Wenn das Wasser verschwindet

Wenn das Wasser verschwindet

Wolf Harlander über seinen Umweltthriller

Was würde passieren, wenn plötzlich das Wasser weg wäre? Genau darüber hat Wolf Harlander einen Umweltthriller geschrieben.
Im Interview erzählt er uns von der Entstehung seines Buches 42 Grad und wie wahrscheinlich eine Wasserkrise ist.
  • Autor Wolf Harlander
    Das komplette Interview zum Nachhören

Das Buch

Wolf Harlander kommt eigentlich aus dem Wirtschaftsjournalismus, im Juni erschien jetzt sein erstes Buch - der Umweltthriller 42 Grad. Der Autor erzählt uns, worum es geht:
"Es ist ein Klimathriller, der sich ganz einfach um die Frage dreht: Was passiert, wenn plötzlich das Wasser wegbleibt? Wir sind es ja gewohnt, wir drehen den Wasserhahn und füllen unser Glas. [...] Wir gehen auf's Klo und die Spülung funktioniert. [...] Aber was ist, wenn eines Tages aus dem Wasserhahn kein Tropfen Wasser mehr kommt?"
Und warum genau 42 Grad? Übersteigt die Körpertemperatur diese Schwelle, ist es tödlich. Außerdem war letztes Jahr der heißeste Sommer in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der Höchstwert: 42,6 Grad Celsius.

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Die Inspiration


Inspirieren lassen hat sich Wolf Harlander vom sogenannten Jahrhundertsommer 2018 - volle Badeseen, Urlaubsfeeling in Deutschland, aber auf der anderen Seite verdörrte Wälder und ausgetrocknete Flüsse. Im Buch wurde das noch weitergesponnen und mit realen Fakten gefüllt.
"Ich habe mir gedacht, man muss das ganze in eine möglichst spannende Geschichte packen, die die Leser*innen möglichst bis zur letzten Seite fesselt und wo die Leser*innen nebenbei noch etwas Interessantes und Aufregendes erfahren, ohne dass das wie ein Sachbuch daher kommt."

Das Szenario


...ist beängstigend. Und wir sind gar nicht so weit von einer Wasserkrise wie im Buch entfernt.
"Also wir sind mitten drin in dieser Dürrekatastrophe. Das Thema ist nur, wir merken es halt nicht. Es hat ja die letzten Tage wieder mal geregnet, da denkt ja jeder von uns: Okay, es kommt ja Regen runter, ist ja nicht so schlimm. [...] Aber die Wahrheit ist, seit dem Jahr 2000 sind ja neun der zehn jemals gemessenen heißesten Sommer bei uns in Deutschland gewesen. Und dieser Trend, dass es immer heißer wird und dass der Grundwasserspeicher bei uns in Deutschland immer leerer wird, setzt sich leider fort."
Die Experten sind sich einig, dass irgendwann so eine Wasserkatastrophe auf uns zukommt. 

Die Parallelen


Im Buch liefern sich die Menschen Straßenschlachten um die letzten Wasservorräte. Ein ganz kleines bisschen war es so zu Beginn der Corona-Krise mit Nudeln und Klopapier. Doch zwischen den beiden Krisen gibt es natürlich einen wichtigen Unterschied.
"Der Unterschied zwischen einer Dürrekatastrophe und der Corona-Krise ist eigentlich ganz einfach und auch elementar: Wir können als Menschen ohne Wasser nicht überleben, ungefähr vier Tage ohne Wasser und wir sterben. Wir brauchen also das Trinken genauso wie wir das Atmen brauchen. Und gegen Durst oder Trockenheit gibt es keine Impfung."

Erschreckende Ergebnisse bei der Recherche


Während der Recherche beschäftigte sich Wolf Harlander viel mit dem Wasserverbrauch der Menschen. Und der ist ganz schön krass.
"Jeder Deutsche, jeder Einwohner braucht pro Tag etwa 4000 Liter. Wobei das meiste davon nicht aus dem Wasserhahn kommt, also nicht für Essen, Trinken und die Klospülung, sondern das meiste steckt einfach in unseren Lebensmitteln."
Alleine bei der Herstellung von einer Tasse Kaffee gehen zum Beispiel 140 Liter Wasser drauf. Ganz extrem ist es zum Beispiel beim Grillen: Für ein Kilo Rindersteak werden - bis es auf den Teller kommt - 16.000 (!) Liter Wasser verbraucht. Der Autor gibt uns einen Tipp, worauf man beim Lebensmitteleinkauf achten sollte.
"Das Einfachste und das Beste, was man tun kann, ist natürlich beim Einkaufen darauf zu achten, weniger Fleisch zu essen und vor allem Produkte aus der Region zu bevorzugen."

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