Musikgeschichte des Jahres 1972

Musikgeschichte in unter drei Minuten

So haben Hot Butter, Stevie Wonder und T-Rex das Musikjahr 1972 geprägt...

Die Welt 1972

Willy Brandt wird als Bundeskanzler wiedergewählt, Baader und Meinhoff werden verhaftet und die erste Folge Star Trek wird im deutschen Fernsehen gezeigt.

Musik 1972

1972 sind T-Rex auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit ihren zwei größten Hits "Children Of The Revolution" und "Get It On" feiern die Glam Rocker weltweit Erfolge.

Mit "Popcorn" von der Band Hot Butter kann sich 1972 erstmals ein Synthesizer-Stück ohne jeglichen Gesang an die Spitze der deutschen Charts schieben. Mit seiner eingängigen Melodie gehört es wohl mit zu den am häufigsten gecoverten Liedern überhaupt, mit über 500 verschiedene Aufnahmen und Plattenveröffentlichungen. Der Song von Hot Butter ist allerdings nicht das Original. Eigentlich wird "Popcorn" schon von Gershon Kingsley mit seinem First Moog Quartet auf dem Album Music To Moog By veröffentlicht, in dem Kingsley sich mit dem Moog Synthesizer als Hauptinstrument beschäftigt und selbst bekannte Stücke (zum Beispiel der Beatles) nachspielt. "Popcorn" von Hot Butter bereitet den Weg für den Synthie-Pop der 70er, der dann unter anderem von Vangelis, Jean-Michel Jarre und Giorgo Moroder weitergeführt werden wird.

9. Februar 1972: Paul McCartney hat eine neue Band, die Wings, und gemeinsam treten sie das erste Mal live auf an der Universität Nottingham. Es ist sein erstes Konzert seit der Auflösung der Beatles und deren letzter gemeinsamer Tour.

24. Oktober 1972: Stevie Wonder veröffentlicht seinen Song "Superstition" auf dem legendären Label Motown Records, und zwar alles in Handarbeit: Er schreibt selbst, singt selbst, produziert selbst. Mit dem Song schafft der damals 22-jährige Sänger das musikalische Vorbild für den "Four To The Floor"-Sound der kommenden Disco und House Musik. Aber der Song wird auch ein Vorbild für alle Kinder der 70er, denn Stevie performt ihn nur knapp ein Jahr später live in der Sesamstraße, inklusive eines kurzen Interviews mit Grobi. "Superstition" ist ein Meisterwerk des Grooves: Das legendäre Drum Intro, das erstmalige Nutzen eines Moog Synthesizer für den tiefen Bass und der Einsatz des Clavinets – bis heute ist der Song die pure Essenz des Funks.