Dokumentation über die USA

Dokumentation über die USA

Die USA und ihre Menschen mit Dokus besser verstehen

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein Land voller Widersprüche. Einerseits prägt amerikanische Kultur die Welt mit Filmen, Musik und Mode. Andererseits kämpft das Land mit Rassismus, Waffengewalt und einer Opioidkrise. In diesem Artikel beleuchten wir vier Aspekte, die die amerikanische Kultur prägen, und empfehlen passende Dokumentationen dazu.



Rassismus in den USA

The 13th (Deutscher Titel: Der 13.) (2016)

Den Netflix-Film gibt es auch komplett und kostenlos auf YouTube zusehen und absolut empfehlenswert. Es geht um die Geschichte des Rassismus in den USA und welche Rolle Masseninhaftierungen damit zu tun haben. Der Titel des Dokumentarfilms spielt dabei auf den 13. Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten an, der kurz gesagt die Abschaffung der Sklaverei besagt – mit Ausnahme von Straftäter*innen.


Stamped from the Beginning (Deutscher Titel: Gebrandmarkt: Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika) (2023)

Wenn du dich generell mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen willst, ist Stamped from the Beginning empfehlenswert. Die Dokumentation basiert auf dem gleichnamigen Buch von Ibram X. Kendi und zeigt unter anderem auf, wie sich rassistische Ideen in der amerikanischen Geschichte immer wieder wiederholt haben. Du bekommst einen ziemlich klaren und unverblümten Überblick über die Unterdrückung Schwarzer Menschen in Europa und den USA.

Auch die Doku I Am Not Your Negro, die du aktuell auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung streamen kannst, verschafft dir ein besseres Verständnis Schwarzer Geschichte und Rassismus in den USA.


Wenn du dich allgemein zum Thema Rassismus weiter informieren möchtest, findest du hier Artikel und Interviews mit Dr. Natasha A. Kelly zum Thema.

Einstellung zu Schusswaffen in den USA

Bowling for Columbine (2002)

Diese "Doku" gehört zu den absoluten Klassikern von Michael Moore und wahrscheinlich hast du sie schon mal gesehen. Ausgangspunkt ist das Schulmassaker an der Columbine High School in Littleton im Jahr 1999. Neben den Gründen für den Amoklauf beschäftigt sich Moore auch ganz allgemein mit der Einstellung der Amerikaner*innen zum Thema Waffen und wie vergleichsweise einfach es ist, in den USA an eine Waffe zu kommen.

Wichtig zu wissen und auch der Grund, warum wir diese bekannte "Doku" hier noch mal erwähnen – auch wenn das Thema wichtig ist und der Film mit zahlreichen Auszeichnungen ausgezeichnet wurde (u.a. einem Oscar), ist er auch kritisch zusehen, da Moore Szenen nachweislich manipuliert hat. Zwar gibt er das auch offen zu, weswegen man seine Werke nicht als reine Dokumentation sehen sollte, allerdings ist dieser Umstand vielen Menschen gar nicht bewusst. Die Szene, in der Moore von einer Bank eine Waffe als Werbegeschenk bekommt, ist beispielsweise nachgestellt und teils verfälscht. Mehr dazu erfährst du zum Beispiel bei Deutschlandfunk Nova.

In der Dokumentation Gun Nation, die du aktuell in der ZDF-Mediathek streamen kannst, bekommst du auch noch mal einen historischen und kulturellen Hintergrund zum Umgang mit Waffen in den USA. Und auch der Dokumentarfilm 91% verdeutlicht, wie allgegenwärtig Waffen in den USA sind und plädieren anhand echter Geschichten über Waffengewalt für eine stärkere Waffenkontrolle.

Opioidkrise in den USA

Painkiller

Per se keine Dokumentation, sondern eine Netflix-Miniserie, die zum großen Teil auf wahren Begebenheiten beruht. Es geht um die Geschichte und den Hintergrund der aktuellen Opioidkrise in den USA. Erzählt wird die Geschichte von Richard Sackler und seiner Familie, die sich mit dem Medikament OxyContin und sehr aggressivem Marketing ein Milliardenbusiness aufbauten. Dabei nahmen sie wissentlich in Kauf, dass ihr Medikament extrem abhängig macht und empfahlen Ärzt*innen beispielsweise, das Medikament auch bei leichteren Schmerzen über längeren Zeitraum zu verschreiben.

Seitdem das Produkt 1996 auf den Markt kam, stieg die Anzahl der Drogentoten in den USA rapide an. So war die Anzahl der Drogentoten in den USA war 2015 so hoch, dass die Lebenserwartung der Amerikaner*innen erstmals seit dem 1. Weltkrieg im Vergleich zu den Vorjahren sinkt.

Auch der DokumentarfilmThe Pharmacist (Der Apotheker, aktuell im Stream auf Netflix) und der Zweiteiler The Crime of the Century (Das Jahrhundertverbrechen) setzen kritisch mit der Opiodkrise auseinander.


Ernährung und Landwirtschaft in den USA

Food, Inc. und Food, Inc. 2 

Food, Inc. (im Stream bei Amazon Prime) ist eine der bekanntesten Dokus zur Lebensmittelindustrie. Sie beschäftigt zwar vorrangig mit den USA, ist aber sicher leider heute auch für andere Länder relevant. Es geht darum, wie wir als Konsument*innen von der Lebensmittelindustrie bewusst in die Irre geführt werden, wie uns Lebensmittel als gesund oder weniger schädlich verkauft werden, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Dabei schaut sich die Dokumentation zum Beispiel genauer an, welche Folgen es für den Menschen hat, dass Nutztiere – insbesondere in der Massentierhaltung – mit Medikamenten vollgestopft sind oder welchen Einfluss genmanipulierte Lebensmittel auf die Landwirtschaft, die Umwelt und den Menschen haben. Außerdem zeigt Food, Inc. welchen erschreckend großen Einfluss einzelne große Firmen in den USA darauf haben, was die Bevölkerung isst.

Obwohl die Doku sehr schockierend und augenöffnend ist, zeigt sie am Ende auch Alternativen auf. 2023 wurde der zweite Teil der Doku veröffentlicht, dieses Mal liegt der Fokus eher auf den sozialen Aspekten der Lebensmittelindustrie, von der Herstellung bis zum Verzehr. Dabei fällt der Blick dieses Mal darauf, welche gesundheitlichen Folgen für die Menschen – insbesondere in den USA – entstehen und welchen Einfluss die soziale Stellung auf die Ernährung und damit auf die Gesundheit haben. Andererseits wird auch die Ausbeutung von Arbeiter*innen in der Nahrungskette beleuchtet und es werden aktive Impulse an dich als Zuschauer*in gegeben, was du machen kannst, um die Lebensmittelindustrie möglicherweise mitzureformieren.


King Corn

Ein besonderes Thema in der amerikanischen Lebensmittelindustrie ist Mais. In den USA wird Maisstärke so ziemlich überall genutzt – sei es in Lebensmitteln, in denen man es vielleicht gar nicht gleich vermutet, als Süßungsmittel oder auch in Produkten aus Papier und Pappe, Batterien, Wachsmalstifte, Farben, Textilien, ... die Liste ist erschreckend lang. Das Ganze hat tatsächlich auch einen geschichtlichen Hintergrund, der zum Beispiel in der Doku King Corn beleuchtet wird. Wichtigster Punkt dabei ist wahrscheinlich die staatliche Subventionierung von Mais in den 80ern, um kleine Betriebe vor dem Aus zu retten. Letztlich führte das aber auch dazu, dass Mais in verschiedensten Formen überall in den USA genutzt wurde – und das hat mitunter ziemlich fatale Folgen auf die Gesundheit der Menschen und auf die Umwelt.



Kennst du noch mehr spannende und gute gemachte Dokumentationen zum Thema USA, dir wir mit in unserer Liste mit aufnehmen sollten? Welche haben dich besonders gepackt? Verrat es uns gerne via Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp an die 089 360 550 460.

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