Drangsal ist tot, es lebe Drangsal

Drangsal ist tot, es lebe Drangsal

Neues Album und erste Single

Max Gruber hat es wieder getan. Oder vielmehr: Er hat es zerstört, um es neu aufzubauen. Das vierte Studioalbum von Drangsal trägt nicht nur den längsten Titel seiner Karriere, sondern markiert auch einen radikalen Umbruch. Am 13. Juni 2025 erscheint 'Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen' via Virgin Music Group – und es gibt einige Überraschungen.

Der Reset: Vom Solo-Künstler zur Band

Drangsal war einst das musikalische Ein-Mann-Projekt von Max Gruber, das sich mit seinen ersten drei Alben tief in die deutsche Indie- und New-Wave-Landschaft eingeprägt hat. Doch nach Exit Strategy kam der Zusammenbruch. Ein kompletter Neuanfang war die einzige Lösung: Gruber hat Drangsal als Solo-Artist zu Grabe getragen und eine Band daraus gemacht.

Unterstützt wird er dabei von Lukas Korn (Lyschko, Produzent von silber von Mia Morgan, bisher als Bassist in der Drangsal-Liveband) und Marvin Holley (Jazz- und Klassik-Gitarrist, Theater- und Filmkomponist, u. a. aktiv mit Sam Vance-Law und Fil Bo Riva). Die beiden haben nicht nur frischen Wind in den Sound gebracht, sondern Drangsal zu einem dreiköpfigen Kollektiv transformiert.

Ein neuer Sound, eine neue Energie

Wo Exit Strategy noch Synth-Pop und Retro-New-Wave aufeinanderprallen ließ, setzt das neue Album auf Kontraste: Weniger Künstlichkeit, mehr Echtheit. Anstelle von synthetischen Klängen stehen nun Akustikgitarren im Mittelpunkt, die zwischen Blues und Jazz changieren. Klavier, Orgel, Cembalo, Xylophon, Violinen, Celli und Querflöten von Ralph Heidel erweitern das Klangbild. Dazwischen: Technobeats und Gospelchöre.

Produziert wurde das Album von Max Rieger, Co-Produzent war Lukas Korn. Die Maxime lautete: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich." Imperfektion war dabei ausdrücklich erlaubt. Das Ergebnis ist ein wuchtiges, ungeschliffenes Album, das in seinen besten Momenten rohe Emotionen freilegt.

Lyrische Abgründe und Hoffnungsschimmer

Textlich zeigt sich Max Gruber gewohnt schonungslos. Er besingt Selbstentfremdung, das Hin- und Hergerissensein zwischen Stillstand und Bewegung, die ewige Flucht vor sich selbst. Mal auf Deutsch, mal auf Englisch, mal verletzlich, mal wütend.

Ein Schüsselmoment des Albums ist "Rosa", ein gesprochenes Klanggedicht, das von Schauspielerin Rosa Lembeck interpretiert wird. Ihr zentraler Satz: "Es ist so: Man singt und es wird." Vielleicht die kürzeste Zusammenfassung dessen, was Drangsal mit diesem Album erschaffen hat.

Die erste Single: "Ich hab von der Musik geträumt"

Als erste Hörprobe aus dem Album gibt es bereits die Single "Ich hab von der Musik geträumt". Der Song ist eine melancholische Reflexion über das, was Musik bedeutet, was sie zerstören kann und was von ihr bleibt. Mit reduziertem Arrangement und bittersüßem Text ist er ein perfekter Vorgeschmack auf das, was mit diesem Album kommt.

Tracklist: Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen

  1. Love Will See Us Through This
  2. Bergab
  3. Die Bestie mit dem brennenden Schweif
  4. Ich hab von der Musik geträumt
  5. Die satanischen Fersen
  6. Mein Eid
  7. Pervert The Source
  8. FKA M & M 1
  9. Wheelgreaser
  10. Hab Gnade!
  11. Funke & Benzin
  12. Your Fears Are Well-Founded
  13. Mein Mo(nu)ment (feat. Sophia Blenda)
  14. Inkomplett
  15. Rosa
  16. Nation Of Resignation
  17. Ein Haus



Drangsal ist erwachsen geworden

Mit diesem Album verabschiedet sich Drangsal endgültig von seiner Vergangenheit als Solo-Act. Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen klingt unaufgeregt und doch radikal. Weniger Kitsch, weniger Maskerade, mehr Wahrhaftigkeit. Ein Album, das die alten Fans herausfordert und neue begeistert.

Drangsal 2.0 hat begonnen.

Design ❤ Agentur zwetschke