Musik aus Dänemark

Musik aus Dänemark

egoFM around the world

Hej! Wir hören uns quer durch die dänische Musiklandschaft.

Fokus, Leute!

Wir wissen genau, dass der hier seit dem Lesen der Caption "Musik aus Dänemark" der ein oder andere 90s-Eurodance-Ohrwurm von Whigfield ausgebrochen ist. Spätestens jetzt sollten sich das einleitende Nonsense-"Didi nanana", das penetrante "wop, wop, wop, wop" und das repetitive Akkordhämmern aus "Saturday Night" in 80 Prozent der Gehirnverästelungen verbreitet haben und keinerlei Konzentration mehr zulassen. 
Dabei wollten wir doch gar nicht auf Whigfield zu sprechen kommen, sondern viel mehr auf folgende Künstler*innen Dänemarks eingehen...

Trentemøller

Die Musik des dänischen Multiinstrumentalisten Anders Trentemøller wirkt wie ein Antibiotikum auf die von Whigfield geschundenen Öhrchen: Mit technoiden Klängen und flächigem Gewummer wird jegliches Gequake und prompt eliminiert, während sich Melancholie überall dort verbreitet, wo Trash-Partylaune entstanden ist.

Seit 2003 ist Trentemøller im Geschäft - 17 Jahre Karriere, aus denen fünf Studioalben, sieben Compilations und unzählige Remixe (unter anderem für Röyksopp, The Knife, Moby, Franz Ferdinand, The Dø, The Raveonettes, Robyn, Depeche Mode, M83, Reptile Youth undundundund) resultieren.
Das letzte große Werk, das experimentelle Observe, erschien erst letztes Jahr. Der neueste Remix wurde erst vor ein paar Tagen veröffentlicht: Trentemøller verpasst "Lovable", einem Track seiner Landsmänner von Blaue Blume, einen gewohnt düsteren Anstrich.



Wer konnte 2013, als Karen Marie Aagaard Ørsted Andersen ihre ersten Singles "Glass", Pilgrim" und "Waste of Time" als Mø veröffentlicht hat, nur ahnen, dass die Karriere der jungen Dänin noch im selben Jahr steil gehen wird? Achso, ja genau: wir! Wir haben es schon immer, also von Anfang an gesagt: die Mø wird groß, ganz ganz groß.
Das hatte auch der US-amerikanische Produzent Wesley Pentz aka Diplo im Gefühl, der sich prompt 2013 mit Mø zusammentat, um den Banger "XXX 88" zu kreieren. Seitdem läuft es für die Künstlerin: Auch nach 20 Singles, zwei EPs und zwei Alben ist der Hunger nach ihren knalligen Pop-Songs und flippigem Auftreten immer noch nicht gestillt, dass sich für weiteren Umsatz sogar ein Mixalbum ihrer größten Songs gelohnt hat. Walshy Fire presents: MMMMØ - The Mix erschien im November 2019.



WhoMadeWho

Hjerteknuser - das müssten WhoMadeWho für uns sein, sofern Google Translate und die dict.cc-Seite unsere Anfrage richtig verstanden haben und das sowas wie Schätzchen heißt. Denn WhoMadeWho waren nicht nur für uns da als es hieß, der Sender sollte von einem noch viel größeren Sender geschluckt werden. Tomas Høffding, Jeppe Kjellberg und Tomas Barfod waren auch schon von Anfang an oft und gerngesehene Gäste im Sender. Wie praktisch, dass die drei Elektroniker auch noch tolle Musik machen - damit sind alle Attribute, die echte Schätzchen ausmachen, gegeben.

Das letzte musikalische Lebenszeichen sind tatsächlich auch nur wenige Tage alt: Am 27. Januar 2020 erschien die Obstacle EP mit zwei neuen Songs ("Obstacle" und "Balt") und zwei Remixen vom Titeltrack.



IAMJJ

Dunkle Stimme, poetische Kritik und Rhythmen zum Schunkeln, darauf steht doch jeder irgendwie. Keine große Überraschung also, dass IAMJJ 2018 DER Artist to Watch war und sein Debütalbum Bloody Future auch gleich von uns zum Lieblingstonträger der Woche gekürt wurde.
Im Jahr darauf folgte gleich das nächste Werk: Take It Slow on Me, auf dem sich der Singer / Songwriter aus Kopenhagen weitaus poppiger gibt. Wer es mag: klar, super! Wer schunkeln will, kann sich die Songs ja eigenhändig runterpitchen.



Blondage

Die Dänen (zumindest zwei von unseren sechs hier) scheinen ein Faible für Namensänderungen zu haben, denn auch das Synth-Pop-Duo Blondage hieß zunächst ganz anders: Rangleklods.
Obwohl Pernille Smith-Sivertsen und Esben Andersen großen Erfolg in der Indie-Musikszene feiern konnten, war den beiden nämlich nach einem Neustart, um frische Inspiration freizusetzen. Dabei setzten sie auf den Namen Blondage - eine, laut eigenen Aussage, Fusion aus Naivität und Sensibilität (blond) und Aggression und Sinnlichkeit.
Auf zwei Alben als Rangleklods folgten ab 2016 also eine EP und sechs Singles als Blondage. Die letzte, "Over it", erschien erst neulich, am 17. Januar 2020.



The Asteroids Galaxy Tour

Puh, um ein Haar hätten wir die Asteroids Galaxy Tour kurz vor der Mitte der 10er Jahre vergessen wie den iPod Touch, der einst (2008) für den Durchbruch der Band sorgte. Doch dann, 2018 und 2019: Fünf Singles wurden veröffentlicht, die 2019 fein auf Tour ausgeführt wurden. Allerdings nicht als Bestandteil eines kompletten Albums, von dem ist immer noch keine Rede. Vielmehr wurde dabei das 10-jährige Jubiläum vom großartigen Debüt Fruit gefeiert.



Alex Vargas

Alex Vargas klingt, als hätte man Sam Smith und Saybia in einen Thermomix gepackt und am Schluss noch ein bisschen Lukas Graham drübergestreut. Er verbindet Elektro-Pop mit einer angesoulten Stimme, stets ruhig und häufig im Falsett – gern auch mal einen ganzen Song lang. Bekannt wurde er erst mit seinem 2017er-Album Cohere; tatsächlich macht er aber schon seit 16 Jahren Musik.



Lydmor

Lydmor, die eigentlich Jenny Rossander heißt, beschreibt ihre Musik wahlweise als "Emotional Elektro-Pop" oder "Future Techno". Passend wären wohl auch Neologismen wie "Cloud Trap Dubstep" oder "Melancholic Pop-Rap". Soll heißen: alles kann vorkommen. Emotionale Gesangsparts, Rap, hohe Tempi, getragene Adagios und mehr. Einzige Sicherheit: die Musik ist elektronisch und sehr, sehr gut.



Efterklang / Liima

Auch, wenn du noch nie von Efterklang gehört haben magst (trotz ihres größten Erfolgs "Modern Drift" aus 2010), auf der Bühne sind sie groß. Im wahrsten Sinne des Wortes: Neben den vier ständigen Mitgliedern holt sich die Band gerne noch Chöre, Streichquartette oder ganze Orchester mit ins Boot. Dadurch haben sie einen Sound, der Aufmerksamkeit erfordert, da es Details in jedem Takt zu entdecken gibt.

Seit 2015 treten sie mit dem Schlagzeuger Tatu Rönkkö als Liima auf.

Zwei Alben haben Liima veröffentlicht: ii (2016) und 1982 (2017). Efterklang existiert aber offiziell noch. 2019 erschienen die auf Dänisch gesungenen Werke Altid Sammen (Album) und Lyset (EP).



Agnes Obel

Die Dänin in Berlin: Agnes Obel. Sie vereint poetische Texte mit experimentellen Sounds. Die Skandinavierin arbeitet mit Variationen von Effekten in Gesang, Streichern und Klavier. Diese Elemente verschmelzen miteinander zu einer genialen, kalten Grundstimmung. Ende Februar erscheint ihr viertes Album Myopia.




Playlist: Die beste Musik aus Dänemark

Noch mehr Bands und Künstler*innen gibt es in dieser Playlist zu entdecken, in die wir munter unsere liebsten Tracks aus Dänemark gepackt haben.

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