Nachdem Schauspieler Alec Baldwin während eines Drehs versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins tötete, werden die Forderungen nach einem Schusswaffenverbot an Filmsets lauter.
In den USA wird ein Waffenverbot an Filmsets diskutiert
Am Freitag starb während der Dreharbeiten zu dem Westernfilm Rust die Kamerafrau Halyna Hutchins. Der Schauspieler Alec Baldwin tötete die Frau mit einer Requisiten-Schusswaffe, die versehentlich geladen war. Baldwin wurde die Waffe als "Cold Gun", also nicht geladene Waffe, von einem Regieassistenten ausgehändigt. Die Regeln für Requisitenwaffen sind eigentlich sehr streng und es gibt Waffenmeister*innen, die für die Sicherheit im Umgang mit diesen zuständig sind. Wie es dennoch passieren konnte, dass Baldwin eine geladene Schusswaffe als Requisite ausgehändigt wurde, ist bisher unklar. Es ist allerdings nicht der erste Unfall dieser Art in den USA.Um solche Unfälle in Zukunft zu verhindern, ziehen erste Produktionen ihre Konsequenzen und verbieten echte Schusswaffen an ihren Sets. Viele Amerikaner*innen sind allerdings der Meinung, dass endlich ein grundsätzliches Verbot für Schusswaffen an Filmsets eingeführt werden muss.
Eine Petition fordert ein Verbot von echten Schusswaffen am Set
Eine solche Tragödie soll sich nie wieder wiederholen dürfen, heißt es in der Beschreibung der Petition. Alec Baldwin wird außerdem aufgefordert, seine Macht und seinen Einfluss in Hollywood zu nutzen, um eine gesetzliche Veränderung im Umgang mit Schusswaffen an Filmsets zu bewirken. Weiter heißt es:"There is no excuse for something like this to happen in the 21st century. Real guns are no longer needed on film production sets. This isn't the early 90's, when Brandon Lee was killed in the same manner. Change needs to happen before additional talented lives are lost."
Viele Regisseur*innen schließen sich an und bestätigen, dass es unnötig sei, ein solches Risiko einzugehen - man könnte heutzutage alles in der Postproduktion einfügen.
There’s no reason to have guns loaded with blanks or anything on set anymore. Should just be fully outlawed. There’s computers now. The gunshots on Mare of Easttown are all digital. You can probably tell, but who cares? It’s an unnecessary risk. https://t.co/pVWJp766EY
— craig zobel (@craigzobel) October 22, 2021
Die Petition will außerdem, dass die schlechten Arbeitsbedingungen in der Filmbranche verbessert werden
Schon vor dem Unfall haben sich Mitarbeiter*innen der Rust-Crew über mangelnde Sicherheit am Set beschwert. Auch das ist kein Einzelfall - in der Petition heißt es dazu:"While we're at this topic, this would be a good time to begin discussing the horrendous working conditions of those who work in the film industry (both Hollywood and Independent Features)."
Das vorläufige Ziel von 25.000 Unterschriften wurde inzwischen erreicht. Außerdem hat sich der demokratische Abgeordnete im kalifornischen Senat, Dave Cortese, geäußert - er will ein Gesetz, dass scharfe Waffen an Filmsets in Kaliforniern verbietet, durchsetzen. Auch der Gebrauch von sämtlichen anderen Waffen, mit denen scharfe Munition abgeschossen werden könnte, soll in diesem Rahmen untersagt werden. Hollywood, der Dreh- und Angelpunkt der westlichen Filmbranche, macht Kalifornien zu einem entscheidenden Schlüsselpunkt in der Debatte.
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