The Alto Knights: Ein Mafia-Thriller mit doppeltem De Niro

The Alto Knights: Ein Mafia-Thriller mit doppeltem De Niro

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Robert De Niro gegen Robert De Niro: 'The Alto Knights' erzählt die Geschichte zweier Mafia-Größen, die einst Freunde waren und dann zu erbitterten Feinden wurden. Regisseur Barry Levinson liefert ein Gangsterdrama mit True-Crime-Flair – aber reicht das für einen Klassiker?

Wo fängt man an?

Vielleicht fängt man am besten an bei Robert De Niro. Denn in The Alto Knights übernimmt der Schauspieler gleich beide Hauptrollen: Frank Costello und Vito Genovese, zwei der größten Gangster der amerikanischen Mafia. Jetzt hat sich De Niro mit dem Regisseur Barry Levinson zusammen getan, um die Geschichte dieser zwei verfeindeten Männer im New York der Fünfziger zu erzählen.

Das Drehbuch zu The Alto Knights stammt von Nicholas Pileggi, der schon die großen Mafia-Hits von Scorsese verfasste: GoodFellas zum Beispiel oder Casino.

  • The Alto Knights
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Ein Klassiker in spe?

Das Drehbuch von Nicholas Pileggi klingt nach der perfekten Vorlage für ein neues Meisterwerk. Die Story bietet alles: Gewalt, Verrat, Machtkämpfe. 1957 wird Frank Costello von einem Attentäter ins Visier genommen. Ein Schuss in den Kopf – und er überlebt wie durch ein Wunder. Doch hinter dem Anschlag steckt kein Unbekannter, sondern sein ehemaliger Jugendfreund Vito Genovese. Früher gemeinsam im Drogenhandel und Glücksspiel groß geworden, stehen sie sich nun als Rivalen gegenüber. Der eine ist berechnend, der andere impulsiv. Und so eskaliert das Duell um die Kontrolle der Cosa Nostra in einem blutigen Machtkampf.

Der Trailer zu The Alto Knights


True Crime oder doch nur Möchtegern-Doku?

Der Film startet ungewöhnlich: Wie eine Netflix-True-Crime-Doku bombardiert Levinson das Publikum mit historischen Fotos und Videos. Dazu gibt es eine Off-Kommentierung von Robert De Niro als Frank Costello. Klingt spannend, ist es aber nicht. Statt direkt in die Handlung einzutauchen, wirkt das Material eher wie ein Fremdkörper. Erst nach einer Weile findet der Film zu sich selbst. Und dann wird er – zumindest phasenweise – zu einem herrlich altmodischen Mafia-Thriller.

Warum The Alto Knights sehenswert ist

Zwei Männer, ein Gesicht. De Niro spielt sowohl Costello als auch Genovese. Warum? Vermutlich, weil man niemanden fand, der es mit seiner Präsenz aufnehmen konnte. Die Idee ist interessant, aber irritierend. Schließlich sind die Charaktere nicht einmal verwandt. Dennoch gelingen einige grandiose Szenen – besonders, wenn Frank und Vito sich gegenüber sitzen. De Niro gegen De Niro.

Aber: The Alto Knights fehlt das gewisse Extra. Es gibt keine bahnbrechende Story, keine erinnerungswürdigen Momente. Und schon gar nicht den hintergründigen Witz, den Pileggi in GoodFellas oder Casino eingebaut hat. Was bleibt, ist solide Unterhaltung mit doppeltem De Niro.

7 von 10 Doppelrollen.

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