Gute Neuigkeiten: Laut einer neuen Studie der San Diego State University hat Hollywood im Jahr 2020 eine Rekordzahl von Frauen für die Regie bei großen Filmen verpflichtet.
Frauen erobern Hollywood
Im Jahr 2020 waren 16 Prozent der Regisseur*innen, die an den einhundert umsatzstärksten Filmen mitarbeiteten, weiblich. Zugegeben, das klingt nicht nach viel, ist aber trotzdem eine Höchstmarke für die weibliche Repräsentation hinter der Kamera. 2019 waren beispielsweise nur 12 Prozent der Regisseur*innen Frauen, 2018 waren es nur 4 Prozent. Ein Zeichen dafür, dass der Druck auf die Studios, mehr Filmemacherinnen zu fördern, zu einer spürbaren Veränderung führen könnte.In 2019, 10.6 percent of film directors in Hollywood were women, marking a huge jump from the 4.5 percent reported in the previous year. #womeninfilm #film #filmmaking #femalewriter #filmmaker #femaledirector #femalefilmmakers #cinematography #femaleproducer #film #cinema #movie pic.twitter.com/vSkV0qYXrA
— SheDoesFilmz (@shedoesfilmz) December 13, 2020
Neue Studienergebnisse
Die Studie, die uns diese guten Neuigkeiten liefert, stammt vom Center for the Study of Women in Television and Film von der San Diego State University. Dieses Projekt, das seit zwei Jahrzehnten herausgegeben und von der Leiterin des Zentrums, Dr. Martha Lauzen, betreut wird, verfolgt außerdem die Beschäftigung von Frauen bei Filmen, die in der "Watched at Home Top 20 Chart" der Digital Entertainment Group von März bis Dezember 2020 enthalten sind. Frauen machten 19 Prozent aller Regisseur*innen, Autor*innen, ausführenden Produzent*innen, Cutter*innen und Kameraleuten aus, die an den "Watched at Home"-Filmen arbeiteten, was leicht unter den 21 Prozent lag, die bei den Filmen mit den höchsten Einspielergebnissen erreicht wurden. Knapp 10 Prozent der Regisseur*innen, die an den Watched at Home-Filmen arbeiteten, waren Frauen, weniger als 16 Prozent der Filmemacher*innen bei den Top-Kassenschlagern.
Trotzdem müssen die Frauen noch aufholen
Geht man weiter in die Tiefe, sieht man jedoch schnell, dass in Hollywood nach wie vor ein großer Bedarf an weiblichen Perspektiven besteht. Das Bild mag sich für Regisseurinnen aufgehellt haben, aber es wird trüber, je tiefer man in den Credits nach unten geht. Bei den 100 umsatzstärksten Filmen hatten Frauen 28 Prozent der Produzentenjobs und 21 Prozent der ausführenden Produzent*innenpositionen inne, ein Anstieg von zwei Prozentpunkten in beiden Kategorien. Frauen machten 18 Prozent der Cutter*innen, zwölf Prozent der Autor*innen und drei Prozent der Kameraleute aus. Die Anzahl der weiblichen Kameraleute stieg um einen Prozentpunkt, aber die Anzahl der Autorinnen und Redakteurinnen sank um acht Prozentpunkte beziehungsweise fünf Punkte.
"The good news is that we’ve now seen two consecutive years of growth for women who direct, this breaks a recent historical pattern in which the numbers trend up one year and down the next. The bad news is that fully 80% of top films still do not have a woman at the helm." - Dr. Martha Lauzen
Frauen in Hollywood unterstützen sich gegenseitig
Die Studie fand auch heraus, dass Filme mit mindestens einer Regisseurin viel häufiger Frauen als Cutterinnen, Kameraleute oder in anderen Schlüsselpositionen hinter den Kulissen beschäftigten. Bei Filmen mit Regisseurinnen waren beispielsweise 53 Prozent der Autor*innen Frauen. Bei Filmen mit ausschließlich männlichen Regisseuren machten Frauen dagegen nur 8 Prozent der Autor*innen aus.
Einige Veröffentlichungen mussten verschoben werden
Natürlich muss man bei den Ergebnissen beachten, dass 2020 ein Jahr wie kein anderes war - monatelang viel das Kinogeschäft wegen des Coronavirus komplett ins Wasser. Das bedeutete, dass einige der am höchsten budgetierten Filme mit Filmemacherinnen, wie Chloe Zhaos "The Eternals" und Cate Shortlands "Black Widow", ihre Veröffentlichung ins Jahr 2021 verschoben haben. Ist zwar schade, aber so können wir uns auch dieses Jahr auf eine große Portion Frauenpower auf dem Bildschirm freuen.
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