Jahresendzeit - Jahresrückblickzeit! Wir verraten dir, welches Album und welche Songs sich besonders häufig auf unseren persönlichen Plattentellern gedreht haben.
Fabian (Musikredaktion)
"Das musikalische 2018 war voller positiver Überraschungen für mich. Viele Alben, die mich in den vergangenen zwölf Monaten umgehauen haben, kommen von Bands oder Künstlern, die ich zuvor kaum oder gar nicht auf dem Schirm hatte. Zum Beispiel der Chicagoer Gitarrenvirtuose Ryley Walker, der sein Folk-Image etwas abgeschüttelt und in der Milla eines der Konzerte des Jahres gegeben hat – inklusive einer Schreiorgie über der Monitorbox hängend. Wer das verpasst hat, hat was verpasst! Auch David Byrne, den ich auf dem Roskilde Festival sehen durfte, hat mit seiner brillant durchdachten Konzert-Theater-Show die Grenzen in punkto Möglichkeiten in einem Live-Setting noch ein wenig verschoben. Und wenn es frischen Wind und neue Ideen gibt, begeistert mich das immer sehr."
Lieblingsalbum 2018: LOW – DOUBLE NEGATIVE
"Als Double Negative von Low erschien, war es gerade Mitte September und nach dem ultraheißen Schwitzesommer begann so langsam die kältere Jahreszeit. Da kam das Slowcore-Trio mit ihrem sparsamen, aber dennoch melodischen Sound gerade recht. Über lange, trübe Nächte hinweg erwärmten sie mein Herz mit dieser in jeder Hinsicht erstaunlichen Platte – auch wenn es anfangs ein wenig gedauert hat, bis sie bei mir zündete. Gemeinsam mit dem Bon Iver Produzenten BJ Burton haben sie im Prinzip ihren Sound aus Drums, Bass, Gitarre und Vocals einmal durch den Fleischwolf gedreht. Alles scheint unter einer gewaltigen Schicht Synthesizern verborgen zu sein; es klingt, als hätte man die Aufnahmen für ein paar Jahrhunderte auf einem Friedhof vergraben, anschließend ausgebuddelt und das bereits leicht verweste Audiomaterial dann einfach auf Platte gepresst. Erst nach mehrmaligem Hören erschließen sich dann Strukturen sowie zum Niederknien schöne Melodien, die einen nicht mehr loslassen. Besser und vor allem hoffnungsfroher kann man die Hoffnungslosigkeit in Zeiten von Trump, Brexit und Co. eigentlich nicht vertonen."
Die zehn besten Songs
- The Decemberists - Once in My Life
- David Byrne - Everybody's Coming to my House
- Villagers - Fool
- Ryley Walker - In Castle Dome
- Low - Dancing and Fire
- Aphex Twin - T69 collapse
- Thom Yorke - Suspirium
- Dawes - Mistakes We Should Have Made
- Parcels - Everyroad
- Nils Frahm - All Melody
- Loma - Relay Runner
- PionoL - Shô Shin
- The Pineapple Thief - Threatening War
- 5 Seconds of Summer - Valentine
- Jon Hopkins - Feel First Life
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