Unser Gehirn ist zum Glück nicht so clever, als dass wir es nicht etwas neu verkabeln könnten...
Von Stützrädern für den Small Talk bis zur Hirn-Manipulation
Bevor du jetzt einen Schrecken bekommst - nein, es geht hier nicht darum, wie du dich in anderer Leute Accounts einhackst oder fremde Passwörter knackst. Das ist illegal.
Stattdessen wollen wir dir ein paar kleine Tricks mit an die Hand geben, mit denen du dich durch verschiedene Situation im Alltag, im Studium, Job oder wo auch immer schlängeln kannst.
Wichtiger Hinweis vorab: Psychologische Tricks solltest du nur verwenden, um Probleme zu lösen und nicht mit böser Absicht.
1. Kopf oder Zahl
Wenn du dich zwischen zwei Dingen nicht entscheiden kannst - wirf eine Münze. Nicht, damit sie für dich entscheidet, sondern weil uns meist spätestens, wenn die Münze in die Luft fliegt, auffällt, zu welcher der beiden Möglichkeiten wir mehr tendieren.
2. Nicht unterbrechen lassen
Okay, das ist manchmal ziemlich nervig und wahrscheinlich kennen wir das alle: Du erzählst gerade eine spannende Geschichte und jemand unterbricht dich gleich zu Beginn. Lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen. Sprich einfach dort weiter, wo du unterbrochen wurdest, nachdem die andere Person aufgehört hat zu reden. Dadurch fällt ihr sicher selbst auf, dass das kein cooler Move war.
3. ...aber unterbrechen
Jemand spricht die ganze Zeit ohne Punkt und Komma und lässt dich einfach nicht zu Wort kommen? Lass etwas fallen und fange beim Aufheben des Gegenstandes an zu sprechen. Die meisten Menschen bringt das Fallenlassen erst mal aus dem Konzept und sie hören kurz auf zureden.
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4. Positives Denken
Jemand rennt dich im Vorbeigehen an, ein Auto tuckert viel zu langsam vor dir her, der Kassierer ist pampig,... Wenn uns was im Alltag nicht passt oder andere Leute unfreundlich zu uns sind, färbt das schnell ab.
Statt dich darüber zu ärgern, hilft es manchmal, darüber nachzudenken, ob die Person nicht vielleicht einen guten Grund dafür hat. Vielleicht ist die rennende Person einfach spät dran auf dem Weg zu einem wichtigen Bewerbungsgespräch, vielleicht hat die langsame Autofahrerin einen Geburtstagskuchen für die Oma auf dem Rücksitz und muss extra vorsichtig um die Kurven fahren und vielleicht hat sich der Kassierer gerade von seinem Freund getrennt.
Du weißt es nicht, deswegen kannst du dir auch sonst was ausdenken und musst dich nicht unnötig aufregen.
5. Nicht beleidigen lassen
Wenn du mal in die blöde Situation kommst, dass dich jemand in einer größeren Runde beleidigt - sag einfach, du hast die Person nicht verstanden und bitte sie darum, das Ganze noch einmal zu wiederholen. Sie werden es entweder wiederholen und ziemlich blöd da stehen oder realisieren, dass sie echt was Fieses gesagt haben und sich wahrscheinlich entschuldigen. Auch ein guter Trick (gerade, wenn du mit einer Person allein bist): Frag nach, was sie damit genau meint. Das hat letztlich häufig denselben Effekt wie die Variante eins.
6. Gespräche am Laufen halten
Okay, Small Talk will gelernt sein. Falls dir das nicht so einfach fällt, versuch auf deine*n Gesprächspartner*in und das, was er*sie sagt, einzugehen. Sprich - stell Fragen zum bereits Gesagten (bekanntlich reden wir ja alle am liebsten über uns selbst). Damit die Konversation nicht ins Stocken gerät, hilft es auch statt simplen ja/nein-Fragen einfach nach dem Wo, Warum und Was zu fragen. Zum Beispiel: Wo genau bist du im Urlaub gewesen? Warum habt ihr euch dieses Urlaubsziel ausgesucht? Was hat dir daran am besten gefallen? Wenn du zu sehr in Details eintauchst und immer weiter fragst, kann es natürlich auch etwas creepy wirken - aber hey, das Grundprinzip dieses Hacks funktioniert ganz gut.
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7. Lampenfieber verringern
Ganz klassisch hilft es vielen Menschen vor oder während einer Situation, in der sie normalerweise Lampenfieber haben, Kaugummi zu kauen oder etwas zu essen. Damit trickst du mit einem Urinstinkt deines Gehirns rum - denn wenn du etwas isst, bist du wahrscheinlich nicht in Gefahr.
Außerdem haben Studien gezeigt, dass sich Lampenfieber senken lässt, wenn du deine Einstellung zu einem bevorstehenden Ereignis änderst. Denk nicht daran, wie aufgeregt du bist, sondern versuch stattdessen, Vorfreude aufzubauen. Allerdings ist auch wichtig zu wissen:
Lampenfieber ist etwas komplett anderes als eine Angststörung oder Panikattacken. Kleine Kniffe sind in diesen Fällen nur bedingt hilfreich. Mehr zum Thema Panikattacken und Hilfe und Anlaufstellen findest du hier.
8. Keine Angst
Wenn du vor etwas Angst hast - sei es die Spinne in der Ecke, ein unangenehmes Gespräch oder ein Test - frag dich vorher, ob diese Situation wirklich gefährlich ist.
Oder erinnert sie dich nur an eine andere Situation, in der du dich einmal unsicher gefühlt hast? Wenn das der Fall ist, kannst du dich sicher auch noch daran erinnern, dass du sie damals irgendwie gemeistert hast, oder?
9. Zweifel beim Namen nennen
Klar, ein gewisses Maß an Selbstreflexion ist wichtig, um zu wachsen und weiter zu lernen und letztlich im Leben voranzukommen.
Wenn du aber zu den Pessimist*innen gehörst oder ständig alles zerdenkst, mach dir bewusst, dass diese negativen Gedanken eben nur genau das sind - Gedanken, nicht die Realität. Manchmal hilft es auch, dir klar zu machen, dass diese negativen Gedanken kein Teil von dir sein müssen und du ihnen einen Namen gibst.
Nicht du redest dir zum Beispiel dann schon vorher ein, dass du den Berg mit dem Rad nicht hochkommst, sondern der Horst oder die Bärbel in deinem Kopf, die dich runterziehen wollen (sorry an alle Horsts und Bärbels an dieser Stelle).
10. Prokrastination vermeiden
Eigentlich wolltest du ja mal wieder die Wohnung saugen, aber jetzt sitzt du wieder auf der Couch und schiebst den Wohnungsputz ewig vor dir her? Versuch mal die Situation (im Kopf oder auch laut) in der Dritten-Person wie ein*e Erzähler*in zu erzählen. Das funktioniert häufig ganz gut, um dich selbst zu motivieren und endlich den Arsch hochzukriegen. "...und so saß er auch nach zwei Stunden immer noch auf dem Sofa, scrollte sich durch das 34537te TikTok und ließ den Staubsauger weiter allein und unbeachtet im Flur liegen..."
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Bonus: Freude verbreiten
Hatte jemand einen beschissenen Tag und deswegen jetzt ein bisschen schlechte Laune und du willst ihn oder sie etwas aufmuntern - lacht eine Runde zusammen. Okay, das klingt ziemlich kitschig, aber beim Lachen wird verstärkt Serotonin (aka Glückshormon) ausgeschüttet, was wiederum gegen kleine (!) Verstimmungen helfen kann.
Unser Hirn ist glücklicherweise nicht so schlau und kann nicht unterschieden, ob du das Lachen ernst meinst oder nur fakest. Ausprobiert und für gut befunden!
Anmerkung:
Du fragst dich jetzt vielleicht gerade, warum sich diese Tipps zum Großteil auf dich selbst beziehen - vielleicht warst du ja auf der Suche nach Tricks, um andere Leute psychologisch zu beeinflussen. Klar, auch so etwas gibt es zu Hauf und viele dieser Kniffe sind auch wissenschaftlich bewiesen.
Sei dir dabei allerdings immer bewusst, dass du damit Menschen manipulierst. Manchmal kann das ganz harmlos ablaufen, sehr häufig verletzt du andere Menschen damit allerdings. Es kann aber auch hilfreich sein, sich über solche manipulativen Tricks zu informieren, um nicht selbst in die Falle zu tappen (die Verlustaversion ist zum Beispiel eine beliebte Verkaufstechnik, die Door-in-the-face-Technik wird bei Verhandlungen genutzt).
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