In jedem Bundesland gibt es Aktionspläne, die die Gleichstellung der LGBTQIA+ Community sicherstellen und sich gegen Diskriminierung einsetzen. Die einzige Ausnahme: Bayern. Das soll sich ändern.
Überall, außer in Bayern
Pride Month - ja, das heißt, eine bunte Gesellschaft zu feiern, aber es bedeutet vor allem auch, immer und immer wieder an die Gleichstellung der LGBTQIA+ Community zu erinnern, sich gegen Diskriminierung einzusetzen und Wertschätzung und Akzeptanz zu fordern. In 15 Bundesländern gibt es deshalb auch queere Aktionspläne, für die die Ministerien Maßnahmen entwickelt haben, um die Rechte von queeren Menschen zu feiern. Bayern ist das Schlusslicht. Hier gibt es nämlich noch keinen solchen Aktionsplan. Die Community fordert das allerdings schon lange und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat in seinem Podcast bereits selbst gesagt, dass es einen solchen braucht. Ganz so viel passiert ist seitdem nicht. Damit etwas vorangeht, fordern dieses Jahr über 20 CSDs in Bayern einen queeren Aktionsplan, um Druck auf die Politik zu machen. Außerdem gibt es eine Petition.Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Kai Kundrath im Interview
Wie wichtig ein queerer Aktionsplan ist, erzählt Kai Kundrath, Geschäftsführer des SUB, dem schwul-queeren Zentrum in München, im Interview mit egoFM Moderator Max. Im Juni 2022 haben wir ebenfalls schon mit Kai darüber gesprochen, das Interview findest du hier. Ein Aktionsplan müsse vor allem politisch gewollt sein und von "oben" verabschiedet werden, damit die Maßnahmen für Akzeptanz und gegen Diskriminierung auch in der Gesellschaft ankommen können, meint Kai. Darin soll dann zum Beispiel stehen, dass die Polizei mehr für Delikte gegen queere Menschen sensibilisiert werden muss oder das Kultusministerium mehr Vielfalt in Schulbüchern abbilden muss. Gerade auch, weil die CSDs immer wieder von queerfeindlicher Gewalt betroffen sind, müsse die Regierung sich dagegen positionieren. Außerdem müsse die Community auf jeden Fall mit über die Maßnahmen entscheiden:"Am besten weiß natürlich die Community, welche Anliegen da sind und am wenigsten würde ich sagen, weiß es die CSU, weil die auf Landesebene überhaupt mit uns kaum im Gespräch waren bisher, also nur weil jetzt diese Aussage kam und vielleicht eine Einladung erfolgt, kann die Forderung nicht zurückgenommen werden. Also wir wollen eben, dass das in unserem Sinne durchgesetzt wird." - Kai Kundrath
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