Das neue Album 'Polydans' von Roosevelt ist raus! Im Interview erzählt er uns vom Entstehungsprozess der Platte.
radiowelt
01.03.2021
Roosevelt zu Gast bei Max
"Man sollte keine Angst haben, sein Ding zu machen."
Seinen letzten Auftritt vor dem Lockdown hatte Roosevelt undercover als DJ Schmusewelt. Verkleidet als langhaariger Pilot legte er zu Altweiberfasching in seinem früheren Residence Club Kompakt in Köln auf. Auch der Lockdown verläuft für ihn bis jetzt recht angenehm. Er kann schließlich ins Studio gehen und weiter seine Musik machen. Was dabei rausgekommen ist, können wir seitletztem Freitag auf dem Album Polydans hören.
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Roosevelt zu Gast bei MaxDas Interview zum Nachhören
Polydans
"Der Name soll beschreiben, dass auf dieser Platte ganz viele verschiedene Blickwinkel auf Dance Musik entstanden sind. Sei es French House auf "Strangers" oder Yachtrock auf "Closer to my Heart" oder Pet Shop Boys Einflüsse auf "Lovers" " - Roosevelt
Alles in allem ist es eine "Platte für die Tanzfläche geworden." Die Googlesuchanfragen teilt sich Roosevelt mit einer belgischen Tanzschule - wie passend. Die Schreibweise von Dance als Dans - übrigens auch Dans ausgesprochen - ist eine direkte Anspielung auf die norwegische Diskoszene um Künstler*innen wie Todd Terje und Lindström.
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Gefühlte Freiheit
"Ich konnte auf diesem Album ein bisschen freier aufspielen." - Roosevelt
Das bedeutet nicht, dass er davor Einschränkungen durchs Label erfahren hätte. Es waren vielmehr innere Grenzen und der Hintergedanke von Radiofreundlichkeit, vor allem in Bezug auf die Produktionsweise.
"Sich zu lösen von einer Funktionalität im kommerziellen Sinne. Das hat sich sehr gut angefühlt nach sehr viel Freiheit." - Roosevelt
Das bezieht sich eher auf die Produktion als auf die Texte. Der Prozess des Albums war sehr persönlich. Die gesamte Produktion bis zum finalen Mixing stammen direkt aus Roosevelts Feder.
"Auf der Platte war ich sehr bei mir selber. Ich bin jeden Tag ins Studio gefahren und hab ganz ohne Filter das gemacht, was sich richtig angefühlt hat." - Roosevelt
Die Single "Feels Right" spiegelt das Gefühl, dass Roosevelt im Studio hatte ganz gut wieder.
"Man sollte keine Angst haben, sein Ding zu machen. Das ist ein ganz großer Wert, dass ich das gefunden habe - meinen Sound - mein Ding sozusagen. Die Weiterentwicklung findet dann glaub ganz natürlich statt und kann nicht erzwungen werden." - Roosevelt
Künstlerische Prozesse zwischen Kölle und California.
Für seine Arbeiten begibt sich Roosevelt auch mal an verschiedene Orte. Letztes Jahr war er zwei Monate in Barcelona, für Young Romance war er in California. Er hätte die Alben aber genauso gut im Kölner Gewerbegebiet erschaffen können, meint er.
"Es ist so bisschen dasselbe wie mit gutem Equipment bei mir, ich glaube, ich bräuchte auch nicht wahnsinnig viel Equipment, um gute Songs zu machen, aber es erleichtert einfach deine Arbeit. Und so ist es glaube ich auch mit inspirierenden Orten." - Roosevelt
Solange du kein Teil einer örtlich festgelegten Szene bist, sei es aber egal, wo du deine Musik machst, meint Roosevelt.
"Ich war ja eh immer schon sehr isoliert und hab durch das Internet meine Szene und meine Fanbase gefunden." - Roosevelt
Trotzdem geben Städte wie LA oder Barcelona natürlich den besonderen Vibe, der die Motivation vorantreibt. So auch der cineastische Sound New Yorks. Nach einer DJ-Tour fand sich Roosevelt in einem New Yorker Hotelzimmer wieder und empfand den Sound, den man sonst eher aus Filmen kennt, als extrem unwirklich und nahm in auf. Die Single "Sign" verarbeitet den "Goldrausch", den man nach einer abgeschlossenen Tour empfindet, bei genauem hinhören kann man den Sound New Yorks auf ihr entdecken...
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