Jede*r kennt das Kinderlied "Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein". Doch was, wenn das Haus unbezahlbar ist und man kaum genug Geld für das tägliche Essen hat? Hier kommt Oliver von Malm ins Spiel, der Gründer von Start Somewhere und Erfinder der TwistBlocks.
Von Kinderbausteinen zu bezahlbaren Häusern
Die Idee hinter den TwistBlocks ist simpel, aber genial. Sie sind inspiriert von Kinderbausteinen wie Duplo oder LEGO. Oliver erklärt, dass die Methode so einfach ist, dass selbst Menschen ohne handwerkliche Ausbildung sie nutzen können. Das Ziel? Erschwingliche Häuser in Armutsregionen zu bauen.Lokale Produktion für lokale Lösungen
Ein besonderes Merkmal der TwistBlocks ist ihre lokale Produktion. Statt in großen Fabriken werden sie in kleinen Manufakturen von den Menschen vor Ort hergestellt. Das schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Stolzes. Die Steine können leicht zusammengesteckt und wieder auseinandergenommen werden, ähnlich wie LEGO. Dies ist besonders wichtig in Gebieten, in denen Häuser jederzeit abgerissen werden könnten. Die TwistBlocks bestehen aus einem speziellen Beton mit geringem Zementanteil. Sie sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch brandsicher, was zum Beispiel in dicht besiedelten Slums von unschätzbarem Wert ist."Also gerade dort, wo wir jetzt hauptsächlich unterwegs waren, im Kibera Slum, Nairobi, dort stehen die Häuser dicht an dicht, sind die Dachstühle und die Wandkonstruktionen mit sehr viel Holz gebaut und wird drinnen gerne mit offenem Feuer gekocht. Es wird teilweise die Elektrizität irgendwo abgezapft und das führt relativ häufig zu Bränden. Und wenn ein Haus brennt, brennen gleich 30 Häuser und ein paar 100 Leute verlieren über Nacht schnell ihre Behausung, das passiert bestimmt 20,30 mal im Jahr. Und ja, da haben wir gesagt, wir brauchen ein System, das einfach brandsicher ist. Und das funktioniert ganz gut mit diesen Steinen."- Oliver von Malm
Mehr als nur Häuser
Neben Wohnhäusern hat Start Somewhere bereits Schulen gebaut und plant bereits, noch mehr zu tun. Oliver spricht von der Notwendigkeit, Arbeitsplätze zu schaffen und Industrien in benachteiligte Regionen zu bringen. Wie kam Oliver auf die TwistBlocks?
Olivers Reise begann vor 13 Jahren, als er durch verschiedene Länder reiste und schließlich in Nairobi landete. Beeindruckt von den Bedingungen vor Ort, beschloss er, etwas zu ändern.[Ich] hab dann dort eben den Kibera slum besucht und habe dort zwei Schulen kennengelernt, die von ehrenamtlichen Lehrern - also lokalen Lehrern - betrieben wurden, die da zusätzlich irgendwelche Nebenjobs gemacht haben, um sich überhaupt diese Arbeit leisten zu können. Und ich war dann relativ beeindruckt davon, ich bin ein paar Tage dort geblieben und habe dann gesagt okay, vielleicht kann ich euch ja unterstützen, wenn ich wieder zu Hause bin." - Oliver von Malm
Zuhause in Deutschland hat Oliver dann weiter studiert und währenddessen immer wieder Spenden für die beiden Schulen gesammelt und sie so unterstützt. Auch mit einem Stockwerk für die beiden Schulen wollte Oliver helfen und machte das Ganze zu seiner Masterarbeit. Dabei entwickelte er ein neuartiges Bausystem – quasi der Grundstein für die TwistBlocks.
Ein ziemlich gute Idee, oder? Wenn du die Idee der TwistBlocks und von Start Somewhere unterstützen willst, kannst du dich hier noch weiter informieren und auch spenden.
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