Terrifier 3

Terrifier 3

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Zum dritten Mal kommt der blutrünstige Gruselclown Art auf die große Leinwand. egoFM Kinoredakteur Fabian Broicher hat sich seine Fänge begeben und den Film nur knapp überlebt.

Art the Clown ist zurück

Eins muss man Damien Leone lassen: Mit Art the Clown hat der Regisseur eine der ikonischsten Figuren des modernen Horrorkinos erschaffen. Eigentlich war die Figur nur für einen Kurzfilm gedacht, dann war sie aber nochmal im Episodenfilm All Hallow’s Eve – Komm raus und spiel! 

Und jetzt gibt es eine ganze Filmreihe rund um den dämonischen Clown. Diese Slasher sind meist günstig produzierte, sehr blutige Streifen, wodurch sie an Nightmare On Elm Street und Co. erinnern. Das Schauspielensemble setzt sich aus Unbekannten zusammen, die Todesfälle übertreffen sich in ihrer kreativen Geschmacklosigkeit. Im Zentrum von all dem steht Art the Clown, gespielt von David Howard Thornton. Und diesmal ruiniert er die weihnachtlichen Festtage …


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Worum es in Terrifier 3 geht

Fünf Jahre ist es her, seit Sienna Shaw gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Jonathan gegen Art the Clown gekämpft und enthauptet hat. Seitdem leidet sie an psychischen Problemen, erlebt Panikattacken und Albträume. Dabei sollte sie sich doch erleichtert fühlen über den Tod der schwarz-weiß geschminkten Gestalt. Außerdem steht Weihnachten vor der Tür, das sie mit ihrer Tante Jess und ihrer Familie verbringt. Trotzdem wird sie das Gefühl nicht los, dass Art sie immer noch verfolgt. Aber als sie sich Jonathan anvertraut, möchte er davon nichts wissen. Er geht mittlerweile aufs College und verdrängt die vergangenen Ereignisse. Und gerade als Sienna einsehen muss, dass sie auf sich allein gestellt ist, sieht sie ihren clownischen Erzfeind wieder – als Weihnachtsmann verkleidet in einem Einkaufszentrum…

Der Trailer für Terrifier 3


So ist Terrifier 3

Der Vorgänger Terrifier 2 war der Ben Hur des Slasher-Genres: ähnlich lang und auch ähnlich öde. In über zwei Stunden erzählte Damien Leone von der Familie Shaw, von Sienna und ihrem comiczeichnenden Vater. Und einem magischen Schwert, der einzigen Waffe, die Art the Clown töten konnte. Ein ambitioniertes Vorhaben, das nur teilweise gelang. Zu zerfranst war die Story, zu uninspiriert die Darsteller*innen. Glücklicherweise ist Terrifier 3 nicht mehr ganz so lang, aber trotzdem wird der Film zur Geduldsprobe. Auch hier bläht Leone seinen Slasher mit Story auf, die leider ziemlich öde und unnötig ist. Und wie auch schon bei den Teilen 1 und 2 besteht der Cast aus laienhaften Unbekannten. Entsprechend ist auch die schauspielerische Qualität.

Trotzdem: Art the Clown ist eine Erscheinung. Das weiße Gesicht, die irren Augen und die skurill-kindischen Gesten. Denn weil Art nicht spricht, spielt David Howard Thornton ihn wie ein Pantomime im buchstäblichen Blutrausch. Seine Ticks und Mimik erinnern an Stummfilm-Stars wie Charlie Chaplin. Aber das ist etwas, das man bereits aus den Vorgängern kennt.

Im dritten Teil von Terrifier geht es nicht mehr um kreativ Neues. Regisseur Leone hat seine Formel gefunden, vereint eine oberflächliche Fantasy-Story mit Blutbädern, die sich in ihrer Brutalität übertreffen. Es ist ein Konzept, das sich allmählich abnutzt. Wer bei der unsinnigen Handlung auf Durchzug schalten kann, findet in Terrifier 3 pünktlich zu Halloween einen ordentlichen Schocker.

Hier reicht es aber nur zu 4 von 10 Gruselclowns.

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