Twitter-User spenden über 10.000 Euro

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Mitgefühl für alleinerziehende Mutter

Dass die Gesellschaft gerne dazu neigt, alle Menschen über einen Kamm zu scheren und davon spricht, wir würde an Menschlichkeit verlieren, ist bei der momentanen politischen Situation irgendwie keine Überraschung. Aber es gibt sie wirklich noch – die stinknormalen, guten Menschen.

Alles auf einen Schlag.


Zuerst kommt die kommende Ferienbetreuung für Kind zwei und drei, dann die Klassenfahrt der beiden älteren und zu guter Letzt muss all das Geld innerhalb von sieben Tagen überwiesen werden. Puhh, was ein Batzen. Für einen Ölscheich ist das vielleicht ein Witz, für eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern, die mit ihrem Beruf als Kinderkrankenschwester in der Onkologie gerade mal so über die Runden kommt, eine unzumutbare Summe.

Wie erklärt man den Kids jetzt aber, dass sie, anders als ihre Klassenkameraden, nicht auf die langersehnte Klassenfahrt mitkommen können, weil es einfach finanziell nicht geht? Verständlich, dass Twitter-Userin Tschudith, vor einigen Tagen ihre Verzweiflung auf der Plattform teilte.


"Wenn ein ganzes System gegen dich ist, kannste nix dafür"

Die Nutzer teilten ihr Mitgefühl mit der jungen Mutter. Aber nicht nur das - viele User kommentierten mit dem Vorschlag, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten.

Eine Userin kommentierte:

"Wenn ein ganzes System gegen dich ist, kannste nix dafür. Aber du kannst was dagegen tun: den Scheiß durch Solidarität aushebeln. Heißt ja nicht umsonst, dass man ein Dorf braucht, um ein Kind groß zu kriegen. Haste Paypal?"

Einfach gefallen ist dass der Mutter alles nicht. Nach weiteren Tweets, in denen immer und immer mehr Leute sie in der Aktion bestätigten, richtete sie auf leetchi eine Seite für persönliches Crowdfunding, ein Projekt ein. In dem Einleitungstext findet man zu jedem ihrer vier Sprösslinge ein kurze und sehr liebevolle Beschreibung des Kindes. Sie sind zwischen drei und 17 Jahren alt - wie hart das finanziell sein kann, wird einem schnell bewusst. Dazu kommt noch, dass sie von ihrem bereits getrennten Mann nicht sehr viel Unterstützung bekommt. Spätestens nach diesem Text will man der Frau einfach helfen.

Sie veabschiedet sich mit den Worten:

"Ihr seht. Ich habe großes Glück geschenkt bekommen. Ich fühle mich sehr unsicher in dieser Situation. Mag nicht "betteln".... Aber dankbar bin ich euch. Schon alleine für die vielen Worte. Das Verstehen. Die Anteilnahme! Das Gefühl. Ich bin nicht alleine...."

Die Überraschung folgte, denn helfen wollten nicht nur einige wenige Twitter-User, sondern schon über 620 Leute, die nicht nur insgesamt 750 Euro zusammensammelten, sondern mittlerweile über 14.000 Euro. Ein riesiger Erfolg und für die alleinerziehende Mutter die Rettung. Auf Twitter teilte sie ihre Freude und Unglauben.




Absolut verrückt. Ein Hoch auf die Menschlichkeit, sie gibt es ja doch, man muss eben nur genau hinschauen.

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