Viele der egoMusiker*innen machen sich Gedanken über Umweltschutz und zeigen, wie Nachhaltigkeit im Musikbusiness funktionieren kann.
Aktuell werden Coldplay richtig gefeiert, wegen ihrer Tour-Enthaltsamkeit, die sie der Umwelt zu Liebe einlegen wollen. Der Energiewissenschaftler Michael Sterner war zu diesem Thema im Interview bei jetzt.de. Er betrachtet die Aktion von Coldplay kritisch, komplett auf Konzerttouren zu verzichten.
''Wenn eine Band sich für Klimaschutz einsetzen möchte, dann sollte sie das auch über Songtexte, Botschaften und Spenden tun. […] Wir alle wollen ja weiterhin Musik live hören. Aber damit wir das mit gutem Gewissen können, müssen Bands und Veranstalter mehr dafür tun." – Michael Sterner im Interview mit jetzt.de
Klar, weltbekannte Bands wie Coldplay können sich so eine Aktion leisten. Für viele (kleinere) Künstler*innen ist es aber gar nicht möglich, ganz auf Konzerte und Tourneen zu verzichten. Die sind nämlich finanziell auf genau diese Einnahmen angewiesen.
Nachhaltige egoMusiker*innen
Weniger radikal, aber trotzdem nachhaltig, sind einige unserer egoKünstler*innen. Die haben nämlich verschiedene umweltschonende Alternativen zum Tour-Bus ausprobiert - immerhin machen Tourneen im Schnitt um die 70 Prozent der Einnahmen aus.Wie nachhaltiges Tour-Leben aussehen kann, zeigen uns diese Musiker*innen:
Faber war mit seiner EP Abstinenz ein Jahr lang nur mit dem Zug unterwegs, die Würzburger Band Zulu ist in Bayern auf dem E-Bike von Konzert zu Konzert gefahren und Moop Mama haben einen Sommer lang mit dem Fahrrad Guerilla-Gigs gestartet. Eine weitere Möglichkeit haben Monobo Son ausprobiert: Die sind für ihre Tour von Wien nach München und wieder zurück getrampt. Die Orsons wiederum sind gleich ganz daheim geblieben und haben einfach ein Twitter-Konzert veranstaltet.
Tame Impala haben angekündigt, mit der Nonprofit-Organisation REVERB zusammen zu arbeiten, um auf Tour nachhaltiger zu sein. Zum Beispiel durch Wasserauffüllstationen, das Spenden von übrig gebliebenem Essen an lokale Obdachlosen Unterkünfte und das Recyclen im Backstagebereich und im Tourbus.
Mehr Infos zu diesen ungewöhnlichen Tourkonzepten findest du hier.
Aber der Ehrgeiz, etwas Gutes für die Umwelt zu tun, hört beim Ersatz vom Tourbus nicht auf.
Milky Chance zum Beispiel haben inzwischen eine eigene Sustainibility Managerin. Auf der Website Milky Change heißt es:"We aim to do this [being environmentally sustainable] by analyzing our status quo, investigating every aspect of our activities, endeavoring to learn as much as possible, and then making intelligent, sustainable changes."
Sustainibility Managerin Makii unterstützt sie dabei und berichtet auf dem Blog über den nachhaltigen Weg, den die Band eingeschlagen hat.
Jack Johnson hat seit 2008 Vorgaben für Veranstalter*innen, welche Kriterien in Bezug auf Nachhaltigkeit beachtet werden müssen.
Es dürfen zum Beispiel nur wiederverwendbare Trinkflaschen zum Einsatz kommen. Außerdem hat er die non-profit Organisation All At Once gegründet, deren Einnahmen unter anderem für Beach Clean Ups und Aufklärungsarbeit über die Folgen von Plastikverschmutzung in der Umwelt verwendet werden. Was Jack Johnson alles für die Umwelt macht, haben wir bereits hier schon mal genauer erzählt.The 1975 spielen diesen Sommer "the greenest show Finsbury Park has ever seen"
So zumindest hat die Band das eintägige Festival angekündigt, das am 11. Juli im Finsbury Park in London stattfindet. Neben The 1975 treten auch Charli XCX, Clairo, Phoebe Bridgers, Pale Waves und Beabadoobee auf.Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Um das Event mit Strom zu versorgen wird nur nachhaltiger HVO (Hydriertes Pflanzenöl) aus Europa verwendet - diese Technik senkt den CO2-Fußabdruck der Veranstaltung um 90 Prozent. Die Veranstalter wollen außerdem in den umliegenden Bezirken Haringey, Hackney und Islington 1975 Bäume pflanzen. Und sogar nachhaltigen Merch gibt es: Fans können zur Show alte Bandshirts mitbringen, die dann vor Ort neu bedruckt werden. Cool? Cool!
Mehr dazu findest du in unserem Beitrag über egoKünstler*innen, die Gutes tun.
Auch Bombay Bicycle Club und Foals gehen mit gutem Beispiel voran.
Beide haben im Chelsea Hotel mit Sandra über Nachhaltigkeit gesprochen: Bombay Bicycle Club können sich vorstellen, auf Tour eine CO2-Steuer zu zahlen oder pro Auftritt einen Baum zu pflanzen und die Foals haben uns erzählt, dass sie bereits ihre Flüge kompensieren und warum sie sich mit der Reduzierung von Plastik noch schwer tun.
Wir finden das Engagement unserer grünen egoMusiker*innen super und hoffen, dass sich immer mehr anschließen. Denn wie die Foals ganz richtig feststellen: no music on a dead planet.
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