Weihnachtsbräuche around the world

Weihnachtsbräuche around the world

Von Asien bis Südamerika

Christbaum loben und Plätzchen backen. In anderen Ländern gibt es aber noch ganz andere Weihnachtstraditionen.


Asien

Es ist Heilig Abend und was kommt auf den Tisch? Braten mit Soße? Würschtel mit Kartoffelsalat? In Japan isst man an Weihnachten was ganz was anderes: Dank einer Werbekampagne aus den Siebzigern gibt es in Japan jedes Jahr an Heiligabend frittiertes Weihnachtshühnchen. Der 24. Dezember ist bei KFC bis heute der Tag mit dem höchsten Umsatz. Ansonsten bleibt Weihnachten – vor allem aus Religionsgründen, immerhin sind nur ein Prozent der Menschen christlich – eher ein romantisches Fest für Pärchen, ähnlich ist es zum Beispiel auch in Südkorea. Verfrühter Valentinstag sozusagen.

Und nochmal zurück zum Essen: In China gibt es statt den für uns typischen Plätzchen einfach mal einen gesunden Snack. Und zwar Äpfel! Nicht am Spieß mit Schokolade umhüllt oder Bratäpfel wie auf dem Weihnachtsmarkt, sondern wirklich einfach normale Äpfel. Liegt wahrscheinlich daran, dass die ersten Schriftzeichen für die Wörter Heiligabend und Apfel ähnlich klingen. Am krassesten feiert man Weihnachten allerdings auf den Philippinen. Wenn es dir nach 24 Tagen schon mit Weihnachtskitsch reicht, dann solltest du zur Adventszeit wohl nicht dorthin fliegen. Beziehungsweise eigentlich von September bis Januar nicht, so lange dauert dort nämlich die Weihnachtssaison. Von Laser-Shows, Laternen und Paraden ist alles dabei. Wenn auch schon früher, eins ist auf den Philippinen dann doch wie bei uns: Ab 1. September läuft ein Song auf Dauerschleife: All I want for Christmas is You

 

Nordeuropa

Wir müssen zugeben, ein bisschen neidisch sind wir schon an Weihnachten auf all die Menschen, die noch näher am Polarkreis wohnen als wir. Während es nämlich bei uns mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit entweder regnet oder manchmal sogar schon Grillwetter ist – Klimawandel sei dank – ist die Chance auf weiße Weihnachten in Skandinavien und Co. Sehr viel größer. Viele Traditionen ähneln unseren zwar, aber einige Besonderheiten gibt es dann doch: Milchreis zum Beispiel. Fast überall in Skandinavien gibt’s kurz vor Heiligabend oder an Heiligmorgen eine Portion davon. In irgendeiner davon versteckt sich eine Mandel und wer sie findet, darf sich was wünschen und hat bestimmt ein wahnsinnig tolles Jahr vor sich.

In Schweden sitzen nachmittags alle vor dem Fernseher, um sich ein einstündiges Donald Duck Special anzuschauen. Hintergrund: Früher war Heiligabend der einzige Tag, an dem zur Abwechslung mal Cartoons liefen. Und zwar eine ganze Stunde lang. Statt das heute durch andere Serien oder Streamingdienste auszutauschen, gibt's der guten alten Zeiten zuliebe aber nach wie vor Donald Duck. Jedes Jahr dasselbe. Apropos: Die Norweger*innen schauen wie wir Dinner for One, allerdings nicht erst an Silvester, sondern schon am 23. Dezember. Außerdem verstecken sie Besen und Wischmopps, nicht weil sie keinen Bock auf Putzen haben, sondern damit keine bösen Geister kommen. Typischer weihnachtlicher Aberglaube in Norwegen. Den gibt es auch auf Island, allerdings haben Kinder dort eher Angst vor Jólakötturinn, eine isländische Weihnachtskatze. Klingt zwar süß, soll aber böse Kinder fressen. Also: brav sein, Besen verstecken und vielleicht gibt's ja dieses Jahr dafür dann doch ein bisschen Schnee!
  • Weihnachtliche Traditionen in Asien
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  • Weihnachtliche Traditionen in Nordeuropa
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  • Weihnachtliche Traditionen in Osteuropa
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  • Weihnachtliche Traditionen in Südamerika
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Osteuropa

Wer hat schon Lust, nach dem vielen Essen an Weihnachten noch sauber zu machen? Klar, niemand. Aber in der Slowakei gehört das wohl dazu. Hier ist es nämlich Tradition, Loksa, eine Art Pudding, mit dem Löffel an die Decke zu schleudern. Je mehr kleben bleibt, desto mehr Glück soll es bringen. Auch in Teilen Ungarns gehört das zum Brauch. Genau wie ein Stuhl. Ja, wir haben uns auch erst gewundert. Aber am 13. Dezember wird in Ungarn der Luca-Tag gefeiert. Ab diesem Tag haben Frauen angefangen einen Stuhl zu bauen, der an Heiligabend fertig sein musste. Kein Problem, sollte man meinen. Aber so einfach ist es nicht: Jeden Tag darf nämlich nur ein Teil pro Tag hinzugefügt werden und er muss auch noch aus sieben Holzarten bestehen. Wenn das dann geschafft ist, kommt der Stuhl an Heiligabend mit in die Kirche, quasi zum Test. Man stellt sich auf ihn und vertreibt so die Hexen. Einer alten Sage zufolge ist die Frau, deren Stuhl dabei bricht, eine Hexe

In der Ukraine ist der Aufwand nicht ganz so groß: Man hängt nämlich gerne Spinnen oder Spinnennetze an den Weihnachtsbaum. Auch das soll, natürlich, Glück bringen! Eine alte Legende besagt nämlich, dass eine arme alte Frau kein Geld hatte, ihren Weihnachtsbaum zu schmücken. Am nächsten Tag hatte eine Spinne den Baum mit einem glitzernden Netz bedeckt und die Fäden wurden zu Gold.
Darauf können sich doch sicher alle Weihnachtsfans mit den Halloween-Fans einigen, oder?

Südamerika

In Mexiko gehen die Weihnachtsfeierlichkeiten schon Mitte Dezember los, nämlich bei den sogenannten Posadas. Freunde, Familie und Nachbarn gehen mit Musik und Gesang von Haustür zu Haustür. Damit stellen sie die Suche von Maria und Josef nach einer Herberge nach. Dazu gehört auch, dass die Kinder mit Süßigkeiten gefüllte Pinatas zerschlagen – immerhin…Geschenke gibt es nämlich erst am 6. Januar.

Auch in Kolumbien geht es früher los: Die letzten neun Nächte vor Heiligabend heißen dort "Novenas". Statt eines Adventskalenders wird – ähnlich wie in Mexiko - zusammen gebetet, gesungen und aus der Weihnachtsgeschichte gelesen. Treffpunkt ist die Krippe des Gastgebers oder der Gastgeberin. Und da lohnt es sich, sich ins Zeug zu legen: An Weihnachten wird dann die schönste Krippe gekürt! Ein bisschen weiter nördlich, in Venezuela bleiben die Menschen auch nicht stehen. Im Gegenteil: Las patinatas heißt die Tradition, die seit den 1950er Jahren dazugehört. Auch hier versammeln sich die Menschen draußen und singen Weihnachtslieder. Das Besondere: sie bewegen sich auf Rollschuhen und Inline-Skates und fahren zusammen zur Kirche. Und zwar so viele, dass teilweise sogar die Straßen gesperrt sind. Rolling home for Christmas oder so ähnlich….

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