Ist das noch demokratisch?
Corona bedingt gibt's es bei der Präsidentschaftswahl 2020 in den USA das erste Mal vermehrte Briefwahl. Besonders die Demokrat*innen riefen ihre Wähler*innen im Vorfeld auf, ihre Stimme über Briefwahl abzugeben um sich nicht in Gefahr zu begeben. Die Republikaner*innen auf der anderen Seite ermutigten ihre Wähler*innen wiederum dazu, Wahllokale aufzusuchen und direkt zu wählen. Erschreckenderweise wurde die Briefwahl erschwert - Briefkästen wurden entfernt um "erneuert" zu werden, Trump versuchte finanzielle Mittel der Post vorzuenthalten und bezeichnete die Briefwahl bereits im Vorfeld als "größten Betrug der Geschichte". Durch die Briefwahl ist die Stimmzählung aktuell noch in vollem Gange - Donald Trump hat sich unterdessen bereits zum Gewinner der Wahl erklärt und will nun gegen die Auszählung der noch ausstehenden Stimmen gerichtlich vorgehen (außer natürlich in den Bundesstaaten, die er noch nicht gewonnen hat.)Die Verzweiflung der Wähler*innen und der Wahnsinn, der sich auf der anderen Seite des Teichs gerade abspielt, spiegelt sich auch auf Social Media wider.
Mit welcher Verzweiflung amerikanische TV-Moderator*innen ihrem Publikum jetzt das Wesen der Demokratie erklären und um Geduld bitten. Das ist berührend und bedrückend. #Election2020
— Henning Sußebach (@hsussebach) November 4, 2020
Wer sich die Wahl über Nacht angeschaut hat, ist immer noch nicht schlauer. Aber wahrscheinlich ein nervliches Wrack.
Aufstehen und froh sein, dass man nicht wach geblieben ist.
— Christian Huber (@Pokerbeats) November 4, 2020
Alle, die sich dem Wahl-Wahnsinn entziehen wollen - bitte einfach schnell zu Instagram switchen. Gute Idee.
FAZ: „Enges Rennen“
— Marie von den Benken (@Regendelfin) November 4, 2020
ZEIT: „Trump stärker als erwartet“
Focus: „Wahl-Krimi“
RP: „Spannung!“
NZZ: „Hochspannung“
taz: „Trump stark in Swing States“
Tagesspiegel: „Schlüsselstaaten hart umkämpft“
Twitter: „Wir hassen Florida“
Instagram: „Was ist heute Deine Lieblingsfrisur?“
Ja, das kann sich tatsächlich noch etwas ziehen - wenn die USA demokratisch bleibt und alle Stimmzettel zählt.
Am US-Wahlabend vor 4 Jahren hatte ich Nachtschicht und musste mit grausamer Langsamkeit verfolgen wie sich eine sicher geglaubte Wahl noch drehte.
— Flow (@Caethan13) November 3, 2020
Heute und Morgen hab ich frei und werde glaube ich einfach die nächsten zwei Wochen keine Nachrichten mehr schauen. #ElectionDay
Während sich Trump über die Briefwahlstimmenauszählung aufregt, hat er sich doch glatt vertippt. Autokorrektur?
The Trump Era in a nutshell. The president is openly trying to steal the election, but also, ha ha, he said "poles." pic.twitter.com/9EbGVfzErH
— David Roberts (@drvox) November 4, 2020
Erinnerst du dich noch daran, als Amerika DAS Land war, in das alle auswandern wollten?
Der Präsident hat die Rechtmäßigkeit der Wahl in Frage gestellt und sich vor Ende der Auszählung selbst zum Sieger erklärt. Es geht um die USA, nicht um Belarus.
— Markus Feldenkirchen (@MFeldenkirchen) November 4, 2020
...Jetzt möchte man nicht in den Schuhen der Amerikaner*innen stecken.
me refreshing election results every 2 seconds. pic.twitter.com/aqPyTufbuT
— Aww Cats 🐱 (@AwwCats_) November 4, 2020
Kleine Side Note: Kanye West hat seine Präsidentschaftskandidatur bis zum Ende ernsthaft durchgezogen.
Kanye’s family as soon as the election results come in pic.twitter.com/HTHpCP8MWr
— All Love Hip Hop (@AllLoveHipHop) November 4, 2020
Aber ernsthaft - langsam wird's gruselig.
quelle: irgendwo in twitter. schaut arte, da kommt was mit tieren. pic.twitter.com/yKAcBr6r9Q
— sibylle berg (@SibylleBerg) November 4, 2020
Snape bringt es auf den Punkt:
Ugh, Muggles.
— Professor Snape (@_Snape_) November 4, 2020
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