Spanische Musiker, die ihr kennen solltet

Spanische Musiker, die ihr kennen solltet

Weltbekannt in Spanien

Von  Anna Taylor
Während die ganze Welt gerade gespannt nach Spanien blickt, horchen wir hinein und stellen euch großartige, aber viel zu unbekannte Künstler vor.

Gizmo Varillas

Gizmo Varillas – beim Klang dieses Namens allein schwingt schon unser Herz. Ihr müsst wissen: Gizmo ist seit seinem sehr spontanen Auftritt beim egoFM Fest unser aller, aller, bester Freund (ohne es zu wissen). So ein lieber Kerl ist das! Aber zum Wesentlichen - seiner Musik. Die erinnert an einen warmen Tag in einer verschlafenen, spanischen Gasse: Gitarre, ein bisschen Klavier und eine zarte, liebevolle Stimme. Dabei sah es erstmal gar nicht so aus, als ob der Spanier mal mit Musik sein Geld verdienen würde. Nach seinem Medienwissenschaftsstudium war er nämlich auf bestem Weg, Dokumentarfilmer zu werden. Zum Glück kam dann doch die Entscheidung, Musiker zu werden. Anfang November 2016 kam sein Debütalbum El Dorado raus, kurz darauf (am 23. Dezember) folgte bereits die nächste und aktuellste EP City of Gold.

HINDS

Vier Mädels aus Madrid touren mit ihrem rotzigen Garage Pop um die ganze Welt, hängen mit Bands wie den Libertines ab und sind mit ihrem Klamotten-Style auch gerne das Aushängeschild von hippen Modelabels. Von ihren Vorbildern wie Mac DeMarco oder Patti Smith inspiriert, veröffentlichten sie im Januar 2016 ihr Debütalbum Leave Me Alone, das den Spanierinnen bereits anderthalb Jahre nach Bandgründung zu einem anhaltenden Hype verholfen hat. Chaotische Schrammelgitarren treffen auf frische Melodien, die englischen Texte sind in einen charmanten spanischen Akzent getränkt. Aktuell arbeiten sie an Album #02, durch das sie – so gehen wir stark davon aus – den Status Newcomerband ablegen werden.

El Guincho

Der Elektroniker aus Gran Canaria veröffentlichte sein letztes Mixtape, Hiperasia by Wellness Pirate OST, im Februar im Zuge der Madrid Fashion Week. Die Songs wurden eigens für die Fashion Show der neuen Linie vom chinesischen Label Hiperasia produziert. Man muss dazu sagen: Die Songs sind ähnlich interessant wie die präsentierten Klamotten und orientieren sich am Vorgängeralbum Hiperasia (2016). Dieses dritte Album entfernte sich gewagt vom griffigen Tropical-Elektro-Pop-Klang der ersten beiden Alben Alegranza (2008) und Pop Negro (2010).

KILNAMANA

Die Geschichte um KILNAMANA beginnt eigentlich mit dem 12-jährigen Spanier Miguel, der Englisch lernen sollte und deswegen nach Irland kam. Witzigerweise landete Miguel damals genau in der Stadt, in der Enda zur Grundschule ging: Kilnamanagh. Man könnte meinen: ah, dann haben sie sich dort getroffen und irgendwann mit Musik gestartet. Aber nein – zusammengefunden haben die beiden erst zwölf Jahre später, nachdem sie durch Zufall die gleiche Sprachschule in Berlin besuchten und bemerkten, wie nah sie sich schon einmal waren. Schnell war dann beschlossen – jop, wir machen was zusammen! Und jetzt ist das erste Album Paradise Suicide raus. An der Elektronik des Klanges hört man leichte Ähnlichkeiten zu Miguels Bruder - KID SIMIUS. Nur nicht ganz so knarzig.

BEJO

Ach wie schön, dass Cloud Rap keine Grenzen kennt. BEJO aka Borja Jiménez Mérida aka ulktiger Vogel mit irren Haaren stammt ursprünglich von den Kanarischen Inseln, ist mittlerweile aber nach Madrid ausgeflogen, dort sesshaft geworden und trägt streberhaft zur Verbreitung des mediterranen Cloud Raps bei. 16 Werke hat er bereits via Bandcamp veröffentlicht, das früheste allerdings erst 2015 - um auszurechnen, dass der Junge eine EP nach der anderen raushaut, muss man kein Mathegenie sein.

Playlist: Alternative Musik aus Spanien

Genug gelesen, jetzt dürft ihr einfach nur noch lauschen: Weil es freilich weitaus mehr als fünf Künstler in Spanien zu entdecken gibt, haben wir euch eine ganze Playlist erstellt.

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