Künstler*innen mit Umweltbewusstsein

Künstler*innen mit Umweltbewusstsein

Diese Musiker*innen setzen sich besonders für Nachhaltigkeit ein

Von  Sabrina Luttenberger
Viele Musikerinnen und Musiker legen großen Wert auf Umweltschutz und zeigen, wie Nachhaltigkeit in der Musikbranche möglich ist.

Musiker*innen und Bands mit Umweltbewusstsein

Wir lieben ja Konzerte und wir könnten auch gar nicht ohne. Aaaber, sie verbrauchen schon ganz schön viel Energie: So eine mittelgroße Halle zum Beispiel, die verbraucht pro Jahr so viel wie 33 Single-Haushalte, also 30 Tonnen CO2! Es gibt aber auch Künstler*innen, die versuchen, das zu reduzieren. Wir stellen dir hier mal ihre Konzepte vor.
  • Jack Johnson
    Künstler*innen mit Umweltbewusstsein
  • Björk
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  • The 1975
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  • Radiohead
    Künstler*innen mit Umweltbewusstsein
  • Lorde
    Künstler*innen mit Umweltbewusstsein

Jack Johnson

Wie geht Nachhaltigkeit? Jack Johnson hat eine eigentlich einfache Antwort parat:

Aber wenn du dich jetzt fragst, ob er selbst auch reduziert und recycelt, dann halt deine wiederverwendbare Trinkflasche mal ganz fest: Auf die legt er nämlich besonders Wert. "Bring your own Bottle" - so heißt eine Initiative, mit der der Sänger bei Konzerten Plastikflaschen durch nachhaltigere ersetzen will.

Und Apropos Plastik: Als Surfer und gebürtiger Hawaiianer engagiert er sich besonders dagegen. Plaste schwimmt nämlich viel zu viel in den Meeren rum. Für die Doku The Smog Of The Sea war Jack deshalb auch schon mit einem Boot auf dem Meer unterwegs, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen.

Und auch auf Tour gibt es auch so einiges, das er beachtet:
"There's different ways how you're fuelin up your trucks and busses with biodiesel, trying to support the local food system and the local farmers, all these different things that mitigate the negative."

Wenn es in Konzertvenues mal noch alte Glühbirnen gibt, tauscht Jack sie einfach durch energieeffiziente aus und besonders umweltfreundlichen Locations kürt er übrigens mit einem Nachhaltigkeitsaward. Den würden wir Jack Johnson an dieser Stelle auch gerne verleihen!
 

 

Björk

Björk trägt die Natur in ihrem Herzen – also zumindest, wenn es nach ihrem Song "Náttúra" geht.

Seit Jahren setzt sich die Sängerin für die Natur ihrer Heimat Island ein. Denn dass wir uns gegen Umweltverschmutzung wehren und aktiv werden müssen, das ist ihr schon lange bewusst:
"I will not be able to live with my own conscience when my grandchildren drive around Iceland and it’s just full of factories and smelters." - Björk

Auf ihrer Cornucopia-Tour warnt sie 2019 vor dem Klimawandel und zwar mithilfe eines Videos von Fridays For Future-Gründerin Greta Thunberg. In diesem sagt letztere unter anderem auch:
"And if the solutions within this system are so impossible to find then maybe we should change the system itself. We will not beg world leaders to care." -  Greta Thunberg

Björk weiß: als Person in der Öffentlichkeit hat man eben große Verantwortung, aber auch Einfluss. Seit ihrem Debüt hat sie sich der Natur verschrieben und wird es wahrscheinlich auch bis an ihr Lebensende. Oder wie wir Björk kennen: eventuell sogar darüber hinaus.
 

The 1975

Es ist immer wieder dasselbe: Du bist bei einem Konzert, Konzert war toll, dann gehst du am Merchstand vorbei. Jetzt heißt es stark bleiben, immerhin hängen schon 20 Bandshirts in deinem Schrank. Aber komm schon, als Erinnerung wär ein T-Shirt doch nett! Auf eins mehr kommts ja jetzt auch nicht an!

Aber kommt es eben leider doch: Allein die Herstellung und die Materialien, aus denen die meisten Shirts sind, sind leider alles andere als nachhaltig. The 1975 machen es deshalb einfach so: Fans bringen ihre eigenen Shirts mit und bekommen dann das aktuelle Tour-Logo draufgedruckt.

Merch, Konzerte, Albumproduktion, alles soll bei The 1975 so umweltfreundlich wie möglich sein. Auch inhaltlich, denn das Album Notes on a Conditional Form eröffnet niemand Geringeres als Greta Thunberg.

Damit eben alle aufwachen, haben The 1975 auf Tour immer noch einen extra Stand für die Organisation Reverb, die sich für umweltfreundliches Touren und Reisen einsetzt. Der Weg nach dem Konzert muss also nicht uuuunbedingt zum Merch führen. Man kann es ja mal versuchen!

Radiohead

Es bedeckt über 70 Prozent der Erde, birgt immer noch wahnsinnig viele Geheimnisse und ist teilweise tausende Meter tief: Klar, dass das Meer deshalb für viele eine echte Faszination ist. So sehr, dass sie sogar Songs darüberschreiben. So auch Thom Yorke von Radiohead, nachdem er die Doku The Blue Planet sieht. Inspiriert davon schreibt er "Bloom":

Aber Radiohead lassen sich von der Natur nicht nur inspirieren, sie legen auch ganz schön viel Wert darauf. Seit 2007 haben sie das Thema Nachhaltigkeit auf dem Schirm – und sind damit so was wie die Vorreiter von umweltbewussten Musiker*innen.

Ihr Album In Rainbows erscheint erst digital, dann in nachhaltiger Verpackung aus Papier. Im selben Jahr lassen sie außerdem messen, wie viel CO2 ihre Tour verbraucht. Das Ergebnis: zu viel! Auf das Touren verzichten wollen sie allerdings auch nicht und ein Jahr später gehen sie deshalb auf CO2-neutrale Welttournee. In einer Pressekonferenz erklärt Thom Yorke, wie die funktioniert:
"We basically are only flying when we have no choice at all, we’ve bought all these crazy solar power generators that cost us a fortune, all on the basis of a carbon footprint study we had done from the last period of touring we did." - Thom Yorke

Selbst bei einem Hackerangriff haben sie das Klima im Hinterkopf: Als 2019 jemand unveröffentlichte Aufnahmen von ihrem Album OK Computer leaken will und die Band mit Lösegeld erpresst, veröffentlichen sie die Songs einfach selbst und spenden die Einnahmen an die Klimaschutzorganisation Extinction Rebellion. Für seine Inspirationsquelle kann man sich eben auch einsetzen.

Lorde

Wer sein Album Solar Power nennt, der muuuss ja quasi Wert auf die Umwelt legen! Und Tatsache: Lorde fühlt sich mit der Natur verbunden, das wird nicht nur in ihren Musikvideos klar, in denen sie sich am Strand eine Auszeit vom sonst so stressigen Popstarleben gönnt. Auch in ihren Songs singt sie über aktuelle Probleme wie den Klimawandel – natürlich verpackt in künstlerische Metaphern.

In ihrer Heimat Neuseeland setzt sie sich auch für Projekte gegen fossile Brennstoffe ein. Um noch mehr über den Klimawandel herauszufinden, ist Lorde sogar mit Wissenschaftler*innen in die Antarktis gereist. Dabei ist ihr vor allem eins klar geworden:
"We have to be able to protect our natural world without possessing it. Me traveling to Antarctica is me possessing it in a way and I wouldn't have understood that had I not made that trip." - Lorde

Inspiriert hat sie der Trip auch musikalisch und der Titel "Solar Power" kam ihr bei der Reise. Genau dieses Album hat Lorde deshalb auch nicht als CD rausgebracht – denn CDs heißt automatisch tonnenweise Plastik. Dafür gab es Musikboxen – statt CD eben gefüllt mit Bildern, handgeschriebenen Notizen und einem Downloadcode – alles natürlich plastikfrei und biologisch abbaubar. Die Power als Popmusikerin, die kann man eben auch für etwas Gutes nutzen.



Noch mehr Musiker*innen, die sich für das Thema Nachhaltigkeit einsetzen, findest du hier.

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