The Crow

The Crow

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Manche Filme hinterlassen einen bleibenden Eindruck - dieser hier tut es auch, nur leider nicht im positiven Sinne. Ein cineastisches Erlebnis, das man am besten tief im Gedächtnis vergräbt.

Es gibt Filme, die werden zu Legenden

The Crow zum Beispiel, von 1994. Die Kino-Adaption des gleichnamigen Comics setzte Maßstäbe: dank des poppig-düsteren Looks, dank des ungewöhnlichen Helden im Gothic-Look. Auf dem Soundtrack tauchten noch dazu Bands auf wie The Cure, die Nine Inch Nails, Rage Against The Machine - das Who's Who der damaligen Alternative-Musik.

Hinzu kam der tragische Tod von Hauptdarsteller Brandon Lee, dem Sohn von Kampfsport-Film-Legende Bruce Lee. Während der Dreharbeiten wurde der Schauspieler angeschossen, er erlag seinen Verletzungen wenig später. Somit wurde The Crow auch zu seinem Vermächtnis.

Jetzt kommt ein Remake eben dieses beeindruckenden Meisterwerks in die Kinos, mit Bill Skarsgård und FKA Twigs in den Hauptrollen...



  • The Crow
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Worum es in The Crow geht

Zum ersten Mal begegnen sich Eric und Shelly in einer Entzugsklinik. Es ist Liebe auf den ersten Blick, gemeinsam fliehen sie aus der Einrichtung und tauchen unter. Sie schreiben Songs, haben Sex, führen philosophische Liebesgespräche. Während Eric seinen Traumata zu entkommen versucht, möchte Shelly bloß dem mächtigen Geschäftsmann Vincent Roeg entkommen. Sie weiß von seinem düsteren Geheimnis: Roeg hat dämonische Fähigkeit und nutzt sie für seine kriminellen Zwecke. Und weil Shelly vernichtende Beweise gegen ihn in der Hand hat, trachtet Roeg ihr nach dem Leben.

An einem fatalen Abend, gelingt es seinen Leuten, das Liebespaar aufzuspüren und zu ermorden. Doch während Shelly ins Reich der Toten kommt, wird Eric wieder in die Welt der Lebenden zurückgeschickt. Als unsterblicher Geist, als rastlose Seele soll er den Tod seiner Freundin rächen…

Der Trailer für The Crow


So ist The Crow

Es ist nicht leicht, etwas Positives zu Rupert Sanders Remake von The Crow zu sagen. Gut ist, dass sich der Regisseur visuell an der Comic-Vorlage orientiert. Und er hat nicht den Fehler gemacht, einen Abklatsch des ersten Films abzuliefern. Abgesehen davon ist The Crow leider desaströs schlecht. Über fünfzehn Jahre dauerte die Produktion des Films, unzählige Menschen arbeiteten alleine am Drehbuch mit, darunter Nick Cave. Dem finalen Skript merkt man diese Mühen leider nicht an. Strukturell ist es unausgegoren, die Dialoge klingen hölzern. Außerdem waren bereits mehrere Dutzende Schauspieler für die Hauptrolle des Eric im Gespräch, Mark Wahlberg etwa, Ryan Gosling, Jason Momoa.

Leider hat die exorbitante Produktionszeit nicht zu einem konzisen Endprodukt geführt. Der neue The Crow hat kein Gespür für das Flair des Originals, der Film hat ein entsetzliches Tempo und bietet wirklich schauderhaftes Schauspiel.

Der Liebesgeschichte zwischen Eric und Shelly wird etwa zu viel Raum gelassen. Dabei haben Bill Skarsgård und FKA Twigs keine Chemie. Skarsgård, den man als Pennywise aus den neuen Es-Filmen kennt, wirkt in den ernsteren Momenten überfordert. Und FKA Twigs ist eine Musikerin, keine Schauspielerin. Die beiden sagen sich dann einander so Sachen wie: "Wenn es dir einmal schwer fällt, mich zu lieben, lieb' mich einfach mehr!" Währenddessen sieht man ihnen zu, wie sie Party machen, am See baden oder gemeinsam Musik machen.

Erst in der zweiten Hälfte wird The Crow actiongeladener, sehr blutige Szenen reihen sich aneinander. Die gezeigten Blutbäder wirken allerdings befremdlich in einem Film, in dem es um die Bewältigung von Trauer und Verlust geht. Das Remake von The Crow ist so ein Film, der besser auf ewig in einer Schublade Hollywoods geblieben wäre.

Mehr als 1 von 10 Krähen gibt es hierfür leider nicht.



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