Äh ok, die Zeit rennt mal wieder. 2018 ist schon zur Hälfte vorbei und wir ziehen eine Zwischenbilanz.
Ausgewählt von der egoMusikredaktion – in unbestimmter Reihenfolge – hier die zehn besten Alben von Januar bis Juni...
The Vaccines – Combat Sports
Auf ihrem vierten Album klingen The Vaccines wie The Vaccines – und das ist gut so! Combat Sports ist DER Soundtrack zu einem 60er-Jahre-Sommer, den du mit VW-Bus, deinem Surfbrett und Freunden im Gepäck erleben kannst, wenn du es nur zulässt. Bei uns drehte sich das Album im März auf dem Lieblingstonträger-Plattenspieler. Zeit wird's (wenn nicht schon geschehen), dass du ihm auch einen Spin gibst.
DJ Koze – Knock Knock
Der DJ, der auf den schön schrägen Namen Koze hört (sprich: "Kotze", von seinem Nachnamen Kozalla), hat uns im Mai mit einem neuen Album mit sozusagen unendlichen 78 Minuten Spieldauer und einigen fantastischen Features erfreut. Auf Knock Knock gibt es Gastauftritte von José Gonzalez, Roísín Murphy, Mano Le Tough oder Sophia Kennedy.
Leyya – Sauna
Musik aus Österreich kann was – das haben die letzten Jahre eindrucksvoll gezeigt. Nach Wanda und Bilderbuch stehen Leyya mit ihrem Synthie-Pop schon in der Schlange für das Next Big Thing. Mit dem Debütalbum Sauna haben sie einen echt feinen Erstling und hingelegt, von uns versehen mit dem Lieblingstonträger-Siegel. Wir sind sicher, dass wir Leyya in Zukunft auf immer mehr Festivals begegnen werden. Verdient hat es das Duo aus Wien allemal!
Cosmo Sheldrake – The Much Much How How And I
Der Weirdo aus England ist ein Multiinstrumentalist – ein echter: Cosmo beherrscht mehr als 30 Instrumente…and counting – und noch dazu ist er der König der Field Recordings: Wasserrauschen, Grillenzirpen und alle möglichen Naturgeräusche finden als Samples den Weg von Cosmos Aufnahmegerät in seine Songs. Das Gesamtkunstwerk heißt The Much Much How How And I und ist – kaum zu glauben – sein allererster offizieller Langspieler. Wir freuen uns schon ganz doll, wenn Cosmo Sheldrake im Herbst wieder auf Tour nach Deutschland kommt.
Eels – The Deconstruction
Auf dem ersten Eels Album seit 2014 schmeißt uns Mark Oliver Everett aka E wieder in den Zwiespalt zwischen Weinen vor Glück, weil die Songs so schön sind, und heftigem Schluchzen, weil die Texte so traurig sind. Gerade weil The Deconstruction so krass emotional geworden ist, verdient diese Scheibe das Prädikat egoFM Lieblingstonträger und gehört in jedes Plattenregal - ob virtuell oder analog.
Jon Hopkins – Singularity
Ganze fünf Jahre mussten wir auf das neue Album von Jon Hopkins warten. Singularity ist passenderweise sein fünftes Werk, auf dem er Techno-, House- und traumtänzerische Ambient-Sounds zu einer hypnotischen Mischung verschwimmen lässt. Genau das Richtige für lange Sommernächte – am besten irgendwo auf einem Hügel mit Blick auf Hausdächer und Sternenhimmel.
Courtney Barnett – Tell Me How You Really Feel
Frau mit Gitarre – klar, dass da alle ganz genau hingucken beziehungsweise -hören. Courtney Barnett ist der ganze Trubel um ihre Person aber ziemlich unangenehm. Den wird sie nunmal aber nach einem Solo- und einem Kollabo-Album mit Kurt Vile nicht mehr los. Auf ihrem zweiten Album Tell Me How You Really Feel gibt die Australierin viel von ihrer verletzlichen Seite preis – es geht um Unsicherheiten und Liebeskummer. In Courtney Barnett steckt eine großartige Songschreiberin und mit ihrer unaufgeregten, etwas schüchternen Art hat sie uns sowieso von Anfang an überzeugt.
Awon & Phoniks – The Actual Proof
Natürlich darf auch ein HipHop Album in dieser Liste nicht fehlen. Aber nicht irgendeins, sondern dieses: Awon & Phoniks rappen in Boom Bap Manier über entspannte Jazz-Sounds. Die Tracks sind so wenig auf die Fresse und so sehr back to the roots, dass wir gar nicht anders können, als das Album zu feiern.
Rhye – Blood
Anfang des Jahres hat Mike Milosh sein neues Album Blood rausgebracht. Rhye ist damit vom Duo zum Soloprojekt geschrumpft. Der Musik hat diese Entwicklung aber nicht geschadet - wenn überhaupt, dann finden sich auf Blood Songs, die eingängiger und tanzbarer sind als noch auf dem Debüt Woman von 2013. Zum ersten Album gab es weder Fotos noch Interviews von Rhye. Das hat sich zum Glück geändert: Im Chelsea Hotel hat Rhye Moderatorin Sandramehr über das neue Album erzählt.
IAMJJ – Bloody Future
IAMJJ ist grade mal Mitte 20, aber wegen seiner tiefen Gänsehaut-Stimme wird er mit großen Musikern wie Nick Cave, Tom Waits oder Leonard Cohen verglichen. Krass? Stimmt aber wirklich. Dann stell dir diese Stimme mit ein paar Beats und souligen Melodien vor – so in etwa klingt Bloody Future, das Debütalbum von IAMJJ und unser Lieblingstonträger im März, das wir dir ebenfalls wärmstens ans Herz legen wollen.
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