Natürlich freuen wir uns, dass Claire international werden und wir wünschen ihnen noch viele Tourneen in vielen Sprintern durch viele Länder. Aber so ein Abenteuer wie das mit dem gestohlenen Tourbus voller Equipment in Litauen soll bitte nie wieder dabei sein. Die ganze Geschichte hier.
Am Ende kann man sagen, sie haben das beste daraus gemacht. Nämlich eine EP und einen Kurzfilm. So optimistisch waren Claire vor einem Jahr bestimmt nicht. Denn damals wurde ihnen in London der Tourbus gestohlen, mit allem drin, was sie als Band identifiziert.
Wir sind für zwei Shows nach London gefahren und kamen dort sehr spät an. In der Früh wollten wir dann den Sprinter holen, aber er war nicht da. Da geht man natürlich im Kopf alle Szenarien durch, aber es hat sich dann relativ schnell der Verdacht bewahrheitet, dass er geklaut worden ist. Wir konnten die Shows nicht spielen und uns wurde allen schlecht, weil wenn das Equipment weg ist, können wir nichts machen. Da fühlen wir uns als Band unserer Existenz beraubt. Dann mussten wir mit einem rechtsgelenkten Auto nach Hause fahren und haben damit abgeschlossen, das Zeug jemals wieder zu sehen, weil, wenn es geklaut ist, ist es geklaut.
Das war also die ziemlich beknackte Ausgangssituation vor ziemlich genau einem Jahr. Vor gut sechs Monaten wendet sich das Blatt dann um 180 Grad, als eine anonyme Nummer den Tipp gibt: Das gestohlene Equipment ist in Litauen, genauer gesagt in Raseiniai.
Es wurde bei uns im Booking angerufen und da wurde mit gebrochenem Englisch verkündet "Claire, instruments, Lithuania". Dann haben wir uns einen Übersetzer geholt, der an diese Prepaid-Nummer, von der aus der Anruf kam, eine SMS geschrieben hat, mit der Bitte, dass er uns eine Mail schreiben soll, mit allen Infos, die er hat. Am Anfang hat es keiner von uns geglaubt. Und wir haben keine Ahnung, wer die Person war und was sie dazu bewegt hat.
Also: Bus wieder da, Instrumente wieder da, wie auch immer. Bleibt nur die Frage, wie man das als Band verarbeitet. Irgendwas muss man ja machen. Claire haben sich nicht für nur irgendwas entschieden:
Wir konnten nicht nur so tun, als ob nichts gewesen wäre. Uns war nur klar, dass wir das irgendwie umsetzen müssen, weil es nicht alltäglich ist, dass man als Band mit fünf Köpfen ein Thema hat, dass alle verbindet. Am Anfang war die Idee mit dem Film, obwohl wir alle keine Ahnung hatten, wie man einen Film macht. Aber viele unserer Freunde sind immer wieder blöd genug, mitzumachen. Und dann hatten wir eine 35-köpfige Crew, die alle umsonst an diesem wahnsinnigen Projekt gearbeitet haben, einen Spielfilm zu drehen. Und deswegen: Danke!
Hier könnt ihr das ganze Interview nachhören:
Der Film ist in vier Kapitel aufgeteilt, von denen ihr die ersten beiden auf Claires YouTube-Channel sehen könnt. Die dazugehörige Soundtrack-EP ist seit letztem Freitag draußen.
Hier gibt's den Trailer:
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