The Substance

The Substance

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Einer der stärksten Horrorfilme des Jahres handelt von einer verjüngenden Droge – egoFM Kinoredakteur Fabian hat sich 'The Substance' spritzen lassen und ist begeistert.

Die Prämisse: Verjüngung durch eine gefährliche Droge

Eigentlich ist es absurd: Instagram und Co. vermitteln uns unmöglich einzuhaltende Schönheitsideale. Die Gesellschaft verfällt zusehends dem Jugendwahn. Diese Realgroteske nimmt Coralie Fargeat als Ausgangspunkt für ihren zweiten Spielfilm, The Substance. Sie verwandelt die Sorgen und Ängste des Älterwerdens in radikalen Body-Horror, nimmt dabei eine feministische Perspektive ein. Dafür hat die Französin sogar Demi Moore gewinnen können. An ihrer Seite spielen Dennis Quaid und Margaret Qualley, die zuletzt in Drive-Away Dolls und Poor Things überzeugte. 



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Worum es in The Substance geht

Einst war Elisabeth Sparkle eine berühmte Schauspielerin. Sie wurde mit Oscars prämiert, hat ihren Stern auf dem Walk of Fame, galt als eine der schönsten und größten Starlets der Welt. Doch mittlerweile moderiert sie nur noch eine Fitness-Sendung, ihre erfolgreichsten Zeiten liegen definitiv hinter ihr. Und dann wird sie auch noch abgesetzt, denn ihr Produzent hält sie mit 50 für zu alt.

Während sie sich zunehmend dem Selbstmitleid hingibt, erreicht sie eine dubiose Nachricht eines Arztes. Er empfiehlt ihr "The Substance", eine Droge, die DNA-Strukturen so umwandelt, dass man zu einer jüngeren Version transformiert. Anfangs ist Elisabeth skeptisch, aber dann entschließt sie sich dazu, dem giftgrünen Zeug eine Chance zu geben. Und so entsteht Sue, ihr neues, jüngeres, attraktiveres Selbst.
Alle sieben Tage sollen die Körper getauscht werden, der jeweils andere liegt bewusstlos herum und muss intravenös ernährt werden. Natürlich gelingt Sue das, was Elisabeth zuvor gelang: Sie wird in kürzester Zeit zum Superstar. Aber schnell gerät der Umgang mit der Droge außer Kontrolle. Denn Sue möchte mehr als nur die sieben Tage haben…

Der Trailer für The Substance


So ist The Substance

In verstörend präzisen Bildern erzählt Coralie Fargeat vom Altern und der krankhaften Sucht nach Jugendlichkeit. Und sie schreckt auch nicht vor Verstörendem zurück. Krass etwa, wie Elisabeths Körper aufbricht, an der Wirbelsäule entlang, und aus ihr Sue entsteigt, als würde sie einfach eine alte Haut abstreifen.

Subtil ist Fargeats Ansatz für The Substance sicher nicht. Es gibt Anspielungen an Oscar Wildes Erzählung von Dorian Gray. Die Figuren sind reißbrettartig gestaltet, denn mehr braucht die Regisseurin nicht, um ihre Metaphern zu vermitteln. Ein Beispiel ist der Produzent (herrlich schmierig: Dennis Quaid), der ausgerechnet Harvey heißt – es ist nicht schwer zu erraten, wer für ihn Pate stand.

Visuelle Meisterleistung und schleichender Grusel in The Substance

Gesichter und andere Körperteile werden in Großaufnahme eingefangen. Die klinisch gestalteten Frames erinnern an Stanley Kubrick (The Shining), die betonte Körperlichkeit an den Body-Horror-Meister David Cronenberg (Die Fliege). Trotzdem empfindet man die überzeichnete Welt von The Substance als brutal real.

Dabei hat Fargeat ein gutes Händchen für Grusel, den sie behutsam aufbaut. Nur langsam entgleitet Elisabeth und Sue die Kontrolle über The Substance. Die Transformation endet in einer makaberen Sequenz, in der sich die Regisseurin vielleicht etwas zu sehr einem blutigen Rausch hingibt. Aber das wird aufgefangen von den zwei tollen Hauptdarstellerinnen Demi Moore und Margaret Qualley, die mutige Performances abliefern. 7

Deswegen gibt's für The Substance satte 8 von 10 Verjüngungskuren.



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