Black Lives Matter, Umweltkatastrophen, Hanau: Das letzte Jahr war nicht einfach. Im Zentrum des ganzen Wirrwarrs steht immer noch die Corona-Pandemie, mit der wir alle zu kämpfen haben. Im neuen Song von OK KID geht es insbesondere um die vergessene Kulturbranche.
Die Kulturbranche steht still. Immer noch. Fast ein ganzes Jahr lang schon. Ein ganzes Jahr ohne Einnahmen für Kulturschaffende, ein ganzes Jahr kaum staatliche Unterstützung. Große Wirtschaftsunternehmen werden mit Beträgen in Milliardenhöhe unterstützt und gerettet - viele selbstständige Kulturschaffende müssen ihre Soforthilfe zu großen Anteilen zurückzahlen. Und trotzdem hoffen - ja erwarten wir fast alle - dass es nach der Pandemie mit Konzerten, Kino, Theater und Co. wie immer weitergeht. Falls noch jemand da ist...
"Kein Protest gegen die Maßnahmen der Regierung, sondern ein Hilferuf gegen das Vergessen."
....und ein unverblümter Blick auf das Jahr 2020. Denn neben Corona ist noch so viel mehr passiert. Doch OK KID halten uns mit ihrem Song "Frühling Winter" den Spiegel vors Gesicht und fragen - was haben wir daraus gemacht? Wie sind wir mit den ganzen Krisen im letzten Jahr umgegangen? Und was haben wir eigentlich daraus gelernt? Ein schwarzes Quadrat als Solidarität für die Black Lives Matter-Demos geteilt, einen entsetzten Post zum Anschlag in Hanau abgesetzt, gruselige Zahlen zur Erderwärmung geteilt. Und dann? "Frühling Winter" wirft mehr Fragen auf, als dass der Song uns Antworten für das chaotische 2020 liefert.
"Es ist Winter in der Stadt und die Welt steht still"
2020 überschlugen sich die Ereignisse - ständig gab es etwas Neues, man wusste gar nicht, auf was man als erstes seine Aufmerksamkeit richten sollte. Und natürlich hatte jede*r im privaten Bereich mit den eigenen, ganz individuellen Problemen zu kämpfen. Eine Branche, die in dieser Zeit - besonders von staatlicher Seite aus - sehr wenig Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Kulturbranche. Deswegen ist diese nüchterne und klare Frage auch so wichtig: Wie viel ist dir Musik wert? Und "was wär, wenn Musik nicht mehr wär?" Eine grauenvolle Vorstellung.
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"Frühling Winter"
Mit ihrem neuen Song wollen OK KID allen betroffenen Kulturschaffenden eine Stimme geben und die prekäre Situation, in der sich die Kulturbranche befindet, noch einmal in den Fokus stellen. Der Song liest sich daher eher wie eine Art offener Brief an den Staat und die Gesellschaft. Genauso bedrückend wie der Song wirkt auch das Video. Am Ende des Videos sieht man statt der Tänzer*innen und der Band nur noch vereinzelte Kleidungsstücke auf der Bühne liegen - und einen unbeschriebenen Trauerkranz. Gedreht wurde (unter Berücksichtigung der Hygieneregeln) in der leeren Kölner Philharmonie."Was ist das, was ich tu eigentlich wert?"
Mit ihrem Song setzen OK KID nicht nur ein Zeichen, sondern rufen außerdem alle zum Spenden auf. Alle Einnahmen des Songs gehen zu 100 Prozent an #AlarmstufeRot. Außerdem haben OK KID Promo-Material zum Song auf ihrer Website zum Download zur Verfügung gestellt, sodass du den Song mit der Message gern in deinen sozialen Netzwerken teilen kannst.
"Warum wir diesen ganzen Aufriss machen? Weil uns dieses Lied, das Video und die Message dahinter wahrscheinlich wichtiger sind, als all das was wir bisher gemacht haben." - OK KID
Wenn du direkt an das Bündnis #AlarmstufeRot spenden möchtest, findest du hier (unten) einen Paypal-Link so wie weitere Infos und persönliche Geschichten von Betroffenen aus der Kulturbranche.
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