Die britische Regierung will KI-Unternehmen erlauben, Musik ohne Erlaubnis zum Training zu nutzen – dagegen wehren sich 1.000 Künstler*innen mit einem stillen Album. Kate Bush, Damon Albarn, Hans Zimmer und viele mehr haben sich zusammengeschlossen, um ein unüberhörbares Statement zu setzen.
Stille als Protest: Musiker*innen gegen KI-Ausbeutung
Stell dir vor, Musikstudios sind leer. Keine Instrumente, keine Stimmen, nur Stille.
Genau das haben 1.000 Musiker*innen aus Großbritannien aufgenommen – ein Album ohne Musik, aber mit einer lauten Botschaft: Die britische Regierung soll nicht den Diebstahl von Musik für KI-Training legalisieren.
Is This What We Want? ist ein Album, das auf Spotify, Apple Music und Co. gestreamt werden kann, und jeder Klick macht den Protest größer.
Wer steckt dahinter?
Angeführt von Komponist Ed Newton-Rex haben Künstler*innen wie Annie Lennox, Sam Fender, Jamiroquai, The Clash, Hans Zimmer und Kate Bush das Album mitgestaltet. Es besteht aus Aufnahmen leerer Studios und stiller Konzertbühnen – eine symbolische Darstellung dessen, was passiert, wenn KI menschliche Musiker*innen ersetzt.
Ganz ohne Geräusche ist das Album aber nicht. Also es ist nicht komplett Still: wir hören Gegruschel, entfernten Verkehr, Schritte und auch mal 'ne Fliege.
Die Tracklist des Albums ist gleichzeitig eine Botschaft: "The British Government Must Not Legalise Music Theft To Benefit AI Companies" Wer das Album durchhört, liest damit den Protest in voller Länge. Kreativer kann man ein Statement kaum setzen.
Worum geht es genau?
Die britische Regierung plant eine Gesetzesänderung, die KI-Unternehmen erlaubt, urheberrechtlich geschützte Musik zum Training ihrer Algorithmen zu verwenden – ohne Zustimmung oder Entschädigung der Künstler*innen. Das bedeutet: Musiker*innen verlieren ihre Werke an Maschinen, die dann auf Basis ihrer Kreativität Musik generieren. Keir Starmer, Premierminister Großbritanniens, möchte das Land zur "KI-Supermacht" machen. Kritiker*innen sehen darin einen massiven Eingriff in die Rechte von Kreativen.
Warum ist das problematisch?
KI kann Musik analysieren, Muster erkennen und daraus neue Songs generieren. Wenn sie mit bereits bestehenden, urheberrechtlich geschützten Werken trainiert wird, entsteht eine Konkurrenzsituation, in der echte Künstler*innen gegen Maschinen antreten. Die Betroffenen selbst nennen das schlicht "Diebstahl" – und sie sind nicht allein. Neben Musiker*innen haben auch Autor*innen, Schauspieler*innen und bildende Künstler*innen Protestbriefe an die Regierung geschrieben. Prominente Stimmen wie Paul McCartney, Elton John und Stephen Fry warnen davor, dass KI-Entwicklung nicht auf Kosten der Kreativen gehen darf.
Wie kannst du unterstützen?
Das Album ist auf allen Streaming-Plattformen verfügbar, und jeder Stream generiert Einnahmen, die an die Musiker*innen-Organisation "Help Musicians" gehen. Wer also gegen die schleichende Vereinnahmung kreativer Werke durch KI protestieren will, kann das ganz einfach tun: Stille hören.
Musik darf keine kostenlose KI-Ressource sein
Dieses Protestalbum ist ein Warnsignal. Künstlerische Arbeit ist nicht einfach nur Datenmaterial für Maschinen. Wenn Regierungen den Zugang zu kreativen Werken ohne Zustimmung freigeben, untergraben sie nicht nur die Existenzgrundlage von Musiker*innen, sondern auch den Wert menschlicher Kunst.
Is This What We Want? ist damit ein Weckruf für die gesamte Musikindustrie. Die Stille spricht Bände.
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