Die häufigsten Klassentreffen-Klischees

Die häufigsten Klassentreffen-Klischees

5 Arten von ehemaligen Mitschüler*innen, die du beim Klassentreffen wieder siehst

Von  Sabrina Luttenberger
Alle fünf oder zehn Jahre steht es wieder an: Ein spannendes, soziales Experiment, unterschiedlichste Menschen kommen zusammen... Wir sprechen natürlich vom Klassentreffen. Und da gibt’s die verschiedensten Typen. Welche hast du alle getroffen – welcher bist du?

Klassentreffen: Das große Wiedersehen

Ein Klassentreffen ist mehr als nur ein einfaches Wiedersehen – es ist eine Reise in die Vergangenheit, auf der man alte Freund*innen wieder sieht, mit denen man meist im Alltag kaum noch Kontakt hat. Ein Event voller Erinnerungen und ein bisschen wie ein "trip down memory lane", bei dem man gemeinsam in alten Zeiten schwelgt und sieht, wie sehr sich alle verändert haben oder eben auch nicht. Wir stellen dir fünf typische Klassentreffen-Besucher*innen vor, die du wahrscheinlich von deinen eigenen Treffen kennst...
  • Die Wehmütigen
    Die größten Klassentreffen-Klischees
  • Die Poser*innen
    Die größten Klassentreffen-Klischees
  • Die alte Flamme
    Die größten Klassentreffen-Klischees
  • Die stille Post
    Die größten Klassentreffen-Klischees
  • Die 180-Grad-Wende
    Die größten Klassentreffen-Klischees

Die Wehmütigen

Diese Person erkennen wir schon von weitem und wenn wir sie sehen, ist es ist ein bisschen so wie unser Traum… Oder besser gesagt ein Albtraum, den wir alle paar Monate haben, in dem wir plötzlich wieder in der Schule sind und unser Matheabi schreiben müssen. Quasi eine Zeitreise in die Vergangenheit, denn die Person hat sich nicht verändert. Sie trägt dieselben Klamotten von früher, hat noch 1 zu 1 die Frisur, vielleicht nicht mehr so viele Haare und wenn, dann sind die ein wenig grauer, aber ansonsten ist alles gleich, auch der Wortschatz, knorke!

Damit, dass alle die Schule verlassen und ihr Leben als Erwachsene gestartet haben, hat sie sich irgendwie nie angefreundet. Stattdessen verbringt sie den ganzen Abend damit, mit Tränen in den Augen alte Klassenfotos herumzureichen. Auch die alten Lehrersprüche hat sie sich gemerkt. "Weißt du noch als Frau Müller immer gesagt hat 'Ich weiß nicht, ob du aufs Klo gehen KANNST'". Sie kennt von allen Lehrer*innen noch Vor- und Nachname, Geburtsdatum und weiß, welche Farbe das Matheheft hatte. Am liebsten würde sie auch selbst als Lehrkraft an deiner alten Schule arbeiten. Gegen Ende des Klassentreffens will sie dann noch in den Club, in dem ihr zu Oberstufenzeiten immer wart. Nur – wie sagen wir ihr das jetzt vorsichtig – der hat leider seit Jahren geschlossen. Die Wehmütigen, sie dürfen auf keinem Klassentreffen fehlen.

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Die Poser*innen

Das Klassentreffen ist bereits in vollem Gange, der offizielle Teil meist schon vorbei, doch dann kommen sie: Die Poser*innen! Natürlich zu spät, immerhin soll jede*r die große Ankunft bestaunen und wissen, wie busy die Personen sind. Designeruhr am Arm, das Auto teurer als von jedem*r Klassenlehrer*in und am liebsten wären ihnen eigentlich auch noch ein eigener roter Teppich. Denn sie haben es geschafft – von der Schulbank zum hohen Kontostand, entweder durch ein innovatives Start-up oder vor der Kamera.

Kontakt hat sie mit niemandem mehr so richtig, aber einmal alle zehn Jahre kann man sich schon blicken und ein bisschen bewundern lassen. Auf dem Handy – neueste Version, die gibt es eigentlich noch gar nicht offiziell – zeigen sie dir ihre Urlaubsfotos von den Malediven. Statt Rückfragen bekommst du ihre Visitenkarten in die Hand gedrückt – ungefragt natürlich – aber kannst dich ja mal melden, falls du Expertise brauchst. Und dann müssen diese Personen, ähnlich wie die internationalen Promis bei Wetten dass?! als Erste auch schon wieder weg – morgen geht es nämlich ganz früh morgens in den Flieger zu einem wichtigen Termin nach Berlin. Und das soll natürlich auch jede*r wissen.

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Die alte Flamme

Sie betritt den Raum und plötzlich wird es mindestens fünf Grad wärmer. Die Funken, sie fliegen wieder. Denn wer da jetzt neben dir steht, ist niemand Geringeres als dein Schulschwarm. Und egal wie viele Jahre es her ist, dass ihr hinter der Sporthalle geknutscht habt oder du den Willst-du-mit-mir-gehen-Zettel mit "ja" beantwortet hast, irgendwie ist es plötzlich wieder wie früher. Je nach Intensität eurer Beziehung – wart ihr eine Woche zusammen? Ging was auf der Klassenfahrt oder habt ihr sogar die Oberstufe miteinander verbracht? – stellt sich jetzt die Frage: Lieber totschweigen oder über die zugegeben teilweise ziemlich peinlichen Erinnerungen sprechen? Wer weiß, vielleicht flammt die alte Liebe ja doch nochmal auf?

Und je älter der Abend, je mehr Weingläser sind, desto mehr kannst du dir vorstellen, dass das mit dem ehemaligen Schwarm ja vielleicht doch nochmal was werden könnte? Gut, dass es dann aber auch noch die eine Freundin oder den einen Freund gibt, auf die beziehungsweise den immer Verlass ist und die*der dich daran erinnert, wie das damals alles geendet ist. Und spätestens als der Alkohol am Ende des Klassentreffens nachlässt und das unangenehm helle Putzlicht euch blendet, da merkst du: Aufgewärmt schmeckt eigentlich auch nur Gulasch.

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Die stille Post

Noch bevor sie überhaupt den Raum betritt, weiß diese Person schon, wer von den im Raum Anwesenden vom One-Night-Stand schwanger, frisch geschieden ist oder eine skandalöse Affäre mit der Chefin am Laufen hat. Die stille Post ist DAS Gossip Girl oder der Gossip Boy der Jahrgangsstufe. Auch zu Schulzeiten hat sie alle schmutzigen Details der Mitschüler*innen aufgesaugt wie ein Schwamm: Wer steht auf wen, wer hat den Willst-du-mit-mir-gehen-Zettel einfach in den Müll geworfen und wer hat Saskia eigentlich Timo ausgespannt? Besser informiert als jeder Geheimdienst.

Und das Mitteilungsbedürfnis ist über die Jahre nicht weniger geworden – im Gegenteil. Jetzt, wo man sich nicht mehr jeden Tag sieht, ist das Klassentreffen doch DER Hotspot, um erstmal alle schön auszuhorchen und dann den Rest auf den neusten Stand zu bringen. Ein Gespräch beginnt sie nicht etwa mit "Wie geht’s?", nein nein. Die Catchphrase lautet: "Wusstest du schon, dass…" Nur, wenn es um ihr eigenes Leben geht, verstummt er oder sie auf einmal. Weil er oder sie weiß, wie man die eigenen Skandale verheimlicht? Oder doch eher, weil bei ihr*m… nämlich rein gar nix passiert.

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Die 180-Grad-Wende

Die Tür geht auf und – hä wer ist das denn? Vielleicht der Anhang von jemandem? Diese Person war nicht in deiner Klasse, oder? Aber dann fängt sie an, jede*n wie selbstverständlich zu begrüßen und zack macht es bei den ersten Klick. Denn na ja, du kennst sie sehr wohl, hast diese Person nur bis eben einfach komplett vergessen. Während der Schulzeit war sie zurückhaltend, eher Typ graue Maus und hat selten mehr als drei Worte von sich gegeben. Jetzt sagt sie jedem*r Hallo mit einem Selbstbewusstsein, das jeden Life Coach arbeitslos machen würde.

Diese 180 Grad-Wende geht übrigens aber auch in die andere Richtung: Der coolste rebellische Typ der Schule ist auf einmal ein langweiliger Steuerberater, die immer top gestylte Klassenqueen nur noch mit Ökosandalen unterwegs. Bei manchen merkst du einfach: ihre Höhepunkte, die hatten sie definitiv während der Schulzeit. Nicht aber unsere graue Maus – die hat sich wortwörtlich gemausert. Vielleicht sollten wir mit unseren schlechten Wortwitzen ja auch mal eine 180-Grad-Wende machen.

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Fazit

Ein Klassentreffen ist nicht nur eine Gelegenheit, alte Freund*innen wiederzusehen, sondern auch eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit. Von nostalgischen Momenten bis hin zu witzigen Klischees – jede Begegnung erzählt ihre eigene Geschichte. Egal, ob du der Poser, die alte Flamme oder die stille Post bist, am Ende bleibt eines sicher: Ein Klassentreffen bringt Erinnerungen zum Leben und zeigt, wie sehr oder wie wenig sich alles verändert hat.

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