Sidney Poitier wäre am 20. Februar 95 Jahre alt geworden. Er war der erste Schwarze Oscar-Gewinner und ging als Hollywood-Legende in die Geschichte ein.
Oscargewinner und Hollywood-Legende
Sidney Potier wurde 1927 in Miami geboren, wuchs allerdings auf den Bahamas auf, von wo seine Familie ursprünglich kommt. Während seiner Geburt waren seine Eltern nur zu Besuch in Florida, wodurch Poitier allerdings gemäß des Geburtsortsprinzips Staatsbürger der USA war. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen und erhielt nur eine einfache Schulbildung, mit 15 zog er dann zu seinem Bruder nach Florida und ging etwas später weiter nach New York. Dort arbeitete er als Straßenverkäufer und Tellerwäsche, spielte nebenher erst am America N**** Theatre und schaffte es von dort mit kleineren Rollen an den Broadway. 1950 zog er nach Hollywood.
Sein Filmdebüt gab Poitier in Der Hass ist blind in der Rolle eines jungen Arztes, der von einem rassistischen Patienten abgelehnt wird. Auch in späteren Produktionen hat Poitier oft Charaktere gespielt, die rassistische Diskriminierung erfahren haben. Während seiner gesamten Karriere hat er allerdings jede Rolle abgelehnt, die Afroamerikaner auf stereotype Weise darstellen und hat stattdessen oft sehr kluge und gebildete Menschen gespielt.Zu Beginn seiner Karriere wurden ihm allerdings - genau wie fast allen Schwarzen Schauspieler*innen zu dieser Zeit - nur Nebenrollen angeboten. Seine erste Hauptrolle spielte er dann 1958 neben Tony Curtis in Flucht in Ketten, für diese Rolle erhielt er auch seine erste Oscar-Nominierung. Von da an etablierte er sich nach und nach als wichtigster Schwarzer Filmschauspieler dieser Zeit und spielte unter anderem in Porgy und Bess und Ein Fleck in der Sonne.
Poitier war der erste Schwarze Filmstar.
Sidney Potier erhielt 1964 als erster Schwarzer Schauspieler einen Oscar, den er für seine Rolle in Lilien auf dem Felde als bester Hauptdarsteller gewann - durch diese Auszeichnung wurde er in den USA endgültig zum Filmstar.Ende der Sechzigerjahre galt Poitier als einer der bestbezahlten Filmschauspieler und ab Anfang der 70er arbeitete er dann auch als Regisseur. Er drehte unter anderem mit Stars wie Harry Belafonte oder Gene Wilder.
1997 drehte Sidney Poitier seinen letzten Spielfilm und 2001 spielte er seine letzte Rolle in dem Fernsehfilm The Last Brickmaker in America.
Potiers bahnbrechende Karriere hatte einen enormen Einfluss auf die amerikanische Kultur.
Viele Bürgerrechtler*innen feierten den Durchbruch Poitiers und er genoss große Beliebtheit und großes Ansehen in der afroamerikanischen Community. Einige warfen ihm allerdings auch vor, zu angepasst an die weiße Gesellschaft zu sein. Fakt ist aber, dass Poitier dazu beigetragen hat, dass rassistische Einstellungen aufgebrochen wurden, die in den USA seit Jahrhunderten bestanden, aber auch immer noch bestehen. Durch seinen Erfolg hat er unzähligen Künstler*innen der nachfolgenden Generationen die Türen in die Branche geöffnet. Außerdem war er aktiv in der Civil Rights-Bewegung und ein Freund von Martin Luther King.2002 bekam Sidney Poitier den Ehrenoscar für sein Lebenswerk verliehen und 2009 wurde er von Präsident Barack Obama mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet. Sowohl vor als auch hinter der Kamera half Poitier einer neuen Generation Schwarzer Schauspieler*innen und beeinflusste viele Stars wie beispielsweise Denzel Washington und Will Smith. Im Januar starb Sidney Poitier im Alter von 94 Jahren.
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