Typisch Schottland

Typisch Schottland

Klischee oder klare Sache?

Dudelsäcke, Baumstämme werfen und ein Nationalgericht, das nicht für schwache Nerven ist: Was macht Schottland eigentlich aus? Wir schauen uns vier der gängigsten Klischees und Traditionen an und sprechen auch über die Frage aller Fragen: Was trägt man unterm Schottenrock?

Von Highland Games bis Haggis: Die Besonderheiten Schottlands

Woran denkst du zuerst, wenn du an Schottland denkst? An grüne Hügel und die Nationalblume, die Distel? An schottischen Whisky oder vielleicht Loch Ness? Klar, diese Dinge gehören definitiv dazu – aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Schottland ist ein Land voller Traditionen, skurriler Wettkämpfe und herzlicher Menschen. Und manchmal sind die Klischees gar nicht so weit hergeholt - wir stellen dir hier einige Mal etwas genauer vor.
  • Typisch Schottland: Der Schottenrock
    Klischee oder klare Sache?
  • Typisch Schottland: Die Highland Games
    Klischee oder klare Sache?
  • Typisch Schottland: Haggis
    Klischee oder klare Sache?
  • Typisch Schottland: Dudelsack
    Klischee oder klare Sache?

Der Schottenrock

Es ist Fußball-EM 2024 und in München klingt es so:
@pandamian89 Munich - Scottish Football City ⚽️🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿 #EURO2024 #Football #Game #Fan #Party #Singing #Music #Germany #Scotland #British #Flag #München #Munich #OldTown ♬ dźwięk oryginalny - Mr Goose
Wenn wir an das Spiel von Deutschland gegen Schottland denken, zu dem zehntausende Schott*innen im Schottenrock nach München gekommen sind, könnte man fast denken, dass sie wirklich täglich ihren Kilt tragen. Je nachdem, zu welchen Clans sie gehören, sieht das Muster übrigens anders aus. Es gibt aber auch Muster extra für Anlässe oder Unternehmen, und King Charles hat sogar sein ganz eigenes und nach ihm benanntes.

Seit Jahrhunderten schon tragen die Schott*innen – meist die Männer – den Kilt. Früher vor allem, weil so ein Rock natürlich viel mehr Beinfreiheit beim Kämpfen erlaubt und der dicke Wollstoff schützt die Oberschenkel auch noch vor rauem Wetter in den Highlands. Heute tragen die Schott*innen den Kilt vorwiegend bei besonderen Anlässen. Jetzt aber zur wichtigsten Frage: Was ist denn jetzt wirklich UNTER dem Schottenrock? Beim wahren Schotten oder Schottin heißt es nichts. In der Armee wurde das früher mit Spiegeln strengstens überprüft, mittlerweile ist die Pflicht allerdings aufgehoben. An diese neue Kleiderordnung haben sich die Schott*inen in München aber auch nicht alle gehalten...

Die Highland Games

Sie werfen Baumstämme, schmeißen Heusäcke durch die Gegend und rollen Fässer von A nach B: Die Highland Games sind quasi so etwas wie die Olympischen Spiele Schottlands, nur eben mit traditionellen und deshalb teilweise eher skurrilen Disziplinen. Der Ursprung, so wird es zumindest vermutet, liegt im 11. Jahrhundert. Da rief ein König zu einem Rennen zum Gipfel auf. Er wollte den Schnellsten im Land finden, damit der dann sein persönlicher Kurier werden kann. Später waren die Highland Games vor allem dazu da, um Adelige und Oberhäupter zu unterhalten – und das tun sie bis heute.

Jedes Jahr zwischen Mai und September finden die Highland Games im ganzen Land statt. Und nicht nur da: Mittlerweile gibt es sie auch in den USA, Brasilien oder Deutschland. Die Disziplinen reichen vom "Stein der Männlichkeit (Männer heben einen 80 Kilo schweren Stein vom Boden auf) bis zum Haggis Wurf – ja, da schleudern Menschen tatsächlich einen Schafsmagen durch die Gegend. Alles natürlich ganz traditionell nur im Schottenrock und wer üben will, kann das auch in einer extra dafür gegründeten Highland Games Academy. Wir sind dann mal trainieren...

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Der Haggis

Als Vegetarier*in und Veganer*in musst du jetzt ganz stark sein, denn dieses schottische Nationalgericht ist definitiv nichts für dich. Haggis, also Schafsinnereien, wurde ursprünglich erfunden, damit nach einer Schlachtung die Innereien des Tieres länger haltbar bleiben. Das Rezept geht deshalb so: Die Grundzutaten Herz, Leber, Lunge und Zwiebeln zerkleinern und dann mit Hafergrütze, Nierenfett und ein paar Gewürzen vermischen. Danach alles in einen gesäuberten Magen und kochen. Dazu gibt’s meistens Kartoffeln und Rüben. 

Weil die Schott*innen ihr Haggis so sehr lieben, gibt es sogar die "Address to a Haggis", also eine Ode an das Haggis. Auf Deutsch heißt es in der so viel wie: "Das Messer schneidet dich auf und gräbt deine Eingeweide auf, was für ein herrlicher Anblick." Wie herrlich das wirklich ist, wissen wir jetzt auch nicht. Für alle, denen es dann doch ein wenig too much ist: Haggis gibt es mittlerweile auch vegetarisch oder vegan - na dann, guten Appetit!


Der Dudelsack

Wer Blockflöte spielt, kann auch Dudelsack lernen, sind halt nur paar Pfeifen mehr, oder? Gut, so easy ist es dann doch nicht. Aber Sackpfeife spielen – ja offiziell heißt der Dudelsack auch so – ist gar nicht sooo schwer. Anfangs klingt es vielleicht etwas schief, aber hat man erst mal die richtigen Griffe drauf und weiß, wie man sein Lungenvolumen am besten einsetzt, können diese Klassiker dabei rauskommen:
@juttaaa01 #tiktok #musik #dudelsack ♬ Originalton - 🌻Jutta🌻
Früher wurde der Dudelsack sogar auf dem Schlachtfeld eingesetzt, um Feinde einzuschüchtern. Bei manchen würde das bestimmt heute auch noch funktionieren, denn über den Klang scheint sich die Menschheit nicht ganz einig zu sein. Queen Elizabeth die Zweite war zumindest großer Fan und ließ sich statt mit einem Wecker angeblich von einem Dudelsack aus dem Schlaf spielen. Gesund soll das Spielen auch noch sein, denn es fördert die Atemregulation und senkt den Blutdruck. Wir überlegen uns dann schon mal, was wir auf dem Dudelsack covern würden.

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