Warum Männer von Feminismus profitieren

Warum Männer von Feminismus profitieren

Männer haben eine geringere Lebenserwartung als Frauen

Von  Kaja Lübeck
Heute ist Weltmännertag. Ziel des Aktionstags ist es, mehr Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu schaffen. Denn Männer achten zu wenig auf ihre Gesundheit - und das hängt mit dem Patriarchat zusammen.


Frauen leben länger

Männer sterben im weltweiten Durchschnitt acht Jahre früher als Frauen. Das hat viele verschiedene Gründe - einer davon ist das Patriarchat, das auch für Männer zahlreiche Folgen hat. Denn obwohl sie dort auf der Gewinnerseite stehen, haben auch sie darin ein bestimmtes Rollenbild zu erfüllen: den starken, dominanten, emotionslosen Mann.
 

Männer gehen seltener zur Vorsorge

Zum Arzt gehen und über Befindlichkeiten reden passt jedenfalls nicht ins Klischee. Das machen doch nur Schisser, oder? Mehr als ein Drittel der Männer nehmen keine Vorsorgemaßnahmen wahr, obwohl sie generell ungesünder leben. Sie rauchen und trinken mehr und ernähren sich ungesünder als Frauen. Dabei ist Vorsorge enorm wichtig, denn einige Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs verursachen zunächst keine Symptome. Aber immerhin: der Trend zur Vorsorgeuntersuchung bei Männern steigt.
 

Psychische Folgen

Eine weitere drastische Konsequenz des gängigen Männlichkeitsbildes sind die Auswirkungen auf die Psyche. Von klein auf wird Jungen beigebracht, ihre Gefühle für sich zu behalten und keine Schwäche zu zeigen – und weinen sei sowieso nur was für Mädchen. In Gesprächen reden Männer häufiger über Themen der Außenwelt, über ihre Gefühle dagegen schweigen sie eher, da sie zu diesen einen potenziell erschwerten Bezug haben. Deshalb externalisieren Männer ihre Emotionen häufig, werden gewalttätig, entwickeln Aggressionen und Süchte. Wenn sie von psychischen Krankheiten betroffen sind, holen sie sich im Vergleich zu Frauen dann auch seltener Hilfe. 75 Prozent der Suizide werden von Männern begangen.


Deswegen profitieren Männer von Feminismus

Es gibt zwar nicht den einen Feminismus, ein Ziel der meisten Feminist*innen ist allerdings das Aufbrechen von Geschlechterrollen. Denn Männer sind nicht immer die Gewinner unserer Gesellschaft. Alle, die gerne pink tragen, sich schminken und die Fingernägel lackieren, Röcke und Kleider anziehen, Ballett tanzen oder weinen wollen ohne dafür ausgelacht oder nicht akzeptiert zu werden, profitieren vom Feminismus – und keine Sorge, Baumärkte, Autos und Fußball wird es trotzdem weiterhin geben.



Falls du mehr zum Thema erfahren möchtest, können wir dir dieses Video sehr empfehlen. Im Kapitel "Ist eine gendergerechte Welt für Männer besser?" geht Prof. Harald Lesch auf die genannten Punkte ein:


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