Solltest du dir jemals die Frage gestellt haben: "Wie viele Genres kann man eigentlich miteinander kombinieren?", liefert Spencer. jetzt die einfache Antwort: ja!
Wie klingt die Musik der Zukunft?
Mittlerweile sollte klar sein: weniger Theremin, mehr von allem. Das macht gerade eine neue Generation an Musiker*innen besonders fleißig vor. Da werden munter die Genres miteinander gemischt, Altes aufgegriffen, Neues hinzugefügt. Und dann nochmal alles umgeworfen. Ein ganz aktuelles Beispiel für diese Manier liefert Spencer., der mit Are U Down? die Genres HipHop, Jazz, Slacker Rock, Neo-Seoul, Psychedelic und R'n'B fusioniert und überhaupt wahrscheinlich eines der meist ersehnten Werke des Jahres veröffentlicht hat. Seit 2019, um genau zu sein, konnten es die vielen Fans seiner Single "Automatic" kaum erwarten, bis Spencer. mit einem Debütalbum rausrückt. Der Erfolg war wichtig für Spencer., denn erst ein Jahr davor hat er die Schule geschmissen, um sich voll und ganz der Musik zu widmen.
Auf in eine neue Galaxie
Nach diesem Schulschluss ging es erstmal von Rochester, einer kleinen Stadt fünf Autostunden oberhalb von New York City, runter nach Brooklyn. Wer eine Karriere im Musikbusiness will, sollte immerhin auch gute Connections haben - an die kommt man besser im Epizentrum der Kunst und Kultur ran, als in Rochester. So zählt Spencer. also zur kreativen Newcomer*innen-Elite der Bed Stuy Nachbarschaft, die auch gefragte Musiker*innen wie Snail Mail, Claud und Clairo beherbergt.
Das künstlerische Umfeld inspiriert Spencer. dazu, keine einsame Sache zu machen
So holt er sich für sein Debütalbum zahlreiche unterstützende Stimmen hinzu: Becky and the Birds featurt zum Beispiel "After the Show", während Luke Diamond Gitarre spielt und Jake Aron Spencer. bei der Produktion geholfen hat.
Klangliche Kontroverse
Dass Spencer. auf seinem Werk so viele Genres miteinander mischt ist übrigens dahingehend sehr spannend, weil der Künstler auch ein paar entgegengesetzte Sounds einfach miteinander kombiniert - also zum Beispiel eher entspannter Slacker-Rock und Psych mit Neo-Soul und Synth-Pop. Bei rum kommt eine abgefahrene Mischung aus dynamischer Trägheit, wie wir sie von Künstlern wie Thundercat kennen. Nur, dass Spencer. nicht bei dieser einen Kombi bleibt. Sein Album ist klanglich vielfältig, nie verfährt er sich in einer bestimmten Klanghaltung, wodurch jeder Song auf dem Album ein Unikat ist. Das gleiche gilt für seinen Gesang: mal rappt er, mal singt er tief, mal in Falsett, mal erzählt er auch einfach nur etwas.
Vorbei die Zeiten der sich ausschließenden Entscheidungen
Spencer. zeigt mit Are U Down?, was Ambiguitätstoleranz auch bedeuten kann - wer Jazz liebt, kann auch ein Bedürfnis nach Harmonie haben. Wer gerne wild tanzt, muss sich auch mal hinsetzen. Warum also nicht einfach Zeit sparen und beides gleichzeitig machen?
Tracklist: Spencer. - Are U Down?
01 byyyte 02 Lonely As I Ever Was 03 U Around? 04 MyLuv 05 After the Show (ft. Becky and the Birds) 06 Luvs Me Not 07 RocStar 08 staywmecassette 09 No Direction 10 Heart Freestyle 11 Drop
Are U Down? von Spencer. wurde am 10. September 2021 via 4AD veröffentlicht.
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