Das wahre Leben der bekanntesten Spion*innen

Das wahre Leben der bekanntesten Spion*innen

Geheimnisse und Intrigen: Diese Spion*innen haben Geschichte geschrieben

James Bond kennen wir wahrscheinlich alle, aber es gibt natürlich noch viel mehr berühmte Spione und Spionninen! Wir stellen dir fürn von ihnen hier noch einmal etwas genauer vor.

Klischees und Realität: Wie arbeiten echte Spione wirklich?

Spione und Spioninnen – ein Berufsfeld, das irgendwo zwischen geheimnisvollem Glamour und knallharter Realität liegt. Aber was macht eigentlich einen echten Spion aus? Ist es die Fähigkeit, sich unbemerkt durch die Schatten zu bewegen? Der nervenstarke Einsatz modernster Technik? Oder das Talent, Informationen zu beschaffen, die niemand preisgeben will? 

Der elegante James Bond im Maßanzug, ausgestattet mit Hightech-Gadgets? Das Spionagegeschäft hat viel mehr mit Geduld, Recherche und psychologischem Geschick zu tun hat als mit rasanten Verfolgungsjagden oder glamourösen Ballbesuchen, wie mans vielleicht aus Filmen und Serien kennt. Wir werfen mal einen Blick hinter das Bild der klassischen Spion*innen und stellen dir vier Exemplare aus der Realität vor:
  • Berühmte Spion*innen: Anna Chapman
    Das wahre Leben der bekanntesten Spion*innen
  • Berühmte Spion*innen: Günter Guillaume
    Das wahre Leben der bekanntesten Spion*innen
  • Berühmte Spion*innen: Mata Hari
    Das wahre Leben der bekanntesten Spion*innen
  • Berühmte Spion*innen: Edward Snowden
    Das wahre Leben der bekanntesten Spion*innen

Anna Chapman

Es ist schon eine ziemlich große Überraschung für das FBI, denn eigentlich wirkt Anna Chapman wie eine normale Frau. Weiße US-Amerikanerin der gehobenen Mittelklasse, feuerrote Haare, Immobilienmaklerin in Manhattan. Aber Anna Chapman ist eben nicht normal. 2010 wird sie in den USA festgenommen, zusammen mit neun weiteren Mitgliedern eines russischen Spionagerings, der größte seit dem Kalten Krieg. Sie alle führen scheinbar normale Leben, allerdings arbeiten sie für den russischen Geheimdienst und lassen ihm vertrauliche Informationen zukommen. 

Nach einem Gefangenen-, beziehungsweise Agent*inneaustausch kehrt Anna schließlich zurück nach Russland. Und da schlägt sie nochmal eine ganz andere Richtung ein: Anna modelt in Dessous (übrigens getreu ihrem Image auch mal mit Pistole), steht als Moderatorin von Trash-TV vor der Kamera und wird zur gefeierten patriotischen Stilikone. Ihre Agentinnen-Karriere leugnet sie bis heute. Mittlerweile verbreitet sie übrigens Putin-Propaganda und das überrascht bei all dem, was wir jetzt wissen, wahrscheinlich am allerwenigsten.

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Günter Guillaume

Agent unauffällig – so unauffällig, dass er es bis ins Büro des Bundeskanzlers schafft. Die Rede ist von Günter Guillaume. Er flieht in den 1950ern aus der DDR und baut sich in der Bundesrepublik Deutschland ein neues Leben auf. Einige Jahre später tritt er in die SPD ein und wird 1969 persönlicher Referent von Bundeskanzler Willy Brandt. Während die Menschen mit ihm neue Hoffnung schöpfen und ihn feiern wie einen Popstar, fängt im Hintergrund die Gerüchteküche zu brodeln an. Es soll einen Spion in der Nähe des deutschen Bundeskanzlers geben - und zwar in der unmittelbaren Nähe.

Bis diese Info geknackt wird, dauert es erstmal ein bisschen, anfangs weiß man nur, den Anfangsbuchstaben: G. Währenddessen bekommt Guillaume Einblicke in Geheimakten, wird die Vertrauensperson von Willy Brandt und fährt sogar mit ihm in den Urlaub. Alle Informationen, die er bekommt, übermittelt er verschlüsselt an die Stasi. Bis in den Siebzigern die Polizei vor der Tür steht. Guillaume gesteht und erzählt auch später in einem Interview, dass er Brandt schon sehr viel länger verfolgt hat. Er kommt zurück in die DDR, Brandt dankt wenig später ab. Nach so einem Vorfall hätten wir aber auch trust issues!

Mata Hari

Sie ist so etwas wie die niederländische Hannah Montana, das Beste aus zwei Welten: Einerseits ist Margaretha Geertruida Zelle Schwarm aller Männer und unter dem Künstlernamen Mata Hari als Nackttänzerin auf den Bühnen. Andererseits arbeitet sie als Agentin für gleich mehrere Geheimdienste: den deutschen, französischen und englischen. Los geht alles mit ihrer Tanzkarrierem, die sie als gefeierter Tanzstar durch ganz Europa bringt und ihr so Zugang zur High Society verschafft.

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs brauchen die Großmächte aber recht schnell Spione, die sie mit Informationen versorgen. Weil sie mit denen sowieso Kontakt hat, wird sie recht schnell gefragt, ob sie darauf Lust hat. Hat sie! Und so ist Mata Hari plötzlich nicht nur Tänzerin, sondern auf einmal Tripleagentin. Irgendwann fliegt das aber auf, in Paris wird sie des Hochverrats beschuldigt und Mata Hari wird schließlich zum Tode verurteilt. War wohl doch nicht so the best of both worlds und wirklich brisante Infos soll sie sowieso nie geliefert haben.

Edward Snowden

Es ist die Schlagzeile im Jahr 2013: Die Geheimdienste CIA und NSA überwachen ALLE. Und das, obwohl der Chef der NSA fest geschworen hat: Nur zum Schutz vor Terror und keine "normalen Bürger*innen". Aber Edward Snowden beweist das Gegenteil. Der IT-Techniker arbeitet selbst beim Geheimdienst und bekommt dadurch Einblicke. Schnell findet er heraus, dass sie eben doch private Daten sammeln - und zwar weltweit. Allein in Deutschland werden 2012 angeblich jeden Tag 15 Millionen Telefonate aufgezeichnet, auch die von Angela Merkel.

2013 geht Edward Snowden damit an die Öffentlichkeit. Die Folge: Die USA klagen ihn wegen Spionage an, Snowden geht nach Russland – in den USA würde ihm eine Strafe von 1000 Jahren Haft drohen. Laut Expert*innen haben sich die Sicherheit im Netz und Datenschutz immerhin generell verbessert - zumindest außerhalb der USA.

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