 27. April mit "Zwiegespräch", "Radical Hope – Eye to Eye" und "Sistas!" eingeläutet. Ein paar ausgewählte Stücke vom Radikal jung möchten wir dir näher vorstellen und besonders ans Herz legen.

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Bildquelle: Münchner Volkstheater


Zwiegespräch

Den Startschuss gibt das Wiener Burgtheater mit dem Stück "Zwiegespräch", das vom Literaturnobelpreisträger Peter Handke stammt. Bei diesem Stück existieren weder Regieanweisungen noch eindeutig umrissene Ort. Zwei Stimmen halten eine Unterredung miteinander, wobei es weniger die lauten als die ruhigen Töne sind, die im Fokus stehen. Themen wie das Altern, Sterben und die Geister der Ahnen rufen die Überprüfung des eigenen Standpunktes hervor und stimmen zum Eingreifen in die Welt ein. Die gebürtige Berlinerin Rieke Süßkow, die Regie führt, ist mit dem Stück sogar zum Berliner Theatertreffen 2023 eingeladen.

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Bildquelle: Münchner Volkstheater


Radical Hope – Eye To Eye

Bei "Radical Hope – Eye To Eye" kannst du dich auf eine Live-Performance der Künstler*innen Stef Van Looveren freuen. Dies ist die erste Live-Performance der Künstler*in und sie wird unter anderem von treibender Musik, betörenden Bewegungen, ausschweifendem Make-Up und ganz besonderer "Kleidung" geformt. Van Looveren stellt hierbei unterschiedliche Zustände, wie beispielsweise Wut, Glück, Sehnsucht und Terror dar. Konzept, Choreographie und Performance stammen alle von der Künstler*in, die in Antwerpen lebt und dort als multidisplinärer nonbinary Artist arbeitet. Das Stück wird von der Stadt Antwerpen und der flämischen Regierung supportet.

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Bildquelle: Münchner Volkstheater

Odyssee

Das Düsseldorfer Staatsspielhaus ist unter der Regie von Stas Zhyrkow mit "Odyssee" vertreten, das frei nach Homer von Pavlo Arie inszeniert wurde. In diesem Stück geht es um Menschen aus der Ukraine und Düsseldorf. Den Fokus bildet die Frau des antiken Helden Odysseus, die das Ende des trojanischen Krieges und die Heimkehr ihres Ehemannes herbeisehnt. Ihr Sohn Telemachos, der ohne seinen Vater aufwächst, begibt sich auf die Suche nach Odysseus.

Das Werk arbeitet mit Erzählungen ukrainischer Frauen, die geflüchtet sind oder weiter in der Ukraine um ihre Heimat kämpfen und teilweise auch Kriegsverbrechen am eigenen Leibe erfahren mussten. Zudem ist es von der literarischen Neudichtung im Stil von Homers geprägt und bringt als weiteren Erzählstrang eine Liebesgeschichte mit sich: Die erste Liebe eines Mädchens in Düsseldorf und eines ukrainischen Jungens, der sich wie Telemachos auf die Suche nach seinem geliebten Vater macht. Im Zentrum steht bei allem der neue, weibliche Blick auf die Geschehnisse.

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Bildquelle: Münchner Volkstheater


GRM. Brainfuck

Bei "GRM. Brainfuck" steht das Theater Dortmund als "Das sogenannte Musical" in einer Fassung von Sybille Berg nach ihrem gleichnamigen Roman auf der Bühne. In dem Werk geht es um den Zusammenhalt in einer Welt voller Gewalt, wobei dem Neoliberalismus auf zynische Art und Weise der Spiegel vorgehalten wird. Sechs Schauspieler*innen und drei Musiker*innen lassen dich dabei in die Geschichte von Don, Hannah, Karen und Peter eintauchen.

Die vier Protaginist*innen sind allesamt Außenseiter und kommen aus einem Kaff in England. Sie lassen sich in einer verlassenen Lagerhalle in London nieder und stoßen dort auf eine Gruppe Hacker*innen. Trotz omnipräsenter Überwachungsdiktatur und systematischer Unterdrückung möchten sie unerkannt leben und ihre eigene Zukunft gestalten. 

Regie führt Dennis Duszcak, der seine Inszenierungen genreübergreifend mit Tanz, Musik und Elementen aus der Oper umsetzt. Triggerwarnung: Neben Themen wie Suizid und Verschwörungstheorien werden in der Inszenierung schussähnliche Geräusche zu hören sein. 


Zum gesamtem Spielplan vom Radikal jung vom 27. April bis 5. Mai im Münchner Volkstheater geht es hier.

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