Bonaparte im Interview

In den letzten Jahren hatte sich Bonaparte nicht komplett zurück gezogen

Er hat es nur etwas ruhiger angehen lassen. Er hat zum Beispiel mit Kid Simius und Sophie Hunger Musik gemacht und war außerdem viel im Studio - mit der Zeit hat er aber einfach gespürt, dass etwas fehlt. Für sein Comeback hat sich Bonaparte deswegen etwas ganz Besonderes überlegt:

The Quiet & The Riot

Auf seiner The Quiet & The Riot Tour spielt Bonaparte in jeder Stadt, in die er kommt, zwei Konzerte an zwei verschiedenen Abenden: Das eine Konzert findet in klassischen Stätten wie dem Pierre-Boulez-Saal in Berlin statt, das andere in Clubs wie dem Kölner Gloria. Ein Abend introvertiert, entschleunigt und sanft, ein Abend extrovertiert, laut und punkig. Und dabei hat das Quiet und das Riot Konzert je seine ganz eigene Setlist. Erst heißt es also "Melody X", dann "Anti Anti".



Für Bonaparte ist es natürlich eine komplett neue Erfahrung in solch altehrwürdigen Bauten der klassischen Musik zu spielen, aber er war sowieso nie nur festgelegt auf ein Genre:

"Musik ist Musik. Und ich bin jetzt einer, ich hab immer auch komponiert für Orchester, schon als Teenager, klassisches Orchester, das fand ich immer spannend. Jazz ist meine große Leidenschaft und gleichzeitig ist die Musik, die ich mache, irgendwo zwischen Pop und Punk, bisschen angeeckte Popmusik, irgendwie. Ich nehme alle Bereiche mit gleich offenem Herzen ernst." - Bonaparte

Und trotzdem: The Quiet ist etwas ganz Neues

"Die Riot [Tour], da will ich sagen, das ist irgendwie in meinem Blut, weil [...] das hab ich 15 Jahre gemacht und da [...] mach ich so [tagsüber] mein Ding, bin relativ ruhig, lache viel, geh fröhlich durch die Welt und dann ist es wie so 'n Schalter einfach an, ich schubs mich raus. Du kannst mich 10 Minuten vor der Show sehen und noch ne Runde Schach, keine Ahnung, irgendwas und dann [...] schubs ich mich so raus." - Bonaparte

Im Gegensatz zu den Riot Konzerten hat bei The Quiet der Erfahrungswert komplett gefehlt:

"Wir haben alle wirklich keine Ahnung was jetzt passiert, ob wir uns wohlfühlen, ob es unangenehm ist, ob Dinge passieren. Das ist so wie ein Puzzle das zwar zusammenpasst, aber wir wissen alle gar nicht, was die anderen auf ihr Teil drauf gemalt haben so und dann setzen wir es zusammen und gucken und denken: 'what the fuck is this?' " - Bonaparte

Aber das ist wieder mal ein guter Beweis für etwas, das wir eigentlich alle schon wissen: Außerhalb der Komfortzone passiert so viel Gutes.

"Ich kann euch nur sagen, Menschen da draußen, es ist was Schönes aus dieser Komfortzone einfach mal rauszugehen. Das ist einfach bereichernd für euch, für uns." - Bonaparte

Und das ist nicht die einzige Lebensweisheit die Bonaparte für uns auf Lager hat

Sein zweiter Tipp: Einfach mal machen. Das Musikvideo zu People vs. Money / Fuck Money entstand zum Beispiel einfach mit gemeinsamen Freunden, ohne Budget, in einem Dorf, an einem einzigen Tag.

"Freunde, macht Stuff da draußen. Geld haben oder nicht – it's nice to have, aber zu viel haben ist auch immer scheiße, das geht meistens nicht gut, aber genug zu haben ist schön, zu wenig haben ist scheiße, klar. Aber macht einfach Dinge und die Ausrede 'Ja, Ich hab aber nicht...' das zählt nicht." - Bonaparte

Inzwischen hat sich Bonaparte eingegroovt und schon einige The Quiet & The Riot Konzerte gespielt, ein paar stehen aber auch noch bevor: Bern, Leipzig, Hamburg und Berlin. Und mit etwas Glück nehmen wir dich sogar mit, denn du hast die Chance, Tickets zu gewinnen. Mehr dazu hier, wo du eine Übersicht über alle Konzerte findest, die wir präsentieren.

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